Russland:Moskauer Archäologisches Museum und Restbestände der Woskressenski-Steinbrücke über den Fluss Neglinka: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. September 2020, 08:52 Uhr

Moskauer Archäologisches Museum und Restbestände der Woskressenski-Steinbrücke über den Fluss Neglinka © Aleksandr Pimenov

An der Ecke des neugebauten Hotels „Moskwa“ befindet sich der Eingang in ein ungewöhnliches Museum, das sieben Meter tief unter der Erde liegt. Es wurde nach Abschluss der umfangreichen Ausgrabungen in den Jahren 1993 bis 1996 unter dem Maneschnaja-Platz eröffnet. Während der archäologischen Arbeiten war eine gut erhalten gebliebene Konstruktion der alten Woskressenski-Brücke gefunden worden. Sie hatte früher die Ufer des Flusses Neglinka verbunden, der jetzt unterirdisch in einem speziell dafür eingerichteten Kanal geführt wird. Über diese Brücke verlief der Weg aus dem Zentrum Moskaus nach Norden, über die Brücke ging es bis in die 1820er-Jahre zum Roten Platz und zum Kreml.

Ursprünglich waren die Brücken hier aus Holz gebaut. 1740 errichtete der deutschstämmige Architekt P. Heiden eine Brücke aus weißen Steinen, die 100 Meter lang und 30 Meter breit war. Die Brücke lag auf fünf hohen Bögen, von denen nur einer den Fluss durchlaufen ließ, die anderen waren in einem Damm verbaut. Statt Geländer schuf Heiden die Wände mit Bögen und versah die Brücke mit einem Dach. Die Brücke war sehr komfortabel, man konnte bei jedem Wetter in den Läden an und auf der Brücke einkaufen.

Peter Iwanowitsch (Peter Friedrich) Heiden wurde 1700 geboren. Unter Zarin Anna Iwanowna trat er 1732 in den russischen Dienst. Zwei Jahre lang leitete er das Hofintendanten-Kontor, das die Amtswohnungen, Schlossläden und den Bau der öffentlichen Gebäude verwaltete. Heiden leitete den Bau des Schlosses "Annenhof" im Kreml, das nur sechs Jahre lang stehen blieb und 1736 auf Beschluss, ein anderes Schloss in Lefortowo zu errichten, zerlegt wurde. Das wichtigste Bauwerk Heidens in Moskau war der neue Münzhof (1732–1740) an der Hauptanfahrt zum Kreml. Im Innenhof sind einige Teile des zierlichen Mauerwerks, der korinthischen Säulen und ein prunkhafter Torbogen erhalten geblieben. Nach dem Tode von Anna Iwanowna 1740 erhoffte sich Heiden die Aufmerksamkeit der neuen Zarin Elisabeth, was jedoch nicht eintraf. Der Architekt quittierte den Dienst und zog nach Petersburg. Erst zehn Jahre später, 1751, kam Heiden nach Moskau zurück, wo er private Bauaufträge erledigte und unter anderem Hauskirchen baute.

Das archäologische Museum wurde 1997 eröffnet. Dort kann man die bei den Ausgrabungen gefundenen Fundamentteile und Bögen der Woskressenski-Brücke sehen, die in der Vergangenheit die Ufer des Flusses Neglinka (Neglinnaja) verband.

Standortinformationen

Moskauer Archäologisches Museum und Restbestände der Woskressenski-Steinbrücke über den Fluss Neglinka
Moskau, Maneschnaja-Platz 1а
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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