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− | [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_1_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]] | + | [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_1_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]]{{#newBox:}} |
| + | {{#Audio:http://lbs.goethe.de/mediawiki/images/0/09/GRIECHENLAND_ARCHITEKTUR_DE_64_POI_4.mp3|Altes Chemisches Institut der Universität Athen (3:13)|[[Datei:GRIECHENLAND_COVER_CHEMIE_1_LK.jpg]]||Altes Chemisches Institut der Universität Athen}}{{#newBox:articlebox}} |
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− | Am 6. Juni 1887 wurde der Grundstein für das erste moderne Chemische Institut des neuen griechischen Staates gelegt und 1889 wurde das Gebäude nach Plänen des Architekten [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller Ernst Ziller] fertig gestellt. | + | Am 6. Juni 1887 wurde der Grundstein für das erste moderne Chemische Institut des neuen griechischen Staates gelegt und 1889 wurde das Gebäude nach Plänen des Architekten [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=de Ernst Ziller] fertig gestellt. |
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− | Es hat gerade einmal zwei Jahre gedauert, das Alte Chemische Institut zu bauen, aber 20 Jahre von der Beschlussfassung bis zur Grundsteinlegung. In dieser langen Planungsphase wurden die Entwürfe von [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller Ziller] von dem Architekten Edmund Zastrau geprüft und dann auch gebilligt. Zastrau war berühmt für seinen Entwurf des Chemisch-physiologischen Instituts von Berlin. Auch der mehrfach ausgezeichnete Chemiker August Wilhelm von Hofmann, der die ersten vorbildlichen Versuchslabore am Royal College of Chemistry in London sowie an der Universität von Berlin eingerichtet hatte, war am Entwurf des Chemischen Instituts von Athen beteiligt. | + | Es hat gerade einmal zwei Jahre gedauert, das Alte Chemische Institut zu bauen, aber 20 Jahre von der Beschlussfassung bis zur Grundsteinlegung. In dieser langen Planungsphase wurden die Entwürfe von [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=de Ziller] von dem Architekten Edmund Zastrau geprüft und dann auch gebilligt. Zastrau war berühmt für seinen Entwurf des Chemisch-physiologischen Instituts von Berlin. Auch der mehrfach ausgezeichnete Chemiker August Wilhelm von Hofmann, der die ersten vorbildlichen Versuchslabore am Royal College of Chemistry in London sowie an der Universität von Berlin eingerichtet hatte, war am Entwurf des Chemischen Instituts von Athen beteiligt. |
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| [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_2_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]] | | [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_2_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]] |
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| [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_3_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]] | | [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_3_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]] |
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− | Das Alte Chemische Institut, wie es inzwischen genannt wird zeichnet sich durch die strenge Schlichtheit seiner Fassaden aus. Einzige Dekoration ist der [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Neoklassizismus?uselang=de neoklassizistische] Giebel über den beiden ionischen Säulen am Eingang. Im Gebäudeinneren erhellen zwei Lichthöfe das große Auditorium und die Labore waren für die damalige Zeit bahnbrechend. | + | Das Alte Chemische Institut, wie es inzwischen genannt wird zeichnet sich durch die strenge Schlichtheit seiner Fassaden aus. Einzige Dekoration ist der [[http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Neoklassizismus?uselang=de neoklassizistische] Giebel über den beiden ionischen Säulen am Eingang. Im Gebäudeinneren erhellen zwei Lichthöfe das große Auditorium und die Labore waren für die damalige Zeit bahnbrechend. |
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| [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_4_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]] | | [[Datei:GRIECHENLAND_CHEMIE_4_LK.jpg|500px|thumb|left|Altes Chemisches Institut der Universität Athen. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]] |
