Griechenland:Römisches Forum: Unterschied zwischen den Versionen

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Dort, wo sich heute die Ruinen des römischen Forums befinden, breitete sich in der Besatzungszeit ein riesiger, leerer Platz aus, auf dem nach dem Bebauungsplan der Stadt das Gericht und das Rathaus von Thessaloniki entstehen sollten. Der größte Teil dieses Platzes wurde von den Besatzungsbehörden eingezäunt, und so entstand ein Parkplatz. Der Schriftsteller G. Ioannou hält fest, dass der Platz voll war „mit Hunderten von Autos, aber oftmals auch mit Panzern“.
 
Dort, wo sich heute die Ruinen des römischen Forums befinden, breitete sich in der Besatzungszeit ein riesiger, leerer Platz aus, auf dem nach dem Bebauungsplan der Stadt das Gericht und das Rathaus von Thessaloniki entstehen sollten. Der größte Teil dieses Platzes wurde von den Besatzungsbehörden eingezäunt, und so entstand ein Parkplatz. Der Schriftsteller G. Ioannou hält fest, dass der Platz voll war „mit Hunderten von Autos, aber oftmals auch mit Panzern“.
  
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Im März 1944 wurden hier Gräben ausgehoben und dabei kam – zumindest eine – große weibliche Statue ans Tageslicht. Sie hatte eine Höhe von 2,11m  und stellte (nach E. Makri) „eine reife Frau mit Valeria-Galeria-Haartracht dar, was sie mit dem Typus der ,Kleinen Herakleiotissa‘ verbindet. Die Dame, die einen langen Chiton mit reichem Himation trägt, sollte einmal in einer Nische stehen, weswegen die Rückseite nicht ausgearbeitet ist“. Vielleicht handelte es sich um eine herausragende Frauengestalt des römischen Thessaloniki.
 
Im März 1944 wurden hier Gräben ausgehoben und dabei kam – zumindest eine – große weibliche Statue ans Tageslicht. Sie hatte eine Höhe von 2,11m  und stellte (nach E. Makri) „eine reife Frau mit Valeria-Galeria-Haartracht dar, was sie mit dem Typus der ,Kleinen Herakleiotissa‘ verbindet. Die Dame, die einen langen Chiton mit reichem Himation trägt, sollte einmal in einer Nische stehen, weswegen die Rückseite nicht ausgearbeitet ist“. Vielleicht handelte es sich um eine herausragende Frauengestalt des römischen Thessaloniki.
  
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Die deutschen Behörden übergaben die Statue dem Aufseher für Altertümer Stylianos Pelekanidis. Das vollzog sich in einer offiziellen Zeremonie vor der Rotunde mit anschließendem Konzert.
 
Die deutschen Behörden übergaben die Statue dem Aufseher für Altertümer Stylianos Pelekanidis. Das vollzog sich in einer offiziellen Zeremonie vor der Rotunde mit anschließendem Konzert.
  
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Doch wenig später holte sich die deutsche Kommandatur auf persönlichen Befehl Hitlers die Statue unter dem Vorwand zurück, sie vor Bombardierungen schützen zu wollen. Die Herakleiotissa wurde nach Deutschland in Hitlers Privatmuseum geschickt und gelangte anschließend in die Villa Goebbels. Nach dem Krieg wurde sie in den österreichischen Alpen im Salzbergwerk von Altaussee gefunden und dem griechischen archäologischen Dienst zurückgegeben.
 
Doch wenig später holte sich die deutsche Kommandatur auf persönlichen Befehl Hitlers die Statue unter dem Vorwand zurück, sie vor Bombardierungen schützen zu wollen. Die Herakleiotissa wurde nach Deutschland in Hitlers Privatmuseum geschickt und gelangte anschließend in die Villa Goebbels. Nach dem Krieg wurde sie in den österreichischen Alpen im Salzbergwerk von Altaussee gefunden und dem griechischen archäologischen Dienst zurückgegeben.

Aktuelle Version vom 19. September 2017, 12:48 Uhr

Römisches Forum. Photo: George Kogias © Goethe-Institut Thessaloniki

Römisches Forum (2:15)

Römisches Forum (2:15)


fileGRIECHENLAND COVER Thess 11a.jpg

Dort, wo sich heute die Ruinen des römischen Forums befinden, breitete sich in der Besatzungszeit ein riesiger, leerer Platz aus, auf dem nach dem Bebauungsplan der Stadt das Gericht und das Rathaus von Thessaloniki entstehen sollten. Der größte Teil dieses Platzes wurde von den Besatzungsbehörden eingezäunt, und so entstand ein Parkplatz. Der Schriftsteller G. Ioannou hält fest, dass der Platz voll war „mit Hunderten von Autos, aber oftmals auch mit Panzern“.

Römisches Forum. Photo: George Kogias © Goethe-Institut Thessaloniki

Im März 1944 wurden hier Gräben ausgehoben und dabei kam – zumindest eine – große weibliche Statue ans Tageslicht. Sie hatte eine Höhe von 2,11m und stellte (nach E. Makri) „eine reife Frau mit Valeria-Galeria-Haartracht dar, was sie mit dem Typus der ,Kleinen Herakleiotissa‘ verbindet. Die Dame, die einen langen Chiton mit reichem Himation trägt, sollte einmal in einer Nische stehen, weswegen die Rückseite nicht ausgearbeitet ist“. Vielleicht handelte es sich um eine herausragende Frauengestalt des römischen Thessaloniki.

Römisches Forum. Photo: George Kogias © Goethe-Institut Thessaloniki

Die deutschen Behörden übergaben die Statue dem Aufseher für Altertümer Stylianos Pelekanidis. Das vollzog sich in einer offiziellen Zeremonie vor der Rotunde mit anschließendem Konzert.

Römisches Forum. Photo: George Kogias © Goethe-Institut Thessaloniki

Doch wenig später holte sich die deutsche Kommandatur auf persönlichen Befehl Hitlers die Statue unter dem Vorwand zurück, sie vor Bombardierungen schützen zu wollen. Die Herakleiotissa wurde nach Deutschland in Hitlers Privatmuseum geschickt und gelangte anschließend in die Villa Goebbels. Nach dem Krieg wurde sie in den österreichischen Alpen im Salzbergwerk von Altaussee gefunden und dem griechischen archäologischen Dienst zurückgegeben.

Standort

Römisches Forum
Olimpou Straße 75
Thessaloniki