Griechenland:Hotel „Bageion“: Unterschied zwischen den Versionen

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Ende des 20.Jahrhunderts läuteten zwei der am zentralsten gelegenen Hotels am Omonia-Platz gewissermaßen eine neue Ära großer Hotels in Athen ein und sie tragen beide die Handschrift des Architekten Ernst Ziller.
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Ende des 20. Jahrhunderts läuteten zwei der am zentralsten gelegenen Hotels am Omonia Platz gewissermaßen eine neue Ära großer Hotels in Athen ein, beide die Handschrift des Architekten [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=de Ernst Ziller].
  
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Dort, wo das Wohnhaus des Politikers und zeitweisen Ministerpräsidenten Charilaos Trikoupis gestanden hatte, ließ zwischen 1890 und 1894 der Unternehmer Ioannis Bagas das dreistöckige Hotel „Bagion“ errichten, teilweise auch als „Pagion“ oder seltener als „Hotel Philipp II“ bekannt.  
  
Dort, wo das Wohnhaus des Politikers und zeitweisen Ministerpräsidenten Charilaos Trikoupis gestanden hatte, ließ zwischen 1890 und 1894 der Unternehmer Ioannis Bangas das dreistöckige Hotel „Bageion“ errichten, teilweise auch als „Pangion“ oder seltener als „Hotel Philipp II“ bekannt.  
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Architektonisch ist das Gebäude der Zwilling des benachbarten Hotels [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Hotel_%E2%80%9EMegas_Alexandros%E2%80%9C?uselang=de „Megas Alexandros“]. Beide sind Beispiele für den späten [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Neoklassizismus?uselang=de Neoklassizismus] mit [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Eklektizismus?uselang=de eklektizistischen] Elementen der letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts.
  
Innovativ an dem Gebäude, das an der Ostseite der Kreuzung Athinas-Straße und Omonia-Platz steht, war der zentrale, glasgedeckte Innenhof, um den herum sich alle Aktivitäten im Hotel abspielten. Dieses neue Element in Verbindung mit den luxuriösen Aufenthaltsräumen, den beeindruckenden Barockspiegeln und den dekorativen Wandmalereien, von denen noch Spuren sichtbar sind, gaben dem Gebäude einen besonderen Glanz.
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Innovativ an dem Gebäude, das an der Ostseite der Kreuzung Athinas Straße und Omonia Platz steht, war der zentrale, glasbedeckte Innenhof, um den herum sich alle Aktivitäten im Hotel abspielten. Dieses neue Element in Verbindung mit den luxuriösen Aufenthaltsräumen, den beeindruckenden Barockspiegeln und den dekorativen Wandmalereien, von denen noch Spuren sichtbar sind, gaben dem Gebäude einen besonderen Glanz.
  
Architektonisch ist das Gebäude der Zwilling des benachbarten  Hotels „Alexander der Große“. Beide sind Beispiele für den späten Neoklassizismus mit eklektizistischen Elementen der letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts.  
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[[Datei:GRIECHENLAND_BAGKEION_5_LK.jpg|500px|thumb|left|Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]]
  
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Die gradlinigen Bekrönungen der Türöffnungen im ersten Stock wechseln sich mit flachen Dreiecksgiebeln im zweiten Stock ab. Beim Hotel [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Hotel_%E2%80%9EMegas_Alexandros%E2%80%9C?uselang=de „Megas Alexandros“] ist es genau umgekehrt. An den Ecken des Gebäudes treten die Balkone des ersten und zweiten Stockwerks gewölbt hervor und im ersten Stock werden diese Balkone von Karyatiden flankiert. Der dritte Stock ist mit tiefroten rechteckigen Flächen zwischen den Türöffnungen geschmückt. Dieses Dekorationselement kennzeichnet einige Gebäude [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Ernst_Ziller?uselang=de Zillers] jener Zeit, zum Beispiel das benachbarte Hotel [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Hotel_%E2%80%9EMegas_Alexandros%E2%80%9C?uselang=de „Megas Alexandros“], das [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Deutsches_Arch%C3%A4ologisches_Institut?uselang=de Deutsche Archäologische Institut] u.a.
  
