Sehnsucht nach der Heimat – die deutschbaltische Schriftstellerin Gertrud von den Brincken

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Gertrud von den Brincken 1967. Foto aus dem Familiennachlass

Fernab ihrer baltischen Heimat setzten sie ihr ein literarisches Denkmal – die deutschbaltischen Schriftsteller Gertrud von den Brincken, Siegfried von Vegesack und Werner Bergengruen.

Bereits als Kind beginnt Gertrud von den Brincken (1892-1982) zu schreiben, mit 19 Jahren veröffentlicht sie ihren ersten Gedichtband. Doch die Tochter einer deutschbaltischen, bald verarmten Gutsbesitzerfamilie aus Kurland muss früh den Lebensunterhalt für Mutter, Schwester und Nichte verdienen und sich als Krankenschwester und Englischlehrerin verdingen.

Das Gut Brinck-Pedwahlen, auf dem Gertrud von den Brincken geboren wurde. Heute befindet sich auf dem Gelände ein Freilichtmuseum. Foto via Wikipedia/J. Sedols - Panoramio, CC BY 3.0

Der Umzug mit ihrem österreichischen Ehemann 1927 nach Frankfurt bringt die Trennung von ihrer Familie und Heimat, die von den Brincken fortan schwer zu schaffen machen. Linderung sucht sie in der literarischen Verarbeitung – sie schreibt von Liebe und Leid, Treue und Tod. Neben den privaten Sorgen, zahlreichen Umzügen und Kriegszeiten erlebt die Schriftstellerin in den 30er und 40er Jahren aber auch literarische Erfolge. Ihre Werke werden mehrfach verlegt. Nach langjähriger Flucht vor der Roten Armee lässt sich von den Brincken 1950 endgültig in Regensburg nieder und konzentriert sich fortan ganz auf das Schreiben. Die Sehnsucht nach ihrer baltischen Heimat bleibt bis zuletzt ein Hauptthema ihrer Romane und Gedichte.

Standortinformation

Geburtsort Familiengut Brinck-Pedwahlen
Pedvāle, Abavas pagasts, LV-3294
LETTLAND

Deutsche Spuren in Lettland

Ein Projekt des Goethe-Instituts Lettland.
Autorin: Katrin Wolschke