Griechenland:Kirche Agios Loukas Patision: Unterschied zwischen den Versionen

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Die erste orthodoxe Kirche, die Ziller in Griechenland entworfen hat, ist die Kirche des Heiligen Loukas im Stadtteil Patisia. Sie wurde zwischen 1864 und 1870 an Stelle einer verfallenen byzantinischen Kirche errichtet.
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Die erste orthodoxe Kirche, die [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=en Ziller] in Griechenland entworfen hat, ist die Kirche des Heiligen Loukas im Stadtteil Patisia. Sie wurde zwischen 1864 und 1870 an der Stelle einer verfallenen byzantinischen Kirche errichtet.
  
 
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In frühchristlicher Zeit hatte dort eine Basilika gestanden und später dann das mittelbyzantinische Kloster Agios Loukas, das während des Griechischen Befreiungskampfes gegen die Osmanen verfallen war. Als Zillers neue Kirche gebaut wurde, gehörte das Grundstück bereits Theoklitos Vimbos, Professor an der Theologischen Fakultät in Athen und später Erzbischof von Mantineia und Kynouria auf der Peloponnes.  
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In frühchristlicher Zeit hatte dort eine Basilika gestanden und später dann das mittelbyzantinische Kloster Agios Loukas, das während des Griechischen Befreiungskampfes gegen die Osmanen verfallen war. Als [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=en Zillers] neue Kirche gebaut wurde, gehörte das Grundstück bereits Theoklitos Vimbos, Professor an der Theologischen Fakultät in Athen und späterer Erzbischof von Mantineia und Kynouria auf der Peloponnes.  
  
 
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Als Kreuzkuppelkirche, bei der ein Kreuz in den quadratischen Bauplan wie eingeschrieben erscheint, vereint das Kirchengebäude des Heiligen Loukas die byzantinische Tradition mit Elementen des sogenannten „Neu-romanischen“ Stils, wie der „eiförmigen“ Kuppel, den hohen Fenstern und den charakteristischen Türmchen an den Außenecken.  
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Als Kreuzkuppelkirche, bei der ein Kreuz in den quadratischen Bauplan wie eingeschrieben erscheint, vereint das Kirchengebäude des Heiligen Loukas die byzantinische Tradition mit Elementen des sogenannten neuromanischen Stils, wie der eiförmigen Kuppel, den hohen Fenstern und den charakteristischen Türmchen an den Außenecken.  
  
 
Interessant ist die Trennwand zwischen Gemeinde- und Altarraum, nach den Plänen des Architekten nicht aus Marmor, sondern aus Gips oder Vulkanerde gefertigt; bemerkenswert auch die Kapitelle der vier großen Marmorsäulen, die die Kuppel stützen.
 
Interessant ist die Trennwand zwischen Gemeinde- und Altarraum, nach den Plänen des Architekten nicht aus Marmor, sondern aus Gips oder Vulkanerde gefertigt; bemerkenswert auch die Kapitelle der vier großen Marmorsäulen, die die Kuppel stützen.
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Die Kirche des Heiligen Loukas weist eindeutige Ähnlichkeiten mit einem Entwurf Zillers für die lutherische Kirche in Oberlößnitz in Sachsen auf, den er zur  gleichen Zeit, also 1865 gefertigt hatte. Allerdings wurde sein Entwurf von der Gemeinde Lößnitz verworfen.
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Die Kirche des Heiligen Loukas weist eindeutige Ähnlichkeiten mit einem Entwurf [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=en Zillers] für die lutherische Kirche in Oberlößnitz in Sachsen auf, den er zur  gleichen Zeit, anfertigte. Allerdings wurde sein Entwurf von der Gemeinde Lößnitz verworfen.
  
Ziller hat eine ganze Reihe orthodoxer Kirchen in Griechenland entworfen, unter anderen die Kirche des Heiligen Georgios im Chatzikonstas Waisenhaus im Athener Stadtviertel Metaxourgio, die Heilige Dreifaltigkeitskirche in Piräus, die Faneromeni-Kathedrale und die  Theotokou- und Eisodion-Kirche in Egio und die Kirche des Heiligen Athanasios in Pyrgos.
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[http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=en Ziller] hat eine ganze Reihe orthodoxer Kirchen in Griechenland entworfen, unter anderem die [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Kapelle_des_Aghios_Georgios_des_Waisenhauses_Chatzikonsta?uselang=en Kapelle des Aghios Georgios des Waisenhauses Chatzikonsta] im Athener Stadtviertel Metaxourgio, die Heilige Dreifaltigkeitskirche in Piräus, die Faneromeni-Kathedrale und die  Theotokou- und Eisodion-Kirche in Egio und die Kirche des Heiligen Athanasios in Pyrgos.
  
