Ukraine:Ehemaliges Gebäude des Polizeireviers und der Feuerwache in Podil: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:UKRAINE_007_1_Feuerwache_Feuerturm.jpg|750px|thumb|left|Das Gebäude der Feuerwache mit dem hohen Feuerturm © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko]]
Der begabte Baumeister deutscher Herkunft Eduard Bradtmann hat in Kiew verschiedene, leicht erkennbare und schöne Bauten errichtet. Eine gewisse Zeit lang war er Hauptarchitekt des Kiewer Stadtteils Podil. Das Gebäude des Polizeireviers und der Feuerwache mit dem hohen Feuerturm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts (1910-1912) erbaut.
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Der begabte Baumeister deutscher Herkunft Eduard Bradtmann hat in Kiew verschiedene leicht erkennbare und schöne Bauten errichtet. Eine gewisse Zeit lang war er Hauptarchitekt des Kiewer Stadtteils Podil. Das Gebäude des Polizeireviers und der Feuerwache mit dem hohen Feuerturm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts (1910-1912) erbaut.
  
Gemäß dem damals populären Jugendstil zeichnet sich der Feuerwachturm in erster Linie durch die Ausdruckskraft der technischen Konstruktion aus. Das war zu der Zeit eine ganz moderne und stark auffallende Vertikale, da man früher nur Glockentürme so hoch baute. Der Turm besteht aus acht Etagen. In der dritten, sechsten und siebten Etage befanden sich Ausschauplätze der Feuerwache. Übrigens, die ersten Feuerlöschmannschaften Kiews wurden nach der Einführung des Magdeburger Rechts im 15. Jahrhundert eingeführt.
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Gemäß dem damals populären Jugendstil zeichnet sich der Feuerwachturm in erster Linie durch die Ausdruckskraft der technischen Konstruktion aus. Das war zu der Zeit eine ganz moderne und stark auffallende Vertikale, da man früher nur Glockentürme so hoch baute. Der Turm besteht aus acht Etagen. In der dritten, sechsten und siebten Etage befanden sich Ausschauplätze der Feuerwache. Die ersten Feuerlöschmannschaften Kiews wurden übrigens nach der Einführung des Magdeburger Rechts im 15. Jahrhundert gebildet.
  
 
[[Datei:UKRAINE_007_2_Feuerwache_Dienstfahrzeuge.jpg|750px|thumb|left|Dienstfahrzeuge aus dem Jahre 1986 © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko]]
 
[[Datei:UKRAINE_007_2_Feuerwache_Dienstfahrzeuge.jpg|750px|thumb|left|Dienstfahrzeuge aus dem Jahre 1986 © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko]]
Die Feuerwache befand sich bis 1987 in diesem Gebäude. Nach einer Rekonstruktion 1992 wurde in einem Teil des Gebäudes das  Nationalmuseum „Tschornobyl“ untergebracht. Dieses hat zum Motto „Est dolendi modus, non est timendi“ („Nur die Trauer kennt die Grenzen, Unruhe ist grenzenlos“).
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Die Feuerwache befand sich in diesem Gebäude bis 1987. Nach einer Rekonstruktion im Jahre 1992 wurde in einem Teil des Gebäudes das  Nationalmuseum „Tschornobyl“ untergebracht. Dieses hat zum Motto „Est dolendi modus, non est timendi“ („Nur die Trauer kennt die Grenzen, Unruhe ist grenzenlos“).
  
 
[[Datei:UKRAINE_007_3_Feuerwache_Denkstaette.jpg|750px|thumb|left|Gedenkstätte an die verstorbenen Feuerwehrleute © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko]]
 
