Megaro Dekozi-Vourou

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Megaro Dekozi-Vourou. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Megaro Dekozi-Vourou (2:31)

Megaro Dekozi-Vourou (2:31)


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Die erste Residenz des Königspaares Otto und Amalia war eines der ersten neuen Häuser im befreiten Athen und ist zwischen 1833-1834 nach Plänen der Architekten Joseph Hoffer und Gustav Adolf Lüders errichtet worden.

Megaro Dekozi-Vourou. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Im Athen des Jahres 1834 war die Villa das bedeutendste Gebäude. Sie war im Auftrag des von der Insel Chios stammenden Bankiers Stamatios Dekozis-Vouros errichtet worden, der in Wien und später in Konstantinopel gelebt hatte. Der tatkräftige Unternehmer kehrte nach der Befreiung seiner Heimat nach Griechenland zurück und setze sich zum Ziel, ein Wohnhaus nach europäischen Standards zu erbauen.

Das zweistöckige Patrizierhaus trägt als eines der ersten Beispiele eines frühen und schlichten Klassizismus in Griechenland alle typischen Merkmale der klassizistischen Athener Bauweise: es steht auf einem Marmorsockel, hat ein Ziegeldach und Balkone mit fein gearbeiteten Konsolen.

Megaro Dekozi-Vourou. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Als das Königspaar Otto und Amalia nach ihrer Hochzeit in München 1836 nach Athen zurückkehrten, ließen sie sich in der „Großen Residenz“ Vouros nieder, bis ihr endgültiger Palast – das heutige Parlament – fertig gestellt war. Die Residenz auf dem damals noch in der Bauphase befindlichen Klafthmonos Platz beherbergte das Königspaar bis 1843. Sie war damals mit den inzwischen abgerissenen Patrizierhäusern Afthonidis und Mastronikolas verbunden. Zu jener Zeit hieß der Platz noch Platz der Münzprägeanstalt und nahe der Villa verlief die Chaseki-Stadtmauer.

Laut dem dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen, der 1841 in der Residenz zu Gast war, unterschied sie sich, wie er schrieb „von keinem anderen Sommersitz in Europa“ mit ihren kleinen Zimmern, in denen man dennoch „eine angenehme, freundliche Atmosphäre“ verspüre.

Megaro Dekozi-Vourou. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Heute ist die Residenz renoviert. Dekoration und Aufteilung jener Zeit sind nach Studien des Architekten Ioannis Travlos weitgehend wiederhergestellt und das Athener Stadtmuseum ist dort untergebracht worden, in dem unter anderem Kunstwerke und Erläuterungen zur Zeit König Ottos gezeigt werden.

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Joseph Hoffer

Joseph Hoffer stammte aus Arad im damaligen Österreich-Ungarn, das heute zu Ungarn gehört. Er studierte am Kaiserlich-Königlichen Polytechnischen Institut in Wien und war zwischen 1833 und 1838 in Athen tätig. Als leitendes Mitglied der Abteilung Architektur im Innenministeriums war er im Regierungsauftrag an verschiedenen Projekten beteiligt, darunter auch an topographischen Studien in Athen und Piräus, am Wiederaufbau des neuzeitlichen Sparta, am Entwurf staatlicher Gebäude wie der königlichen Druckerei, aber auch am Bau von Privathäusern. Gleichzeitig führte er bahnbrechende Studien zur altgriechischen Architektur durch, in deren Mittelpunkt die Akropolis von Athen stand.

Bibliographie

Joseph Hoffer, «Das Parthenon zu Athen, in seinen Haupttheilen neu gemessen», Allgemeine Bauzeitung, 41-43 (1838).

Hans Christian Andersen, En Digters Bazar, Κοπεγχάγη 1842.

Χανς Κρίστιαν Άντερσεν, Οδοιπορικό στην Ελλάδα, Αθήνα [1972].

J. C. Hinrich, Briefe einer Hofdame in Athen an eine Freundin in Deutschland 1837-1842, Λειψία, 1845.

Σωτηρία Αλιμπέρτη, Αμαλία η βασίλισσα της Ελλάδος, Αθήνα 1896.

Κ. Τσαουσόπουλος (μετάφρ.), «Επιστολαί κυρίας της τιμής εν Αθήναις προς φίλην της εν Γερμανία (1837-1842), Δελτίον της Ιστορικής και Εθνολογικής Εταιρείας της Ελλάδος 8 (1922). Wolf Seidl, Bayern in Griechenland: Die Geschichte eines Abenteuers, Μόναχο 1965.

Βόλφ Ζάιντλ, Βαυαροί στην Ελλάδα - Η γένεση του νεοελληνικού κράτους και το καθεστώς του Όθωνα, Αθήνα [1984].

Μουσείο της Πόλεως των Αθηνών & Ίδρυμα Βούρου-Ευταξία, Αθήνα-Μόναχο, Μόναχο 1980.

Χριστιάνα Λυτ, Μια Δανέζα στην Αυλή του Όθωνα, Αθήνα 2η έκδ. 1988.

József Sisa, «Joseph Hoffer and the Study of Ancient Architecture», Journal of the Society of Architectural Historians 49 (1990).

Κατερίνα Κορρέ & Κατερίνα Μόμτσιου-Τοκατλίδη, «Το παλαιό Εθνικό Τυπογραφείο στην Αθήνα: Οι μεταμορφώσεις ενός ιστορικού κτηρίου», Αρχαιολογία και Τέχνες 45 (1992).

Κώστας Η. Μπίρης, Αι Αθήναι από του 19ου εις τον 20ον αιώνα, Αθήνα 3η έκδ. 1996.

Βάνα Μπούσε, Μίχαελ Μπούσε (μετάφρ., επιμ.), Ανέκδοτες επιστολές της βασίλισσας Αμαλίας στον πατέρα της, 1836-1853, 2 τόμοι, Αθήνα 2011.

Standort

Megaro Dekozi-Vourou
Paparigopoulou Straße 7
Athen