Die gradlinigen Bekrönungen der Türöffnungen im ersten Stock wechseln sich mit flachen Dreiecksgiebeln im zweiten Stock ab. Beim Hotel “Alexander der Große“ ist es genau umgekehrt. An den Ecken des Gebäudes treten die Balkone des ersten und zweiten Stockwerks gewölbt hervor und im ersten Stock werden diese Balkone von Karyatiden flankiert. Der dritte Stock ist mit tiefroten rechteckigen Flächen zwischen den Türöffnungen geschmückt. Dieses Dekorationselement kennzeichnet einige Gebäude Zillers jener Zeit, zum Beispiel das benachbarte Hotel „Alexander der Große“, das Deutsche Archäologische Institut u.a..
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Das „Bagion“ war nicht nur Hotel, sondern auch Geschäftsmeile. Im Erdgeschoss und im Keller verfügte es über eine ganze Reihe von Läden. Die gleichnamige Konditorei „am Ende eines Kellers am Omonia, unter den Rundbögen einer Konditorei der Boheme, die bis drei Uhr morgens geöffnet hat“, wie es der Dichter Marios Vaianos beschrieb, war während der Zeit zwischen den Kriegen einer der berühmtesten philologischen Treffpunkte Athens. Viele berühmte  Dichter, Schriftsteller und Denker gehörten zu ihren Gästen.
  
Das „Bageion“ war nicht nur Hotel, sondern auch Geschäftsmeile. Im Erdgeschoss und im Keller verfügte es über eine ganze Reihe von Läden. Die gleichnamige Konditorei „am Ende eines Kellers am Omonia, unter den Rundbögen einer Konditorei der Boheme, die bis drei Uhr morgens geöffnet hat“, wie es der Dichter Marios Vaianos beschrieb, war während der Zeit zwischen den Kriegen einer der berühmtesten philologischen Treffpunkte Athens. Viele berühmte  Dichter, Schriftsteller und Denker gehörten zu seinen Gästen.
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Im Gegensatz zu den meisten Hotels der Gegend, die nach dem Krieg einen Niedergang erlebten, bewies das „Bagion“ eine bemerkenswerte Ausdauer. Während seiner Blütezeit hatte es noch eine Dependance in einem anderen Gebäude am Omonia Platz. Das Hauptgebäude blieb bis mindestens 1977 in Betrieb, wenn auch nur noch als 3 Sterne Hotel. Einige der Geschäfte im Erdgeschoss existieren noch immer.
  
Im Gegensatz zu den meisten Hotels der Gegend, die nach dem Krieg einen Niedergang erlebten, bewies das „Bageion“ eine bemerkenswerte Ausdauer. Während seiner Blütezeit hatte es noch eine Dependance in einem anderen Gebäude am Omonia-Paltz. Das Hauptgebäude blieb bis mindestens 1977 in Betrieb, wenn auch nur noch als 3 Sterne Hotel. Einige der Geschäfte im Erdgeschoss existieren noch immer.
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[[Datei:GRIECHENLAND_BAGKEION_2_LK.jpg|500px|thumb|left|Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum]]
  
Nachdem es nicht mehr als Hotel genutzt wurde, dienten seine Räume zeitweise Vereinen für Versammlungen, Parteien als Wahlbüros oder zu anderen Zwecken. Von 1994 bis 2002 war eine Privatschule in dem Gebäude untergebracht. Danach wurde es still um das „Bageion“, bis es vor kurzem mit künstlerischen Veranstaltungen im Rahmen der Athens Biennale 2015 - 2017 wieder zum Leben erwachte.
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Nachdem es nicht mehr als Hotel genutzt wurde, dienten seine Räume zeitweise Vereinen für Versammlungen, Parteien als Wahlbüros oder zu anderen Zwecken. Von 1994 bis 2002 war eine Privatschule in dem Gebäude untergebracht. Danach wurde es still um das „Bagion“, bis es vor kurzem mit künstlerischen Veranstaltungen im Rahmen der Athens Biennale 2015 2017 wieder zum Leben erwachte.
 
