Brasilien:Deutsche Maler des IX.Jahrhunderts in Museen Rio de Janeiros: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:BRASILIEN_018-A.jpg|750px|thumb|left|São Clemente Straße, Rio de Janeiro (Bernhard Wiegand, 1884). Foto: Wikicommons, autor desconhecido]]
1823 kamen die ersten deutschen Immigranten nach Rio de Janeiro. Trotz der Unterstützung, die der Kaiser Dom Pedro II bot, forderte das neue Land den Kolonisten enormen Einsatz ab. 1844 schlossen sie sich in einem Deutschen Hilfsverein zusammen. Um ihren Kindern eine gute, und dennoch bezahlbare Ausbildung bieten zu können, beschlossen die Mitglieder, eine Schule zu gründen, die den einfachen Namen Deutsche Schule (Escola Alemã) trug und mit 32 Schülern 1862 ihre Tore öffnete.  
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Die Geschichte der bildenden Künste in Brasilien beginnt mit der Akademie Academia Imperial de Belas Artes, die wenige Jahre nach der Übersiedlung des portugiesischen Hofes von Lissabon nach Rio de Janeiro gegründet wurde. Dom João VI ließ Künstler aus Frankreich ins Land kommen, um sie unter Vertrag zu nehmen. Trotz der französischen Hegemonie konnten sich einige deutsche Künstler über die stilistische Ausrichtung der Akademie hinwegsetzen, indem sie Ausstellungen organisierten, für ihre Leistungen Auszeichnungen erhielten und zu Professoren der Akademie ernannt wurden.    
  
[[Datei:BRASILIEN_018-B.jpg|750px|thumb|left|Das Schulgebäude im Zentrum heute © Colégio Cruzeiro]]
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[[Datei:BRASILIEN_018-B.jpg|750px|thumb|left|Rios Landschaft vom Stadtteil Santa Tereza aus gesehen (Emil Bauch, 1870). Foto: Wikicommons, autor desconhecido ]]
Nach einigen Standortwechseln siedelte die Deutsche Schule sich 1912 schließlich in der Rua Carlos de Carvalho, im Zentrum Rio de Janeiros, an, wo sie sich bis heute befindet. Sie hatte damals 225 Schüler und 1925 war sie bereits so gewachsen, dass ihre Anlage vergrößert werden musste.  
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Die ersten Maler aus dem deutschen Sprachraum, die in Brasilien arbeiteten, waren Emil Bauch, Ferdinand Krumholz und Thomas Ender. Obwohl er kein Professor der Akademie war, war das Werk Enders grundlegend für die ersten naturalistischen Arbeiten. Ender kam im Jahre 1817 zusammen mit Johann Spix und Philipp von Martius nach Brasilien und fertigte mehr als 600 Zeichnungen an.  
  
[[Datei:BRASILIEN_018-C.jpg|750px|thumb|left|Deutsche Zeugnisse © Colégio Cruzeiro]]
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[[Datei:BRASILIEN_018-C.jpg|750px|thumb|left|Guanabara Bucht (Thomas Ender, s/d). Foto: Wikicommons, autor desconhecido]]
1939 wurde die Schule in Colégio Humboldt umbenannt und musste, ebenso ihre Trägergesellschaft, nationalisiert werden. 1947 hieß die Einrichtung bereits Colégio Cruzeiro und bereitete ihre Schüler auf die universitären Aufnahmeprüfungen vor. Ende der 70er Jahre intensivierte die Schule den Deutschunterricht und bot Studienreisen nach Deutschland sowie offizielle Sprachprüfungen an. 1999 wurde die moderne Gebäudeeinheit des Gymnasiums in Jacarepaguá, mitten im Grünen, eingeweiht. Im darauf folgenden Jahr wurde der im Zentrum gelegene Komplex erneut vergrößert, so dass in beiden Schulen zusammen heute mehr als 3.500 Schüler den Unterricht besuchen.{{#newBox:listbox}}
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Eine zweite Gruppe deutscher Künstler arbeitete von 1870 bis 1890 in Brasilien. Für diese Periode ist an der Academia Imperial de Belas Artes Johann Georg Grimm hervorzuheben, der die Freilichtmalerei einführte. Der in München geborene Maler Thomas Driendl kam 1881 ins Land  und seine Arbeiten widmeten sich erstmals maritimen Motiven Brasiliens. Ein weiterer deutscher Künstler, Bernhard Wiegandt, lebte von 1875 bis 1878 in Brasilien. Er  malte  Landschaften des brasilianischen Nordens, zum Beispiel von Pará und Amazonien. Die Gemälde der deutschen Künstler können im Museu Nacional de Belas Artes und im Museu Dom João VI betrachtet werden.      
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== Standortinformationen ==
 
