Lettland:Kirche zu Uexküll: Wirkstätte des „ersten Apostels von Lettland“: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Missionierungsarbeit war zunächst nicht von Erfolg gekrönt: Viele Angehörige der baltischen Stämme verweigerten die Taufe oder kehrten zu ihrem heidnischen Glauben zurück. Die Missionare um den 1186 zum Bischof von Uexküll geweihten und 1993 heiliggesprochenen Meinhard mussten sich oft in ihre Burg zurückziehen, um sich vor Angriffen zu schützen. Der neue Glauben sollte sich erst später mit der Gewalt des Schwertes durchsetzen.  
 
Die Missionierungsarbeit war zunächst nicht von Erfolg gekrönt: Viele Angehörige der baltischen Stämme verweigerten die Taufe oder kehrten zu ihrem heidnischen Glauben zurück. Die Missionare um den 1186 zum Bischof von Uexküll geweihten und 1993 heiliggesprochenen Meinhard mussten sich oft in ihre Burg zurückziehen, um sich vor Angriffen zu schützen. Der neue Glauben sollte sich erst später mit der Gewalt des Schwertes durchsetzen.  
  
Die Kirche wurde bei Belagerungen wiederholt beschädigt und im Laufe der Zeit unter Bewahrung der alten Bausubstanz mehrfach umgebaut. 1916 wurde sie im Ersten Weltkrieg größtenteils zerstört. Erhalten geblieben ist nur noch die Kirchenruine, die nach der Aufstauung der Düna auf einer Insel im Fluss liegt.{{#newBox:}}  
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Die Kirche wurde bei Belagerungen wiederholt beschädigt und im Laufe der Zeit unter Bewahrung der alten Bausubstanz mehrfach umgebaut. 1916 wurde sie im Ersten Weltkrieg größtenteils zerstört. Erhalten geblieben ist nur noch die Kirchenruine, die nach der Aufstauung der Düna auf einer Insel im Fluss liegt.
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Ein Projekt des Goethe-Instituts Lettland.<br>
 
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Autor: Alexander Welscher
 
Autor: Alexander Welscher

Aktuelle Version vom 4. September 2020, 16:29 Uhr

Blick vom Ufer auf die Ruine der Kirche von Uexküll (Ikšķile). Foto: © Ikšķiles tūrisma informācijas centrs

Die Kirche zu Uexküll ist wohl die erste und älteste deutsche Spur in Lettland. Dort nahm vor mehr als 800 Jahren die Christianisierung des Baltikums ihren Anfang.

Südöstlich von Riga liegt inmitten eines aufgeschütteten Deiches im Fluss Daugava die Ruine der Kirche von Uexküll (Lettisch: Ikšķile). Gebaut wurde sie Ende des 12. Jahrhunderts von Meinhard von Segeberg, der mit friedlichen Mitteln die Christianisierung vorantrieb. Dazu ließ der „erste Apostel von Lettland“ (Papst Johannes Paul II.) eine kleine Kirche und eine Burg errichten – es waren die ersten Gebäude aus Stein im Baltikum.

Statue von Meinhard von Segeberg in Ikšķile, Daugavas prospekts 20b. Foto: Alexander Welscher

Der Chronik von Heinrich von Livland zufolge hatte Meinhard Berichte von Seefahrern und Händlern gehört, die mit Liven und anderen baltischen Stämmen Handel trieben. Er entschloss sich, die Heiden zum Christentum zu bekehren und machte sich mit einigen Mönchen auf den Weg über die Ostsee. Unweit der heutigen Stadt Ogre errichtete der Geistliche um 1184 eine Kirche, kurz darauf folgte der Bau der am östlichen Steilufer der Düna (Daugava) gelegenen Burg. Dafür herangezogen wurden Baumeister von der schwedischen Insel Gotland.

Die Missionierungsarbeit war zunächst nicht von Erfolg gekrönt: Viele Angehörige der baltischen Stämme verweigerten die Taufe oder kehrten zu ihrem heidnischen Glauben zurück. Die Missionare um den 1186 zum Bischof von Uexküll geweihten und 1993 heiliggesprochenen Meinhard mussten sich oft in ihre Burg zurückziehen, um sich vor Angriffen zu schützen. Der neue Glauben sollte sich erst später mit der Gewalt des Schwertes durchsetzen.

Die Kirche wurde bei Belagerungen wiederholt beschädigt und im Laufe der Zeit unter Bewahrung der alten Bausubstanz mehrfach umgebaut. 1916 wurde sie im Ersten Weltkrieg größtenteils zerstört. Erhalten geblieben ist nur noch die Kirchenruine, die nach der Aufstauung der Düna auf einer Insel im Fluss liegt.

Standortinformation

Kirchenruine
Svētā Meinarda sala
Ikšķiles novads, LV-5052
LETTLAND
Telefon: +371 65022458

Deutsche Spuren in Lettland

Ein Projekt des Goethe-Instituts Lettland.
Autor: Alexander Welscher