Brasilien:Die Designer Karl Heinz Bergmiller und Alexandre Wollner in Rio de Janeiro: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Mitarbeit Karl-Heinz Bergmillers und Alexandre Wollners bei Forminform, Brasiliens erstem Büro für Grafikdesign, war schnell von großem Erfolg gekrönt und verband den deutschen Funktionalismus mit dem Industriedesign Brasiliens. Ende der 1950er Jahre kamen die beiden Freunde, die gemeinsam an der Ulmer Hochschule für Gestaltung studiert hatten, nach Brasilien. Der Brasilianer Alexandre Wollner kehrte zurück in sein Heimatland und der Deutsche, Karl Heinz Bergmiller, begleitete seinen Freund, da ihn die aufkeimende Industrialisierung dieser Region faszinierte.     
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Die Mitarbeit Karl-Heinz Bergmillers und Alexandre Wollners bei Forminform, Brasiliens erstem Büro für Grafikdesign, war schnell von großem Erfolg gekrönt und verband den deutschen Funktionalismus mit dem Industriedesign Brasiliens. Ende der 50er Jahre kamen die beiden Freunde, die gemeinsam an der Ulmer Hochschule für Gestaltung studiert hatten, nach Brasilien. Der Brasilianer Alexandre Wollner kehrte zurück in sein Heimatland und der Deutsche, Karl Heinz Bergmiller, begleitete seinen Freund, da ihn die aufkeimende Industrialisierung dieser Region faszinierte.     
 
   
 
   
 
Heute werden beide als diejenigen angesehen, die den Beruf des Grafikdesigners in Brasilien einführten. Als sie anfingen, gab es das Industriedesign als solches in Brasilien noch nicht, Design war die Aufgabe von bildenden Künstlern und Architekten. Dank der Politik des Präsidenten Juscelino Kubitschek war die Gelegenheit günstig, um Unternehmer von der Bedeutung der Arbeit eines Designers zu überzeugen. In einem Forminform-Prospekt aus dieser Zeit war zu lesen: „Eine gute Form verkauft sich besser. Die Form folgt der Funktion. Jedes vernünftig entworfene Produkt sollte sich diesem Prinzip unterwerfen – unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Auto, ein Display, eine Verpackung, einen Schuh oder um ein Logo handelt“.   
 
Heute werden beide als diejenigen angesehen, die den Beruf des Grafikdesigners in Brasilien einführten. Als sie anfingen, gab es das Industriedesign als solches in Brasilien noch nicht, Design war die Aufgabe von bildenden Künstlern und Architekten. Dank der Politik des Präsidenten Juscelino Kubitschek war die Gelegenheit günstig, um Unternehmer von der Bedeutung der Arbeit eines Designers zu überzeugen. In einem Forminform-Prospekt aus dieser Zeit war zu lesen: „Eine gute Form verkauft sich besser. Die Form folgt der Funktion. Jedes vernünftig entworfene Produkt sollte sich diesem Prinzip unterwerfen – unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Auto, ein Display, eine Verpackung, einen Schuh oder um ein Logo handelt“.   
  
[[Datei:BRASILIEN_021-B-Bergmiller.jpg |750px|thumb|left|Bergmillers Projekt fürs Erziehungsministerium (1975). © Pedro Luiz Pereira de Souza. Foto: Unbekannter Autor]]
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[[Datei:BRASILIEN_021-B-Bergmiller.jpg |750px|thumb|left|Bergmillers Projekt für das Bildungsministerium (1975). © Pedro Luiz Pereira de Souza. Foto: Unbekannter Autor]]
Abgesehen von den markanten Design-Projekten wie der Sardinenbüchse der Firma Coqueiro, organisierte Forminform auch Vorträge, um den Ideen des Funktionalismus zum Durchbruch zu verhelfen. Nach der kurzen Phase bei Forminform arbeiteten Bergmiller und Woller 1963 erneut in einem Projekt zusammen: Sie gründeten die Hochschule für Industriedesign (ESDI) in Rio de Janeiro.{{#newBox:}}
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Abgesehen von den markanten Design-Projekten, wie das der Sardinenbüchse der Firma Coqueiro, organisierte Forminform auch Vorträge, um den Ideen des Funktionalismus zum Durchbruch zu verhelfen. Nach der kurzen Phase bei Forminform arbeiteten Bergmiller und Woller 1963 erneut in einem Projekt zusammen: Sie gründeten die Hochschule für Industriedesign (ESDI) in Rio de Janeiro.
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* [http://www.esdi.uerj.br/ Escola Superior de Desenho Industrial]
 
* [http://www.esdi.uerj.br/ Escola Superior de Desenho Industrial]

Aktuelle Version vom 4. September 2020, 16:29 Uhr

Von Karl Heinz Bergmiller, linha MM para Escriba (1970). © Pedro Luiz Pereira de Souza. Foto: Unbekannter Autor

Die Mitarbeit Karl-Heinz Bergmillers und Alexandre Wollners bei Forminform, Brasiliens erstem Büro für Grafikdesign, war schnell von großem Erfolg gekrönt und verband den deutschen Funktionalismus mit dem Industriedesign Brasiliens. Ende der 50er Jahre kamen die beiden Freunde, die gemeinsam an der Ulmer Hochschule für Gestaltung studiert hatten, nach Brasilien. Der Brasilianer Alexandre Wollner kehrte zurück in sein Heimatland und der Deutsche, Karl Heinz Bergmiller, begleitete seinen Freund, da ihn die aufkeimende Industrialisierung dieser Region faszinierte.

Heute werden beide als diejenigen angesehen, die den Beruf des Grafikdesigners in Brasilien einführten. Als sie anfingen, gab es das Industriedesign als solches in Brasilien noch nicht, Design war die Aufgabe von bildenden Künstlern und Architekten. Dank der Politik des Präsidenten Juscelino Kubitschek war die Gelegenheit günstig, um Unternehmer von der Bedeutung der Arbeit eines Designers zu überzeugen. In einem Forminform-Prospekt aus dieser Zeit war zu lesen: „Eine gute Form verkauft sich besser. Die Form folgt der Funktion. Jedes vernünftig entworfene Produkt sollte sich diesem Prinzip unterwerfen – unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Auto, ein Display, eine Verpackung, einen Schuh oder um ein Logo handelt“.

Bergmillers Projekt für das Bildungsministerium (1975). © Pedro Luiz Pereira de Souza. Foto: Unbekannter Autor

Abgesehen von den markanten Design-Projekten, wie das der Sardinenbüchse der Firma Coqueiro, organisierte Forminform auch Vorträge, um den Ideen des Funktionalismus zum Durchbruch zu verhelfen. Nach der kurzen Phase bei Forminform arbeiteten Bergmiller und Woller 1963 erneut in einem Projekt zusammen: Sie gründeten die Hochschule für Industriedesign (ESDI) in Rio de Janeiro.

Audio zu Karl Heinz Bergmiller und Alexandre Wollner

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