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==Ioannis Bagas 1814-1895==
==Ιωάννης Μπάγκας (1814-1895)==
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Auch wenn von ihm in verschiedenen Veröffentlichungen als Pagas die Rede ist, erscheint er in allen offiziellen Unterlagen als Ioannis Bagas, Sohn des Michail. Er wurde 1814 in Korytsa geboren, das damals zum osmanischen Reich gehörte und heute auf albanischem Territorium liegt. Er wanderte zunächst nach Ägypten und dann nach Rumänien aus, wo er groß in landwirtschaftliche Flächen investierte und zu erheblichem Wohlstand kam. 1882 ließ er sich in Athen nieder, wo er 1885 starb.
Αν και αναφέρεται συχνά σε διάφορα δημοσιεύματα ως Πάγκας, το όνομά του, όπως προκύπτει από όλα τα επίσημα έγγραφα, είναι Ιωάννης Μπάγκας του Μιχαήλ. Γεννημένος το 1814 στην Κορυτσά (τότε υπό οθωμανική κυριαρχία, σήμερα στο αλβανικό έδαφος), μετανάστευσε αρχικά στην Αίγυπτο και κατόπιν στη Ρουμανία, όπου επένδυσε σε εκτεταμένες γεωργικές εκμεταλλεύσεις, συγκεντρώνοντας μεγάλη περιουσία. Το 1882, εγκαταστάθηκε στην Αθήνα, όπου και πέθανε το 1895.  
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Der Bau des Hotels [http://lbs.goethe.de/mediawiki/index.php/Griechenland:Hotel_%E2%80%9EMegas_Alexandros%E2%80%9C?uselang=de „Megas Alexandros“] war noch nicht abgeschlossen, als  Ioannis Bagas es 1889 für gemeinnützige und der Nation zuträgliche Zwecke spendete. Er übertrug die Verwaltung einer Kommission, die seinen Namen trägt - Bagios Kommission- und noch heute aktiv ist. Mit seinem Testament, das er 1895 kurz vor seinem Tod aufgesetzt hat, fügte er dieser Spende seinen gesamten nach 1889 erworbenen Besitz hinzu, einschließlich des Hotels „Bagion“.
 
 
Ήδη από το 1889, ενώ δεν είχε ακόμη ολοκληρωθεί η οικοδόμηση του ξενοδοχείου «Μέγας Αλέξανδρος», ο Ιωάννης Μπάγκας το δώρισε, προκειμένου να αξιοποιηθεί υπέρ κοινωφελών και εθνωφελών σκοπών, αναθέτοντας τη διαχείριση σε μια Επιτροπή που φέρει το όνομά του (Μπάγκειος Επιτροπή) και η οποία λειτουργεί ακόμη. Με την διαθήκη που συνέταξε το 1895, λίγο προ του θανάτου του, προσέθεσε στη δωρεά του αυτή και όλη την μετά το 1889 αποκτηθείσα περιουσία του, συμπεριλαμβανομένου και του ξενοδοχείου «Μπάγκειον».
 
 
 
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==Bibliographie==
 
==Bibliographie==
 
Στέφανος Δραγούμης, «Ιω. Πάγκας: Ο βίος-Ο θάνατος-Η περιουσία του», εφημερίδα Σκριπ, 16 Δεκεμβρίου 1895.
 
Στέφανος Δραγούμης, «Ιω. Πάγκας: Ο βίος-Ο θάνατος-Η περιουσία του», εφημερίδα Σκριπ, 16 Δεκεμβρίου 1895.
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Maro Kardamitsi-Adami, Classical Revival: The Architecture of Ernst Ziller 1837–1923, Athens 2006.
 
Maro Kardamitsi-Adami, Classical Revival: The Architecture of Ernst Ziller 1837–1923, Athens 2006.
  
Μάρω Καρδαμίτση - Αδάμη, Γιώργης Γερόλυμπος, Έρνστ Τσίλλερ 1837-1923: Η τέχνη του κλασικού, Αθήνα  
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Μάρω Καρδαμίτση - Αδάμη, Γιώργης Γερόλυμπος, Έρνστ Τσίλλερ 1837-1923: Η τέχνη του κλασικού, Αθήνα 2006.
2006.
 
  
 
Μαρία Α. Δανιήλ, «’Μ. Αλέξανδρος’ και ‘Μπάγκειον’, δύο ιστορικά ξενοδοχεία στην καρδιά της Αθήνας», εφημερίδα Καθημερινή, 8 Φεβρουαρίου 2014.
 
Μαρία Α. Δανιήλ, «’Μ. Αλέξανδρος’ και ‘Μπάγκειον’, δύο ιστορικά ξενοδοχεία στην καρδιά της Αθήνας», εφημερίδα Καθημερινή, 8 Φεβρουαρίου 2014.
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Δημήτρης Αθηνάκης, «Τι μέλλον θα έχουν τα ‘δίδυμα’ της Ομόνοιας;», εφημερίδα Καθημερινή, 9 Ιανουαρίου 2016.
 
Δημήτρης Αθηνάκης, «Τι μέλλον θα έχουν τα ‘δίδυμα’ της Ομόνοιας;», εφημερίδα Καθημερινή, 9 Ιανουαρίου 2016.
 