[[Datei:UKRAINE_007_3_Feuerwache_Denkstaette.jpg|750px|thumb|left|Gedenkstätte an die verstorbenen Feuerwehrleute © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko]]
Im mehreren Ausstellungsräumen, die eine Fläche von etwa 1100 m2 einnehmen, sind über 7000 Museumsgegenstände ausgestellt. Beeindruckende Fotos, Strahlungsmesser, Kleidungsstücke, Karten, Zeitungen u. a. m. dokumentieren die größte anthropogene Tragödie des 20. Jahrhunderts. Sehr eindrucksvoll ist eine Diorama, die das Atomkraftwerk vor, während und nach der Havarie zeigt. Viele Videos erzählen von der beispiellosen Heldentat der Feuerwehrleute, die als erste mit den tödlichen Flammen kämpften.{{#newBox:listbox}}
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Im mehreren Ausstellungsräumen, die eine Fläche von etwa 1100 m2 einnehmen, sind über 7000 Museumsgegenstände ausgestellt. Beeindruckende Fotos, Strahlungsmesser, Kleidungsstücke, Karten, Zeitungen u. a. m. dokumentieren die größte anthropogene Tragödie des 20. Jahrhunderts. Sehr eindrucksvoll ist eine Diorama, die das Atomkraftwerk vor, während und nach der Havarie zeigt. Viele Videos erzählen von der beispiellosen Heldentat der Feuerwehrleute, die als erste mit den tödlichen Flammen kämpften.
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== Standortinformationen ==
 
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'''Ehemaliges Gebäude des Polizeireviers und der Feuerwache in Podil'''<br>
 
'''Ehemaliges Gebäude des Polizeireviers und der Feuerwache in Podil'''<br>
 
Kiew, prowulok Chorywa 1<br>
 
Kiew, prowulok Chorywa 1<br>
Tel. +38 044 4825627  
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Tel. +380 44 4825627  
  
 
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[http://chornobylmuseum.kiev.ua/en/mainpage Nationalmuseum „Tschornobyl“]
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* [http://chornobylmuseum.kiev.ua/en/mainpage Nationalmuseum „Tschornobyl“] (EN)

Aktuelle Version vom 4. September 2020, 16:29 Uhr

Das Gebäude der Feuerwache mit dem hohen Feuerturm © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko

Der begabte Baumeister deutscher Herkunft Eduard Bradtmann hat in Kiew verschiedene leicht erkennbare und schöne Bauten errichtet. Eine gewisse Zeit lang war er Hauptarchitekt des Kiewer Stadtteils Podil. Das Gebäude des Polizeireviers und der Feuerwache mit dem hohen Feuerturm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts (1910-1912) erbaut.

Gemäß dem damals populären Jugendstil zeichnet sich der Feuerwachturm in erster Linie durch die Ausdruckskraft der technischen Konstruktion aus. Das war zu der Zeit eine ganz moderne und stark auffallende Vertikale, da man früher nur Glockentürme so hoch baute. Der Turm besteht aus acht Etagen. In der dritten, sechsten und siebten Etage befanden sich Ausschauplätze der Feuerwache. Die ersten Feuerlöschmannschaften Kiews wurden übrigens nach der Einführung des Magdeburger Rechts im 15. Jahrhundert gebildet.

Dienstfahrzeuge aus dem Jahre 1986 © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko

Die Feuerwache befand sich in diesem Gebäude bis 1987. Nach einer Rekonstruktion im Jahre 1992 wurde in einem Teil des Gebäudes das Nationalmuseum „Tschornobyl“ untergebracht. Dieses hat zum Motto „Est dolendi modus, non est timendi“ („Nur die Trauer kennt die Grenzen, Unruhe ist grenzenlos“).

Gedenkstätte an die verstorbenen Feuerwehrleute © Goethe-Institut / Mykola Iwaschtschenko

Im mehreren Ausstellungsräumen, die eine Fläche von etwa 1100 m2 einnehmen, sind über 7000 Museumsgegenstände ausgestellt. Beeindruckende Fotos, Strahlungsmesser, Kleidungsstücke, Karten, Zeitungen u. a. m. dokumentieren die größte anthropogene Tragödie des 20. Jahrhunderts. Sehr eindrucksvoll ist eine Diorama, die das Atomkraftwerk vor, während und nach der Havarie zeigt. Viele Videos erzählen von der beispiellosen Heldentat der Feuerwehrleute, die als erste mit den tödlichen Flammen kämpften.

Standortinformationen

Ehemaliges Gebäude des Polizeireviers und der Feuerwache in Podil
Kiew, prowulok Chorywa 1
Tel. +380 44 4825627

Öffnungszeiten
Mo-Sa 10-17, Führungen auf Deutsch oder Englisch auf Voranmeldung.