Russland:Moskauer Postamt. Kaiserlicher Telegraf.: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. September 2020, 08:48 Uhr

Moskauer Postamt © Batanai Schamu

Die Geburtsstunde der geregelten Postzustellung in Russland reicht bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Zuvor wurden Briefe und Sendungen über weite Entfernungen und ins Ausland von Boten, Bediensteten und Postkutschern direkt vom Absender an den Empfänger geliefert. Zur Zeit Peters des Großen fand die Weiterentwicklung der Postkommunikation statt: Die ersten Postämter wurden in Moskau (1711), Riga (1712) und Petersburg (1714) gegründet, in vielen Städten entstanden Poststellen. Im Jahr 1721 führte Peter I. den Posten des Generalpostdirektors (Generalpostmeisters) ein, dem er Post- und Postilliondienste (Güter- und Personenbeförderung) unterordnete: 1782 wurden sie schließlich assoziiert. Infolge dieser Reform erhielten die Postämter eine klare hierarchische Struktur. Die obersten Behörden waren Postämter, Gouvernementpostmeister waren ihnen unterstellt, und den Gouvernementpostmeistern waren Kreispostmeister untergeordnet. Poststationen waren die untersten Behörden der lokalen Postverwaltung.

Das Moskauer Postamt befand sich im Laufe ihrer Historie an verschiedenen Orten. Anfangs war die Post nur dafür zuständig, die Korrespondenz ins Ausland zu schicken, und deshalb wurde sie im Volksmund und dann auch in offiziellen Dokumenten als „deutsch“ bezeichnet. Danach, bis zum Jahr 1742, befand sich das Moskauer Postamt in der Deutschen Siedlung, weshalb die heute existierenden Straßen Bolschaja Potschtowoja und Malaja Potschtowoja („Große Poststraße“ und „Kleine Poststraße“) genannt wurden. Später zog das Postamt in das Gebäude in der Mjasnitskaja-Straße (Haus 40) um.

Moskauer Postamt © pastvu.com/49506

Der erste Direktor des Moskauer Postamtes war der Deutsche Thomas Fademrecht, ehemaliger Helfer des Postmeisters. Später wurde der Sachse Wolfgang (Wladimir) von Pestel zum Postdirektor ernannt, der bis zu seinem Tod am 26. April 1763 im Amt war. Die Stellung des Moskauer Postdirektors wurde in der Familie Pestel erblich. Sie leiteten das Moskauer Postamt bis 1798: zuerst Boris (Burkhard Wolfgang) Pestel und dann Iwan Pestel, Vater des Dekabristen Pawel Pestel.

Im 19. Jahrhundert zogen das Moskauer Postamt und der letzte Angehörige der Familie Pestel im Amt des Postdirektors in ein Gebäude in derselben Straße um, in der sich das derzeitige Postamt befindet. Die Lage war sehr vorteilhaft für die Verkehrsverbindung, weshalb im Hof eine Passagier- und Postkutschenstelle eingerichtet wurde: Das Eckhaus Nr. 2 am Tschistoprudni-Boulevard war ab 1858 eine Postkutschenstation. In den 1860er-Jahren wurde das alte Gebäude des Moskauer Postamtes nach den Plänen von A. Kawos umgebaut. Das moderne Gebäude in der Mjasnitskaja Straße wurde 1912 nach dem Entwurf des Architekten Oskar Munz (Sohn des Generalkonsuls der Niederlande) erbaut.

Standortinformationen

Moskauer Postamt
Moskau, Mjasnitskaja-Straße 26 A, Gebäude 1
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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