 
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Einige Jahre nach ihrer Einweihung im Jahre 1870 wurde die Kirche in zwei aufeinanderfolgen Phasen im Westteil erweitert: 1928 nach Plänen von Stamatios Paterakis und 1934 nach Plänen von Georgios Nomikos, diesmal mit stark neo-byzantinischen Elementen.{{#newBox:listbox}}
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Einige Jahre nach ihrer Einweihung im Jahre 1870 wurde die Kirche in zwei aufeinanderfolgen Phasen im Westteil erweitert: 1928 nach Plänen von Stamatios Paterakis und 1934 nach Plänen von Georgios Nomikos, diesmal mit stark neobyzantinischen Elementen.
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==Theoklitos Vimbos 1832 - 1903==
 
==Theoklitos Vimbos 1832 - 1903==
Theoklitos Vimbos wurde 1832 geboren und war ein griechischer Geistlicher und Theologe. Sein Theologiestudium begann er in seiner Geburtsstadt Athen und setzte es in Kiew, St. Petersburg und Leipzig fort. Als er 1860 nach Griechenland zurückkehrte, wurde er für eine Professur an die Theologische Fakultät der Athener Universität berufen, wo er als erster die hebräische Sprache lehrte sowie die Einführung und Interpretation des Alten Testaments über den hebräischen Text. Ab 1869 war er Erzbischof von Mantineia und Kynouria auf der Peloponnes. Er starb 1903. 
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Theoklitos Vimbos war ein griechischer Geistlicher und Theologe. Sein Theologiestudium begann er in seiner Geburtsstadt Athen und setzte es in Kiew, St. Petersburg und Leipzig fort. Als er 1860 nach Griechenland zurückkehrte, wurde er für eine Professur an die Theologische Fakultät der Athener Universität berufen, wo er als erster die hebräische Sprache lehrte sowie die Einführung und Interpretation des Alten Testaments über den hebräischen Text. Ab 1869 war er Erzbischof von Mantineia und Kynouria auf der Peloponnes.  
 
==Bibliographie==
 
==Bibliographie==
 
Αναστάσιος Κ.Ορλάνδος, Μεσαιωνικά μνημεία της πεδιάδος των Αθηνών και των κλιτύων Υμηττού - Πεντελικού Πάρνηθος και Αιγάλεω, Αθήνα 1933.
 
Αναστάσιος Κ.Ορλάνδος, Μεσαιωνικά μνημεία της πεδιάδος των Αθηνών και των κλιτύων Υμηττού - Πεντελικού Πάρνηθος και Αιγάλεω, Αθήνα 1933.
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Γεώργιος Πάλλης, «Τοπογραφικά του Αθηναϊκού πεδίου κατά την μέση βυζαντινή περίοδο (9ος-12ος αι.)», Βυζαντινά Σύμμεικτα, 23 (2013).
 
Γεώργιος Πάλλης, «Τοπογραφικά του Αθηναϊκού πεδίου κατά την μέση βυζαντινή περίοδο (9ος-12ος αι.)», Βυζαντινά Σύμμεικτα, 23 (2013).
 
==Link==
 
==Link==
http://www.saintlucas.gr/ www.saintlucas.gr
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http://www.saintlucas.gr/
 
==Standort==
 
==Standort==
 
<b>Kirche Agios Loukas Patision</b><br/>
 
<b>Kirche Agios Loukas Patision</b><br/>
 
Patision Straße 289<br/>
 
Patision Straße 289<br/>
 
Athen
 
Athen

Aktuelle Version vom 25. Januar 2017, 22:31 Uhr

Kirche Agios Loukas Patision. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Kirche Agios Loukas Patision (2:48)

Kirche Agios Loukas Patision (2:48)


fileGRIECHENLAND AGLOUKASPAT 1 LK.jpg

Die erste orthodoxe Kirche, die Ziller in Griechenland entworfen hat, ist die Kirche des Heiligen Loukas im Stadtteil Patisia. Sie wurde zwischen 1864 und 1870 an der Stelle einer verfallenen byzantinischen Kirche errichtet.

