Ukraine:Jan-Alembeck-Haus: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Familie Alembek war bis ins 18. Jh. im Besitz des sogenannten „Kaiserwalds“, damals ein Waldstück im nordöstlichen Teil der Stadt, das als „Alembekivschyna“ bezeichnet wurde. Dort befand sich zu dieser Zeit die Imkerei der Familie. 1780, nach einem Besuch des österreichischen Kaisers Franz Josef II., erhielt das Grundstück die bis heute gängige Bezeichnung „Kaiserwald“. Ab 1908 konnte sich hier die Lwiwer Bevölkerung im neu eingerichteten landesweit ersten Freizeitpark mit diversen Attraktionen und Fahrgeschäften vergnügen, bis er 1914 geschlossen werden musste.
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Die Familie Alembek war bis ins 18. Jh. im Besitz des sogenannten „Kaiserwalds“, damals ein Waldstück im nordöstlichen Teil der Stadt, das als „Alembekiwschtschyna“ bezeichnet wurde. Dort befand sich zu dieser Zeit die Imkerei der Familie. 1780, nach einem Besuch des österreichischen Kaisers Franz Josef II., erhielt das Grundstück die bis heute gängige Bezeichnung „Kaiserwald“. Ab 1908 konnte sich hier die Lwiwer Bevölkerung im neu eingerichteten landesweit ersten Freizeitpark mit diversen Attraktionen und Fahrgeschäften vergnügen, bis er 1914 geschlossen werden musste.
  
 
[[Datei:UKRAINE_046_Bild4_Ukraine_Freizeitpark_1910.jpg|750px|thumb|left|Freizeitpark am Kaiserwald, 1910 © Goethe-Institut / Marek Münz]]
 
[[Datei:UKRAINE_046_Bild4_Ukraine_Freizeitpark_1910.jpg|750px|thumb|left|Freizeitpark am Kaiserwald, 1910 © Goethe-Institut / Marek Münz]]

Version vom 26. Februar 2019, 14:13 Uhr

Jan-Аlembeck-Haus, pl. Rynok 13, 2015 © Goethe-Institut / Anna Yarovenko

Begibt man sich auf den berühmten Rynok-Platz im Herzen der Stadt, schlendert man unweigerlich am einstigen Wohnhaus des berühmten deutschstämmigen Apothekers und Bürgermeisters Jan (Johann) Alembek (ca. 1560-1636) vorbei. Anfang des 17. Jh. erbaut, entspricht es dem Bautyp dieser Zeit. Seine Nummer 13 wurde dem Gebäude erst in den 1940-er Jahren zugewiesen. Zuvor hatte das Haus die Nummer 12a, da die Zahl 13 als Pech bringend galt.

Jan-Аlembeck-Haus, pl. Rynok 13, 2016 © Goethe-Institut / Konstantin Brizhnichenko

Ursprünglich aus Freiburg, leistete er in seinen unterschiedlichen Funktionen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Stadt. Zum ersten Mal tauchte er in der Lwiwer Geschichte 1602 auf, als er eine demokratische Bewegung der Lwiwer Bürger gegen die Machtansprüche der Patrizier leitete. Außerdem machte er sich als Autor der ersten in Druck erschienenen Stadtbeschreibung von Lwiw «Topographia civitatis Leopolitanae» einen Namen, die 1618 in Köln veröffentlicht wurde. 1623 erlitt Alembek einen Schicksalsschlag: Er verlor seine Frau und Tochter durch eine Epidemie. Als eine zweite Epidemie ausbrach, wurde er im Jahre 1625 neuer Bürgermeister: Grund dafür sollen seine Kenntnisse und seine Fähigkeit zur Bekämpfung von Infektionen gewesen sein.

Jan-Аlembeck-Haus, pl. Rynok 13, 2017 © Goethe-Institut / Andriy Muzychuk

Die Familie Alembek war bis ins 18. Jh. im Besitz des sogenannten „Kaiserwalds“, damals ein Waldstück im nordöstlichen Teil der Stadt, das als „Alembekiwschtschyna“ bezeichnet wurde. Dort befand sich zu dieser Zeit die Imkerei der Familie. 1780, nach einem Besuch des österreichischen Kaisers Franz Josef II., erhielt das Grundstück die bis heute gängige Bezeichnung „Kaiserwald“. Ab 1908 konnte sich hier die Lwiwer Bevölkerung im neu eingerichteten landesweit ersten Freizeitpark mit diversen Attraktionen und Fahrgeschäften vergnügen, bis er 1914 geschlossen werden musste.

Freizeitpark am Kaiserwald, 1910 © Goethe-Institut / Marek Münz
In den Nachkriegsjahren wurde der Kaiserwald in „Schewtschenkivskyj Haj“ umbenannt. Etwa zwei Jahrzehnte später wurden hier eine Skisprungschanze und eine Bobbahn aufgebaut, die bis heute in Betrieb sind. Auf der anderen Seite des Parks entstand ein Museum der Volksarchitektur und Lebensweise, das seit 2016 den Namen seines Begründers und Mäzens Klymentii Scheptyzkyi trägt.

Standortinformationen

Jan-Alembeck-Haus
Lwiw, pl. Rynok 13