Russland:Wrubel-Museum: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Gebiet Omsk leben etwa 50.000 Russlanddeutsche, von denen 20.000 direkt in Omsk wohnen. Seit 25 Jahren gibt es in Omsk die gesellschaftliche Organisation „Regionale national-kulturelle Autonomie der Deutschen des Gebiets Omsk“, die sich mit Sprach-, Sozial- und Kulturarbeit in der ganzen Region beschäftigt. In Dörfern, in denen überwiegend Russlanddeutsche wohnen, wurden Zentren der deutschen Kultur gegründet. Dort werden kostenlose Deutschkurse und Arbeitsgemeinschaften organisiert, in denen man Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen lernen kann. Es werden gemeinsam Feste wie Ostern, Weihnachten und Pfingsten gefeiert oder man kann sich dort einfach treffen und sich unterhalten.
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Das Gebäude, in dem sich heutzutage das Wrubel-Museum befindet, gehörte früher dem Generalgouverneur. Während der Zarenherrschaft befanden sich die meisten Zarensitze im Zentrum des Landes. Sibirien wollte dem Zentrum des Landes in nichts nachstehen und so entstand auch in Omsk ein Gouverneurpalast. Dieses Architekturdenkmal, liegt am linken Ufer des Flusses Om.
  
Die Deutschen der Stadt Omsk hatten keinen Platz, an dem sie sich versammeln konnten, um etwas zusammen zu unternehmen oder sich auszutauschen, bis 2016 das Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus“ (DRH) eröffnet wurde. Das Haus befindet sich in der Ulitza Lenina, der schönsten Straße der Stadt.
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Im Vergleich zu den anderen Gebäuden in Omsk, die im 19. Jahrhundert entstanden, sind die Fassadengestaltung und der Grundriss des Generalgouverneurspalastes noch heute im Original erhalten. Der Palast wurde 1857 auf dem Platz eines abgebrannten Botschaftsgebäudes errichtet.
  
 
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In dieser kurzen Zeit wurde das DRH für die Russlanddeutschen der Stadt bereits zu einem wichtigen Treffpunkt. Die Angebote des Deutsch-Russischen Hauses richten sich an alle Altersgruppen. Es werden Deutschkurse für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren organisiert. Auch verschiedene Arbeitsgemeinschaften werden angeboten – zum Beispiel Basteln für Jugendliche oder Theater für Erwachsene.  
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Initiator des Palastbaus war Gustaw Gasford, der neben seiner Tätigkeit als Offizier auch ein Mitglied der Freien Wirtschaftsgesellschaft und der Russischen geographischen Gesellschaft war. Gasford war ein Militär, der an fast allen wichtigen Militärkampagnen Russlands in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts teilnahm. Seine militärische Karriere beendete er im Rang eines Generalleutnants und wurde 1851 Generalgouverneur Westsibiriens.
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Gasford setzte sich nicht nur mit außenpolitischen Fragen auseinander, sondern arbeitete auch an der Entwicklung der Stadt Omsk. Durch ein Verbot, die Bäume am Stadtrand abzuholzen, leistete Gasford einen großen Beitrag dazu, dass aus Omsk eine Stadt mit vielen Grünflächen wurde. Die Bauarbeiten des Palastes wurden unter der Leitung des Architekten F. Wagner und des Ingenieurs K. Lasarew ausgeführt. 1862 wurde der Palast fertiggestellt. Bis 1882 war der Generalgouverneurspalast Sitz aller westsibirischen Generalgouverneure. Der Palast ist somit ein stiller Zeuge der Geschichte der Stadt und des Landes.
  
 
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Alle Veranstaltungen, die im DRH organisiert werden, haben das Ziel, die Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen zu bewahren und weiterzugeben, weshalb beispielsweise auch Kochkurse angeboten werden.Diese vielfältigen Angebote stoßen auf reges Interesse in der Bevölkerung. Die Türen des Kultur- und Geschäftszentrums „Deutsch-Russisches Haus“ sind für alle offen! Herzlich willkommen!{{#newBox:}}
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Ab April 1925 gehörte das Gebäude dem Westsibirischen Heimatmuseum. 1930 ging das Gebäude in den Besitz des Sibirischen Verkehrsinstituts Kujbyschew über. Seit 1985 ist im ehemaligen Generalgouverneurspalast das Wrubel-Kunstmuseum untergebracht, in dessen Sälen Werke berühmter Künstler wie I. Repin, M. Schischkin, I. Lewitan., M. Wrubel oder N. Roerich bewundert werden können.
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== Standortinformation ==
 
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Omsk, Leninstraße 3<br>
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Telefon: +7 (3812) 24 15 64<br>
 
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Aktuelle Version vom 4. September 2020, 16:29 Uhr

Wrubel-Kunstmuseum © Ewgenija Gamowa

Das Gebäude, in dem sich heutzutage das Wrubel-Museum befindet, gehörte früher dem Generalgouverneur. Während der Zarenherrschaft befanden sich die meisten Zarensitze im Zentrum des Landes. Sibirien wollte dem Zentrum des Landes in nichts nachstehen und so entstand auch in Omsk ein Gouverneurpalast. Dieses Architekturdenkmal, liegt am linken Ufer des Flusses Om.

Im Vergleich zu den anderen Gebäuden in Omsk, die im 19. Jahrhundert entstanden, sind die Fassadengestaltung und der Grundriss des Generalgouverneurspalastes noch heute im Original erhalten. Der Palast wurde 1857 auf dem Platz eines abgebrannten Botschaftsgebäudes errichtet.

Wrubel-Kunstmuseum © Ewgenija Gamowa

Initiator des Palastbaus war Gustaw Gasford, der neben seiner Tätigkeit als Offizier auch ein Mitglied der Freien Wirtschaftsgesellschaft und der Russischen geographischen Gesellschaft war. Gasford war ein Militär, der an fast allen wichtigen Militärkampagnen Russlands in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts teilnahm. Seine militärische Karriere beendete er im Rang eines Generalleutnants und wurde 1851 Generalgouverneur Westsibiriens.

Gasford setzte sich nicht nur mit außenpolitischen Fragen auseinander, sondern arbeitete auch an der Entwicklung der Stadt Omsk. Durch ein Verbot, die Bäume am Stadtrand abzuholzen, leistete Gasford einen großen Beitrag dazu, dass aus Omsk eine Stadt mit vielen Grünflächen wurde. Die Bauarbeiten des Palastes wurden unter der Leitung des Architekten F. Wagner und des Ingenieurs K. Lasarew ausgeführt. 1862 wurde der Palast fertiggestellt. Bis 1882 war der Generalgouverneurspalast Sitz aller westsibirischen Generalgouverneure. Der Palast ist somit ein stiller Zeuge der Geschichte der Stadt und des Landes.

Generalgouverneurspalast (historische Ansicht) © https://foto-history.livejournal.com/4443821.html

Ab April 1925 gehörte das Gebäude dem Westsibirischen Heimatmuseum. 1930 ging das Gebäude in den Besitz des Sibirischen Verkehrsinstituts Kujbyschew über. Seit 1985 ist im ehemaligen Generalgouverneurspalast das Wrubel-Kunstmuseum untergebracht, in dessen Sälen Werke berühmter Künstler wie I. Repin, M. Schischkin, I. Lewitan., M. Wrubel oder N. Roerich bewundert werden können.

Standortinformation

Wrubel-Museum
Omsk, Lenin-Straße 3
Telefon: +7 (3812) 24 15 64
https://www.vrubel.ru
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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