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| 1911 wurde das Gebäude durch einen Brand stark beschädigt und erst 1918 wieder aufgebaut. Seine heutige Gestalt erhielt der Bau dann durch den dritten Stock, der für die Physik-, Pharmazie- und Pflanzenkundelabore aufgesetzt wurde. Zeitweise waren hier auch das Allgemeine Staatliche Chemische Institut, das Nationale Büro für Maß und Gewicht, die Gesellschaft für Meereswissenschaft, das Botanische Museum und die Griechische Astronautische Gesellschaft untergebracht. | | 1911 wurde das Gebäude durch einen Brand stark beschädigt und erst 1918 wieder aufgebaut. Seine heutige Gestalt erhielt der Bau dann durch den dritten Stock, der für die Physik-, Pharmazie- und Pflanzenkundelabore aufgesetzt wurde. Zeitweise waren hier auch das Allgemeine Staatliche Chemische Institut, das Nationale Büro für Maß und Gewicht, die Gesellschaft für Meereswissenschaft, das Botanische Museum und die Griechische Astronautische Gesellschaft untergebracht. |
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− | Zum 100. Jahrestag seines Bestehens wurden die Labore des Chemischen Instituts 1989 auf den modernen Campus in Zografou verlegt. Heute befindet sich das Universitätsmuseum für Naturwissenschaften und Technologie in dem Gebäude, nachdem es zu Beginn des 21. Jahrhunderts grundlegend renoviert werden musste.{{#newBox:listbox}} | + | Zum 100. Jahrestag seines Bestehens wurden die Labore des Chemischen Instituts 1989 auf den modernen Campus in Zografou verlegt. Heute befindet sich das Universitätsmuseum für Naturwissenschaften und Technologie in dem Gebäude, nachdem es zu Beginn des 21. Jahrhunderts grundlegend renoviert werden musste. |
− | ==Anastasios Christomanos 1841-1906== | + | [[Datei:Poi sammlung 02 de IGNORECLICK .jpg|750px|thumb|left|]]{{#newBox:listbox}} |
− | Anastasios Christomanos hat einen kolossalen Beitrag zur Entwicklung des Wissenschaftsbereichs der Chemie in Griechenland geleistet. Der Höhepunkt seines Lebenswerks von Lehre und Forschung war die Gründung des Chemischen Instituts. Er wurde 1841 in Wien geboren und hat dort sowie an den Universitäten von Karlsruhe, Heidelberg und Berlin studiert. Fast vier Jahrzehnte lang hat er an der Athener Universität gelehrt und war von 1897 bis 1898 deren Rektor. Auf seinen Vorschlag hin wurde auch eine eigene physikalisch-mathematische Fakultät gegründet und die Studienfächer Physik und Mathematik aus der Philosophischen Fakultät ausgegliedert. Er hat ein umfangreiches Werk hinterlassen und unter anderem die Vulkantätigkeit auf Santorin erforscht, die Beleuchtung der Athener Straßen organisiert und beaufsichtigt und einen ersten Versuch unternommen, den See von Vouliagmeni wissenschaftlich zu beschreiben, wobei er auf die Heilkraft seiner Gewässer hinwies. Er war mit Athina Lindermayer verheiratet, der Tochter des bayerischen Arztes von König Otto und dessen Frau Aikaterini Prokopiou Benizelou. Die beiden hatten fünf Kinder, Sohn Konstantin Christomanos wurde später ein bekannter Schriftsteller und Theaterregisseur. | + | ==Anastasios Christomanos (1841-1906)== |
| + | Anastasios Christomanos hat einen kolossalen Beitrag zur Entwicklung des Wissenschaftsbereichs der Chemie in Griechenland geleistet. Der Höhepunkt seines Lebenswerks von Lehre und Forschung war die Gründung des Chemischen Instituts. Er wurde 1841 in Wien geboren und hat dort sowie an den Universitäten von Karlsruhe, Heidelberg und Berlin studiert. Fast vier Jahrzehnte lang hat er an der Athener Universität gelehrt und war von 1897 bis 1898 deren Rektor. Auf seinen Vorschlag hin wurde auch eine eigene physikalisch-mathematische Fakultät gegründet und die Studienfächer Physik und Mathematik aus der Philosophischen Fakultät ausgegliedert. Er hat ein umfangreiches Werk hinterlassen und unter anderem die Vulkantätigkeit auf Santorin erforscht, die Beleuchtung der Athener Straßen organisiert und beaufsichtigt und einen ersten Versuch unternommen, den See von Vouliagmeni wissenschaftlich zu beschreiben, wobei er auf die Heilkraft seiner Gewässer hinwies. Er war mit Athina Lindermayer verheiratet, der Tochter des bayerischen Arztes von König [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Otto_Friedrich_Ludwig_von_Wittelsbach?uselang=de Otto] und dessen Frau Aikaterini Prokopiou Benizelou. Die beiden hatten fünf Kinder, ihr Sohn Konstantin Christomanos wurde später ein bekannter Schriftsteller und Theaterregisseur. |
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| ==Bibliographie== | | ==Bibliographie== |
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| ==Link== | | ==Link== |
− | *[http://www.uoa.gr/to-panepistimio/moyseia/fysikon-episthmon-kai-texnologias.html Μουσείο Φυσικών Επιστημών και Τεχνολογίας του Πανεπιστημίου]
| + | [http://www.uoa.gr/to-panepistimio/moyseia/fysikon-episthmon-kai-texnologias.html Μουσείο Φυσικών Επιστημών και Τεχνολογίας του Πανεπιστημίου] |
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