== Standortinformationen ==
'''Unidade Centro'''<br>
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'''Museu Nacional de Belas Artes'''<br>
Rua Carlos de Carvalho, 76<br>
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Avenida Rio Branco, 199<br>
 
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Centro<br>
20230-180<br>
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Rio de Janeiro - RJ<br>  
 
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Dienstag bis Freitag (10–18 Uhr); Samstag, Sonntag und an Feiertagen (12–17 Uhr).
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Av. Ipê, 550, 7º andar<br>
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Cidade Universitária/Ilha do Fundão<br>
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22290-190<br>
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Rio de Janeiro - RJ<br>
  
'''Unidade Jacarepaguá'''<br>
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'''Öffnungszeiten'''<br>
Rua Retiro dos Artistas, 589<br>
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Montag bis Freitag (9–16 Uhr).
Jacarepaguá<br>
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22770-103<br>
 
Rio de Janeiro - RJ<br>
 
  
 
==Link==
 
==Link==
* [http://www.colegiocruzeiro.g12.br/ Colégio Cruzeiro]
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* [http://www.mnba.gov.br/ Museu Nacional de Belas Artes]

Aktuelle Version vom 4. September 2020, 16:29 Uhr

São Clemente Straße, Rio de Janeiro (Bernhard Wiegand, 1884). Foto: Wikicommons, autor desconhecido

Die Geschichte der bildenden Künste in Brasilien beginnt mit der Akademie Academia Imperial de Belas Artes, die wenige Jahre nach der Übersiedlung des portugiesischen Hofes von Lissabon nach Rio de Janeiro gegründet wurde. Dom João VI ließ Künstler aus Frankreich ins Land kommen, um sie unter Vertrag zu nehmen. Trotz der französischen Hegemonie konnten sich einige deutsche Künstler über die stilistische Ausrichtung der Akademie hinwegsetzen, indem sie Ausstellungen organisierten, für ihre Leistungen Auszeichnungen erhielten und zu Professoren der Akademie ernannt wurden.

Rios Landschaft vom Stadtteil Santa Tereza aus gesehen (Emil Bauch, 1870). Foto: Wikicommons, autor desconhecido

Die ersten Maler aus dem deutschen Sprachraum, die in Brasilien arbeiteten, waren Emil Bauch, Ferdinand Krumholz und Thomas Ender. Obwohl er kein Professor der Akademie war, war das Werk Enders grundlegend für die ersten naturalistischen Arbeiten. Ender kam im Jahre 1817 zusammen mit Johann Spix und Philipp von Martius nach Brasilien und fertigte mehr als 600 Zeichnungen an.

Guanabara Bucht (Thomas Ender, s/d). Foto: Wikicommons, autor desconhecido

Eine zweite Gruppe deutscher Künstler arbeitete von 1870 bis 1890 in Brasilien. Für diese Periode ist an der Academia Imperial de Belas Artes Johann Georg Grimm hervorzuheben, der die Freilichtmalerei einführte. Der in München geborene Maler Thomas Driendl kam 1881 ins Land und seine Arbeiten widmeten sich erstmals maritimen Motiven Brasiliens. Ein weiterer deutscher Künstler, Bernhard Wiegandt, lebte von 1875 bis 1878 in Brasilien. Er malte Landschaften des brasilianischen Nordens, zum Beispiel von Pará und Amazonien. Die Gemälde der deutschen Künstler können im Museu Nacional de Belas Artes und im Museu Dom João VI betrachtet werden.

Standortinformationen

Museu Nacional de Belas Artes
Avenida Rio Branco, 199
Centro
20040-008
Rio de Janeiro - RJ

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag (10–18 Uhr); Samstag, Sonntag und an Feiertagen (12–17 Uhr).

Museu Dom João VI
Av. Ipê, 550, 7º andar
Cidade Universitária/Ilha do Fundão
22290-190
Rio de Janeiro - RJ

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag (9–16 Uhr).