Ukraine:Deutsches katholisches Waisenhaus Josefinum: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:UKRAINE_026_1_Tscherniwzi.jpg|750px|thumb|left|Das Gebäude des ehemaligen Deutschen katholischen Waisenhauses in Tscherniwzi © Goethe-Institut / Yuliya Melnyk]]
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[[Datei:UKRAINE_026_1_Tscherniwzi.jpg|750px|thumb|left|Gebäude des ehemaligen Deutschen katholischen Waisenhauses in Tscherniwzi © Goethe-Institut / Yuliya Melnyk]]
 
Die Straße, die den Philharmonieplatz (ehemaliger Marktplatz) mit der Straße am rechten Ufer des Flusses Pruth verbindet, wurde viele Male umbenannt: nach dem Besuch des Kaisers Franz I. in Tscherniwzi trug die Straße seinen Namen; im November 1918, nachdem die rumänische Armee die Stadt erobert hatte, wurde sie in „Straße des 11. November“ umbenannt; ihren heutigen Namen – „Straße des 28. Juni“ – bekam sie im Jahr 1940, nachdem sowjetische Truppen die Stadt erreichten. An der Kreuzung dieser Straße und der Marko-Wowtschok-Straße, die zur ehemaligen Residenz der Metropoliten der Bukowyna und Dalmatiens führt, liegt das Gebäude des Deutschen katholischen Waisenhauses Josefinum.
 
Die Straße, die den Philharmonieplatz (ehemaliger Marktplatz) mit der Straße am rechten Ufer des Flusses Pruth verbindet, wurde viele Male umbenannt: nach dem Besuch des Kaisers Franz I. in Tscherniwzi trug die Straße seinen Namen; im November 1918, nachdem die rumänische Armee die Stadt erobert hatte, wurde sie in „Straße des 11. November“ umbenannt; ihren heutigen Namen – „Straße des 28. Juni“ – bekam sie im Jahr 1940, nachdem sowjetische Truppen die Stadt erreichten. An der Kreuzung dieser Straße und der Marko-Wowtschok-Straße, die zur ehemaligen Residenz der Metropoliten der Bukowyna und Dalmatiens führt, liegt das Gebäude des Deutschen katholischen Waisenhauses Josefinum.
  
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== Standortinformationen ==
 
== Standortinformationen ==
 
'''Deutsches katholisches Waisenhaus Josefinum'''<br>
 
'''Deutsches katholisches Waisenhaus Josefinum'''<br>
Tscherniwzi, wul. 28-ho Chervnya 73
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Tscherniwzi, wul. 28-ho Tscherwnja 73

Version vom 1. September 2017, 16:31 Uhr

Gebäude des ehemaligen Deutschen katholischen Waisenhauses in Tscherniwzi © Goethe-Institut / Yuliya Melnyk

Die Straße, die den Philharmonieplatz (ehemaliger Marktplatz) mit der Straße am rechten Ufer des Flusses Pruth verbindet, wurde viele Male umbenannt: nach dem Besuch des Kaisers Franz I. in Tscherniwzi trug die Straße seinen Namen; im November 1918, nachdem die rumänische Armee die Stadt erobert hatte, wurde sie in „Straße des 11. November“ umbenannt; ihren heutigen Namen – „Straße des 28. Juni“ – bekam sie im Jahr 1940, nachdem sowjetische Truppen die Stadt erreichten. An der Kreuzung dieser Straße und der Marko-Wowtschok-Straße, die zur ehemaligen Residenz der Metropoliten der Bukowyna und Dalmatiens führt, liegt das Gebäude des Deutschen katholischen Waisenhauses Josefinum.

Das Grundstück mit Haus und Garten, auf dem später das Waisenhaus errichtet werden sollte, war 1903 von der katholischen karitativen Gesellschaft der Stadt Tscherniwzi gekauft worden, bevor das Eigentumsrecht 1927 an die Gesellschaft „Deutsches katholisches Kinderheim für die Bukowyna“ überging.

Deutsches katholisches Waisenhaus, Seitenansicht © Goethe-Institut / Yuliya Melnyk

Am 15. September 1929 legte man feierlich den Grundstein für das neue Gebäude des Deutschen katholischen Waisenhauses. Die Bauarbeiten wurden mit Spenden der Einwohner von Tscherniwzi finanziert, die nicht nur Geld, sondern auch Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel beisteuerten. Nach einem Jahr allerdings waren nur wenige Räume für Jungen errichtet worden, die Mädchen plante man zeitweise im polnischen Waisenhaus unterzubringen. Im Jahr 1934 beendete man die Bauarbeiten, woran der Verein „Katholische Deutsche im Ausland“ und die Gesellschaft „Deutsches katholisches Waisenhaus in der Bukowyna“ Anteil hatten. Um die Waisen kümmerten sich zuerst Schwester-Felizianerinnen und später Franziskanerinnen aus Deutschland. Im Josefinum waren außerdem eine Ambulanz für Kranke, deutsche katholische Gesellschaften, eine Druckerei, ein Internat für Mädchen und eine Abteilung für Arme untergebracht.

Im Jahr 1940 begann nach dem Einmarsch der Sowjets gemäß dem Molotow-Ribbentrop-Abkommen die Umsiedlung der Deutschen aus der Bukowyna nach Deutschland. Im Gebäude des Deutschen katholischen Waisenhauses arbeitete noch einige Zeit das Kinderheim. 1945 wurde das Haus erst an die technische Schule der Eisenbahn von Chișinău und später an die bahntechnische Schule übergeben, die sich bis heute hier befindet.

Standortinformationen

Deutsches katholisches Waisenhaus Josefinum
Tscherniwzi, wul. 28-ho Tscherwnja 73