Ukraine:Gustav Neuhaus und seine Musikschule: Unterschied zwischen den Versionen

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Heutzutage findet man in Kropywnyzkyj die Musikschule Nr. 1, benannt nach H. G. Neuhaus, und ein Volks- und Gedenkmuseum Heinrich Neuhaus. {{#newBox:listbox}}
 
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* [https://www.neuhausmuseum.region.in.ua/muz_neig_d.html Offizielle Webseite des Heinrich-Neuhaus-Museums in Kropywnyzkyj] (DE)
 
* [https://www.neuhausmuseum.region.in.ua/muz_neig_d.html Offizielle Webseite des Heinrich-Neuhaus-Museums in Kropywnyzkyj] (DE)

Version vom 7. März 2019, 11:25 Uhr

Das Haus in Kropywnyzkyj, in dem die Familie Neuhaus wohnte © Goethe-Institut / Liliia Kharlamova

Gustav Neuhaus entstammte einer Fabrikantenfamilie, die sich mit der Klavierherstellung beschäftigte. Sein Vater Wilhelm Neuhaus gründete einen Familienbetrieb namens „W. Neuhaus Calcar“.

In seiner Kindheit spielte er stundenlang Klavier, um die Klaviertechnik zu beherrschen. Bis zu den letzten Tagen seines Lebens bewahrte er die Gewohnheit, seinen Tag mit morgendlichen Klavierübungen zu beginnen.

Ein Bild von Gustav Neuhaus © Goethe-Institut / Volks- und Gedenkmuseum von Heinrich Neuhaus

1867-1870 studierte Neuhaus Klavier am Kölner Konservatorium. Auf Rat seines Lehrers und des Konservatoriumsdirektors Ferdinand Hiller traf er die Entscheidung, sich als Pädagoge im Gebiet des Russischen Reiches auszuprobieren, wo erfahrene Klavierlehrer fehlten. So zog er nach Jelysawetgrad (heute Kropywnyzkyj) um. Hier gab der junge Pädagoge Privatmusikunterricht und nahm aktiv an den Musikveranstaltungen der Stadt teil.

1875 heiratete Neuhaus Olga Blumenfeld und wenige Jahre später, 1882, gründete er in Jelysawetgrad eine private Klavierschule, die erst 1899 öffentlichen Status erhielt. Dank der unermüdlichen Tatkraft der Pädagogen war die Neuhaus‘sche Musikschule sehr populär. Die Anzahl der Schüler überschritt die tatsächlichen Kapazitäten der Lehrer (ungefähr 80 Schüler), weshalb ein Arbeitstag von 8 Uhr bis 20 Uhr dauerte. Hier lernten die Schüler die Kunst des Klavierspiels nach modernen pädagogischen Methoden und bereiteten sich auf das Studium an den Hochschulen in Europa vor.

Gustav Neuhaus am Klavier © Goethe-Institut / Volks- und Gedenkmuseum von Heinrich Neuhaus

Zu den berühmten Pianisten und Komponisten der Neuhaus‘schen Schule zählten Felix Blumenfeld, Yuliya Meitus, Karol Szymanowski und der Sohn der Familie Heinrich Neuhaus.

Während seines Lebens in Jelysawetgrad beschäftigte sich der Pädagoge neben der Lehrtätigkeit mit der Liedersammlung «Lieder aus der Jugendzeit», entwickelte ein halbrundes Klavier und beschrieb alle seine Vorteile im Artikel «Das Pianoforte mit konkav-radiärer Klaviatur und konzentrischer Anschlagslinie». In der Schrift «Das natürliche Notensystem» begründete Gustav Neuhaus die von ihm angebotenen zehn Linien des natürlichen Notensystems.

1931 zog Neuhaus mit seiner Frau nach Moskau um. Damit endete die Arbeit der Neuhaus‘schen Musikschule, die viele Jahre lang als wichtige musikpädagogische Einrichtung diente. Im September 1938 verstarb er.

Heutzutage findet man in Kropywnyzkyj die Musikschule Nr. 1, benannt nach H. G. Neuhaus, und ein Volks- und Gedenkmuseum Heinrich Neuhaus.

Standortinformationen

Heinrich-Neuhaus-Museum

Kropywnyzkyj, wul. Wiktora Tschmilenka 65