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==Standort==
 
==Standort==
<b>Hotel „Bageion“</b><br/>
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<b>Hotel „Bagion“</b><br/>
 
Omonia-Platz 18 & Athinas Straße<br/>
 
Omonia-Platz 18 & Athinas Straße<br/>
 
Athen
 
Athen

Aktuelle Version vom 4. September 2020, 16:29 Uhr

Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Ende des 20. Jahrhunderts läuteten zwei der am zentralsten gelegenen Hotels am Omonia Platz gewissermaßen eine neue Ära großer Hotels in Athen ein, beide die Handschrift des Architekten Ernst Ziller.

Dort, wo das Wohnhaus des Politikers und zeitweisen Ministerpräsidenten Charilaos Trikoupis gestanden hatte, ließ zwischen 1890 und 1894 der Unternehmer Ioannis Bagas das dreistöckige Hotel „Bagion“ errichten, teilweise auch als „Pagion“ oder seltener als „Hotel Philipp II“ bekannt.

Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Architektonisch ist das Gebäude der Zwilling des benachbarten Hotels „Megas Alexandros“. Beide sind Beispiele für den späten Neoklassizismus mit eklektizistischen Elementen der letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts.

Innovativ an dem Gebäude, das an der Ostseite der Kreuzung Athinas Straße und Omonia Platz steht, war der zentrale, glasbedeckte Innenhof, um den herum sich alle Aktivitäten im Hotel abspielten. Dieses neue Element in Verbindung mit den luxuriösen Aufenthaltsräumen, den beeindruckenden Barockspiegeln und den dekorativen Wandmalereien, von denen noch Spuren sichtbar sind, gaben dem Gebäude einen besonderen Glanz.

Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Die gradlinigen Bekrönungen der Türöffnungen im ersten Stock wechseln sich mit flachen Dreiecksgiebeln im zweiten Stock ab. Beim Hotel „Megas Alexandros“ ist es genau umgekehrt. An den Ecken des Gebäudes treten die Balkone des ersten und zweiten Stockwerks gewölbt hervor und im ersten Stock werden diese Balkone von Karyatiden flankiert. Der dritte Stock ist mit tiefroten rechteckigen Flächen zwischen den Türöffnungen geschmückt. Dieses Dekorationselement kennzeichnet einige Gebäude Zillers jener Zeit, zum Beispiel das benachbarte Hotel „Megas Alexandros“, das Deutsche Archäologische Institut u.a.

Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Das „Bagion“ war nicht nur Hotel, sondern auch Geschäftsmeile. Im Erdgeschoss und im Keller verfügte es über eine ganze Reihe von Läden. Die gleichnamige Konditorei „am Ende eines Kellers am Omonia, unter den Rundbögen einer Konditorei der Boheme, die bis drei Uhr morgens geöffnet hat“, wie es der Dichter Marios Vaianos beschrieb, war während der Zeit zwischen den Kriegen einer der berühmtesten philologischen Treffpunkte Athens. Viele berühmte Dichter, Schriftsteller und Denker gehörten zu ihren Gästen.

Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Im Gegensatz zu den meisten Hotels der Gegend, die nach dem Krieg einen Niedergang erlebten, bewies das „Bagion“ eine bemerkenswerte Ausdauer. Während seiner Blütezeit hatte es noch eine Dependance in einem anderen Gebäude am Omonia Platz. Das Hauptgebäude blieb bis mindestens 1977 in Betrieb, wenn auch nur noch als 3 Sterne Hotel. Einige der Geschäfte im Erdgeschoss existieren noch immer.

Hotel „Bagion“. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Nachdem es nicht mehr als Hotel genutzt wurde, dienten seine Räume zeitweise Vereinen für Versammlungen, Parteien als Wahlbüros oder zu anderen Zwecken. Von 1994 bis 2002 war eine Privatschule in dem Gebäude untergebracht. Danach wurde es still um das „Bagion“, bis es vor kurzem mit künstlerischen Veranstaltungen im Rahmen der Athens Biennale 2015 – 2017 wieder zum Leben erwachte.

Ioannis Bagas 1814-1895

Auch wenn von ihm in verschiedenen Veröffentlichungen als Pagas die Rede ist, erscheint er in allen offiziellen Unterlagen als Ioannis Bagas, Sohn des Michail. Er wurde 1814 in Korytsa geboren, das damals zum osmanischen Reich gehörte und heute auf albanischem Territorium liegt. Er wanderte zunächst nach Ägypten und dann nach Rumänien aus, wo er groß in landwirtschaftliche Flächen investierte und zu erheblichem Wohlstand kam. 1882 ließ er sich in Athen nieder, wo er 1885 starb. Der Bau des Hotels „Megas Alexandros“ war noch nicht abgeschlossen, als Ioannis Bagas es 1889 für gemeinnützige und der Nation zuträgliche Zwecke spendete. Er übertrug die Verwaltung einer Kommission, die seinen Namen trägt - Bagios Kommission- und noch heute aktiv ist. Mit seinem Testament, das er 1895 kurz vor seinem Tod aufgesetzt hat, fügte er dieser Spende seinen gesamten nach 1889 erworbenen Besitz hinzu, einschließlich des Hotels „Bagion“.

