Das erste Militärkrankenhaus in Athen wurde zwischen 1834-1836 am Südhang der Akropolis nach den Plänen des deutschen Bauingenieurs Baron Wilhelm von Weiler gebaut, der in militärischen Diensten stand. Heute ist dort das Zentrum für Akropolis-Studien untergebracht.
Der damals avantgardistische Bau ist auch unter dem Namen „Weiler-Gebäude“ bekannt. Weilers Entwurf ist geprägt vom deutschen Rundbogenstil, der seinen Namen von den charakteristischen bogenartigen Fensteröffnungen erhalten hatte. Diese architektonische Stilrichtung war im Deutschland des 19. Jahrhunderts als Antwort auf den neoklassizistischen und neugotischen Stil entstanden, indem man sich auf Vorlagen der Spätantike und des frühen romanischen und byzantinischen Mittelalters zurückbesann. Die Rundbögen geben auch dem Militärkrankenhaus in Makrigianni eine byzantinische Note.
Das Weiler-Gebäude weist Ähnlichkeiten mit imposanten Gebäuden jener Zeit in Deutschland auf – wie dem Polytechnikum in Karlsruhe, das 1828 von dem Vorreiter des Rundbogenstils Heinrich Hübsch konzipiert wurde sowie mit der Bayerischen Staatsbibliothek, die 1831 von Friedrich von Gärtner entworfen wurde.
In Griechenland hat Weiler mit der Quarantänestation auf der Insel Syros einen weiteren ähnlichen Bau geschaffen. Weiler gehörte dem Ingenieursteam an, das König Otto nach Griechenland begleitet hatte.
Nachdem das Militärkrankenhaus ein Jahrhundert lang als Spital gedient hatte, wurde es der Gendarmerie übergeben und so zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen während der Bürgerkriegshandlungen vom Dezember 1944.
1977 wurde es nach seiner Restaurierung dem Kulturministerium unterstellt, lief dann Gefahr im Zuge des Baus des Neuen Akropolis Museums abgerissen zu werden, wurde aber schließlich in den Museumsbereich integriert.