Kirche Agios Loukas Patision. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

In frühchristlicher Zeit hatte dort eine Basilika gestanden und später dann das mittelbyzantinische Kloster Agios Loukas, das während des Griechischen Befreiungskampfes gegen die Osmanen verfallen war. Als Zillers neue Kirche gebaut wurde, gehörte das Grundstück bereits Theoklitos Vimbos, Professor an der Theologischen Fakultät in Athen und späterer Erzbischof von Mantineia und Kynouria auf der Peloponnes.

Kirche Agios Loukas Patision. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Als Kreuzkuppelkirche, bei der ein Kreuz in den quadratischen Bauplan wie eingeschrieben erscheint, vereint das Kirchengebäude des Heiligen Loukas die byzantinische Tradition mit Elementen des sogenannten neuromanischen Stils, wie der eiförmigen Kuppel, den hohen Fenstern und den charakteristischen Türmchen an den Außenecken.

Interessant ist die Trennwand zwischen Gemeinde- und Altarraum, nach den Plänen des Architekten nicht aus Marmor, sondern aus Gips oder Vulkanerde gefertigt; bemerkenswert auch die Kapitelle der vier großen Marmorsäulen, die die Kuppel stützen.

Kirche Agios Loukas Patision. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Die Kirche des Heiligen Loukas weist eindeutige Ähnlichkeiten mit einem Entwurf Zillers für die lutherische Kirche in Oberlößnitz in Sachsen auf, den er zur gleichen Zeit, anfertigte. Allerdings wurde sein Entwurf von der Gemeinde Lößnitz verworfen.

Ziller hat eine ganze Reihe orthodoxer Kirchen in Griechenland entworfen, unter anderem die Kapelle des Aghios Georgios des Waisenhauses Chatzikonsta im Athener Stadtviertel Metaxourgio, die Heilige Dreifaltigkeitskirche in Piräus, die Faneromeni-Kathedrale und die Theotokou- und Eisodion-Kirche in Egio und die Kirche des Heiligen Athanasios in Pyrgos.

Kirche Agios Loukas Patision. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Einige Jahre nach ihrer Einweihung im Jahre 1870 wurde die Kirche in zwei aufeinanderfolgen Phasen im Westteil erweitert: 1928 nach Plänen von Stamatios Paterakis und 1934 nach Plänen von Georgios Nomikos, diesmal mit stark neobyzantinischen Elementen.

Poi sammlung 02 de IGNORECLICK .jpg

Theoklitos Vimbos 1832 - 1903

Theoklitos Vimbos war ein griechischer Geistlicher und Theologe. Sein Theologiestudium begann er in seiner Geburtsstadt Athen und setzte es in Kiew, St. Petersburg und Leipzig fort. Als er 1860 nach Griechenland zurückkehrte, wurde er für eine Professur an die Theologische Fakultät der Athener Universität berufen, wo er als erster die hebräische Sprache lehrte sowie die Einführung und Interpretation des Alten Testaments über den hebräischen Text. Ab 1869 war er Erzbischof von Mantineia und Kynouria auf der Peloponnes.

Bibliographie

Αναστάσιος Κ.Ορλάνδος, Μεσαιωνικά μνημεία της πεδιάδος των Αθηνών και των κλιτύων Υμηττού - Πεντελικού Πάρνηθος και Αιγάλεω, Αθήνα 1933.

Χρυσόστομος επισκόπος Θαυμακού, Ναϊκά της Ιεράς Αρχιεπισκοπής Αθηνών, Αθήνα 1963.

Δημήτριος Παπαστάμου, Ερνέστος Τσίλλερ – Προσπάθεια Μονογραφίας, Αθήνα 1973.

Δημήτρης Φιλιππίδης, Νεοελληνική Αρχιτεκτονική, Αθήνα 1984.

Maro Kardamitsi-Adami, Classical Revival: The Architecture of Ernst Ziller 1837–1923, Αθήνα 2006.

Μάρω Καρδαμίτση - Αδάμη, Γιώργης Γερόλυμπος, Έρνστ Τσίλλερ 1837-1923: Η τέχνη του κλασικού, Αθήνα 2006.

Friedbert Ficker, Gert Morzinek, Barbara Mazurek, Ernst Ziller: Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland - Die Familie Ziller, Lindenberg im Allgäu 2003.

Γεώργιος Πάλλης, «Τοπογραφικά του Αθηναϊκού πεδίου κατά την μέση βυζαντινή περίοδο (9ος-12ος αι.)», Βυζαντινά Σύμμεικτα, 23 (2013).

Link

http://www.saintlucas.gr/

Standort

Kirche Agios Loukas Patision
Patision Straße 289
Athen