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− | In der Wirtschaftskrise wurde es für die Steinbrecher jedoch schwierig, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ottawa erholte sich nur langsam von der Wirtschaftskrise von 1870, in der die Hälfte der Gemeindemitglieder von St. Paul Ottawa verlassen hatte, um ihren Lebensunterhalt anderswo zu verdienen. | + | In der Wirtschaftskrise wurde es für die Steinbrecher jedoch schwierig, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ottawa erholte sich nur langsam von der Wirtschaftskrise von 1870, in der die Hälfte der Gemeindemitglieder von St. Paul Ottawa verlassen hatte, um ihren Lebensunterhalt anderswo zu verdienen. Die große Einwanderungswelle der 1880er-Jahren wurde in den Passagierlisten der verschiedenen Dampfer, im Kirchenbuch der evangelischen Kirche St. Paul und in der Volkszählung von 1901 dokumentiert. In den Feldern 25 und 26 des "Beechwood Cemetery" befinden sich viele Familiengräber dieser Einwanderer, einige davon mit deutschen Inschriften. Sie verließen ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ob sie ihren Traum verwirklichen konnten, ist fraglich. Als ewige Ruhestätte kann man sich jedoch keinen schöneren Ort wünschen. |
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− | Die große Einwanderungswelle der 1880er-Jahren wurde in den Passagierlisten der verschiedenen Dampfer, im Kirchenbuch der evangelischen Kirche St. Paul und in der Volkszählung von 1901 dokumentiert. In den Feldern 25 und 26 des "Beechwood Cemetery" befinden sich viele Familiengräber dieser Einwanderer, einige davon mit deutschen Inschriften. Sie verließen ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ob sie ihren Traum verwirklichen konnten, ist fraglich. Als ewige Ruhestätte kann man sich jedoch keinen schöneren Ort wünschen. | |
| [[Datei:Kanada_Ottawa_Beechwood_Cemetry_02.jpg|750px|thumb|left|Auf dem Nationalfriedhof „Beechwood“ © Goethe-Institut Montreal]] | | [[Datei:Kanada_Ottawa_Beechwood_Cemetry_02.jpg|750px|thumb|left|Auf dem Nationalfriedhof „Beechwood“ © Goethe-Institut Montreal]] |
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Version vom 29. August 2020, 17:48 Uhr
Der Nationalfriedhof „Beechwood“ in Ottawa © Goethe-Institut Montreal
Der auf Hügeln liegende Friedhof ist ein stiller Ort. Er wurde 1873 angelegt und ist seit 1944 auch der Nationalfriedhof für die Streitkräfte Kanadas. Im Jahre 2000 wurde er zum Kulturerbe Kanadas erklärt. Die pittoreske 64,7 Hektar große Anlage wird von einem Waldstück eingegrenzt. Zwischen diesem Waldstück und dem Militärfriedhof fallen in den Feldern 25 und 26 die vielen Grabsteine mit deutschen Namen ins Auge.
Als Ottawa 1863 zum Sitz der neuen kanadischen Regierung bestimmt wurde, brauchte die Stadt ein Straßennetz, das ihrem neuen Status Ehre machte. Der Steinschotter für die Straßen musste damals noch per Hand auf die jeweils gewünschte Größe zerkleinert werden. Das Brechen der Steine war nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch schlecht angesehen und viele weigerten sich, diese niedrige Arbeit zu verrichten. Es mussten deshalb Einwanderer angeheuert werden, die bereit waren, als Steinbrecher zu arbeiten. Man glaubte, dass die Einwohner von Westpreußen, Pommern, Posen, Schlesien, Mecklenburg und dem östlichen Teil Brandenburgs dafür besonders geeignet seien, da sie an schwere Arbeiten gewöhnt waren. Außerdem verdienten sie in ihrer Heimat bedeutend weniger als die Arbeiter in anderen Ländern wie beispielsweise in England. Stellvertreter der kanadischen Regierung wurden deshalb in die östlichen Gebiete Deutschlands entsandt, um für Kanada zu werben. Diese ersten deutschen Einwanderer sind in dem Gedicht „Stone Breaking" von Duncan Campell Scott bei ihrer Arbeit beschrieben, die nach „toise" (Klafter) bezahlt wurde.
Ein Grabstein mit deutscher Inschrift © Goethe-Institut Montreal
Die Zahl der deutschen Familien wird auf ungefähr 100 geschätzt, aber eine systematische Erfassung dieser ersten Einwanderer gibt es nicht. Um sich ein eigenes Gotteshaus zu bauen, erstand die deutsche Gemeinde Anfang der 1870er-Jahre ein Grundstück auf der Wilbrod Street und baute dort mit Hilfe der Stadt die Kirche St. Paul.
Eine Gedenktafel für Gerhard Herzberg auf dem „Beechwood“ Friedhof © Goethe-Institut Montreal
Das Grab der Familie Noffke © Goethe-Institut Montreal
In der Wirtschaftskrise wurde es für die Steinbrecher jedoch schwierig, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ottawa erholte sich nur langsam von der Wirtschaftskrise von 1870, in der die Hälfte der Gemeindemitglieder von St. Paul Ottawa verlassen hatte, um ihren Lebensunterhalt anderswo zu verdienen. Die große Einwanderungswelle der 1880er-Jahren wurde in den Passagierlisten der verschiedenen Dampfer, im Kirchenbuch der evangelischen Kirche St. Paul und in der Volkszählung von 1901 dokumentiert. In den Feldern 25 und 26 des "Beechwood Cemetery" befinden sich viele Familiengräber dieser Einwanderer, einige davon mit deutschen Inschriften. Sie verließen ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ob sie ihren Traum verwirklichen konnten, ist fraglich. Als ewige Ruhestätte kann man sich jedoch keinen schöneren Ort wünschen.
Auf dem Nationalfriedhof „Beechwood“ © Goethe-Institut Montreal