Bibliographie

Στέφανος Δραγούμης, «Ιω. Πάγκας: Ο βίος-Ο θάνατος-Η περιουσία του», εφημερίδα Σκριπ, 16 Δεκεμβρίου 1895.

«Η κηδεία του Πάγκα», εφημερίδα Σκριπ, 17 Δεκεμβρίου 1895.

Επιτροπή των Ολυμπιακών Αγώνων, Οδηγός των Αθηνών / Comité de Jeux Olympiques, Guide d’ Athènes, Αθήνα 1906.

Guides Joanne, Grèce, Παρίσι 1909.

Les Guides Bleus, Grèce, Παρίσι 1911.

Γ. Ν. Μιχαήλ, Ελληνικός Οδηγός, Αθήνα 1920.

«Περί πενταετούς μισθώσεως 5 καταστημάτων του Παγκείου Ιδρύματος», εφημερίδα Ελεύθερον Βήμα, 2 Αυγούστου 1935.

Hans Hermann Russack, Deutsche bauen in Athen, Βερολίνο 1942.

Les Guides Bleus, Grèce, Παρίσι 1953.

Πάγκειος Επιτροπή Υπουργείου Εξωτερικών, Συλλογή των περί της εθνικής δωρεάς Ι. Μ. Μπάγκα επισήμων κειμένων, Αθήνα 1968.

«Δημοπρασία μισθώσεως ακινήτου ένθα το ξενοδοχείον Μπάγκειον – Φίλιππος Β’», εφημερίδα Το Βήμα, 7 Φεβρουαρίου 1968.

Ερρίκος Μπαρτζινόπουλος, «Τα κλασικά καφενεία εξαφανίζονται το ένα μετά το άλλο», εφημερίδα Το Βήμα, 10 Σεπτεμβρίου 1970.

Les Guides Bleus, Grèce, Παρίσι 1977.

Γιάννης Παπακώστας, Φιλολογικά σαλόνια και καφενεία της Αθήνας (1880-1930), Αθήνα 1988.

Δημήτρης Φιλιππίδης, Νεοελληνική Αρχιτεκτονική, Αθήνα 1984.

Κώστας Η. Μπίρης, Αι Αθήναι από του 19ου εις τον 20ον αιώνα, Αθήνα 3η έκδ. 1996.

Ελένη Παπανδρέου-Βλάχου, «Τα ξενοδοχεία της οδού Αθηνάς», εφημερίδα Καθημερινή (ένθετο «Επτά Ημέρες»), 17 Ιουνίου 2001.

Friedbert Ficker, Gert Morzinek, Barbara Mazurek, Ernst Ziller: Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland - Die Familie Ziller, Lindenberg im Allgäu 2003.

Maro Kardamitsi-Adami, Classical Revival: The Architecture of Ernst Ziller 1837–1923, Athens 2006.

Μάρω Καρδαμίτση - Αδάμη, Γιώργης Γερόλυμπος, Έρνστ Τσίλλερ 1837-1923: Η τέχνη του κλασικού, Αθήνα 2006.

Μαρία Α. Δανιήλ, «’Μ. Αλέξανδρος’ και ‘Μπάγκειον’, δύο ιστορικά ξενοδοχεία στην καρδιά της Αθήνας», εφημερίδα Καθημερινή, 8 Φεβρουαρίου 2014.

Νίκος Τριανταφυλλίδης, «Στο χάνι των ‘χαμένων’ ποιητών», περιοδικό Lifo, 18 Ιουνίου 2014.

Δημήτρης Αθηνάκης, «Σύγχρονη πόλη υπό κατασκευή», εφημερίδα Καθημερινή, 25 Ιουλίου 2015.

Δημήτρης Αθηνάκης, «Τι μέλλον θα έχουν τα ‘δίδυμα’ της Ομόνοιας;», εφημερίδα Καθημερινή, 9 Ιανουαρίου 2016.

Standort

Hotel „Bagion“
Omonia-Platz 18 & Athinas Straße
Athen