Brasilien:Eva Sopher: erfolgreiche Kulturmittlerin in Porto Alegre: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. September 2020, 15:27 Uhr

Eva Sopher © Liege Freitas

Eva Sopher wurde 1923 in Frankfurt in eine jüdische Familie hineingeboren und kam auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus mit 13 Jahren nach Brasilien. In Rio de Janeiro wirkte sie in der Gesellschaft „Pró Arte“ mit. 1943 zog sie nach São Paulo, wo sie Kunst, Zeichnen und Bildhauerei am Instituto Mackenzie studierte. 1950 ließ sie sich einbürgern und zog zehn Jahre später nach Porto Alegre, wo sie ihre Karriere als Organisatorin von Kulturveranstaltungen begann.

São Pedro Theater. Foto: Tetraktys © CC-BY-SA-3.0

Dort reaktivierte sie die „Pró Arte“, arbeitete mit eiserner Disziplin und erwartete dies auch von Kollegen und Partnern. Jedes Jahr reiste sie nach Europa, um Musiker und Dirigenten nach Porto Alegre zu bringen. Mit intensiven Gesprächen, guten Beziehungen und viel Diplomatie überzeugte sie zahlreiche Künstler, für geringere Gagen aufzutreten, die der brasilianischen Realität angepasst waren. Die Empfänge in ihrem Haus nach den Konzerten waren ein absolutes must und brachten brasilianische Musiker und Intellektuelle mit den Gästen aus dem Ausland zusammen.

Sopher brachte u.a. den Flötisten Jean-Pierre Rampal, den Cellisten Pierre Fournier, das Kammerorchester Moskau und das Philharmonische Orchester Israel unter der Leitung von Zubin Mehta nach Porto Alegre. Auf Bitten der Regierung des Bundesstaates übernahm sie 1975 die Koordination der Renovierung des Theatro São Pedro, des schönsten und ältesten Theaters in Porto Alegre, das 1858 eröffnet worden war. Eva Sopher wurde danach Direktorin des Theaters und blieb es bis heute. Unter ihrer Leitung erlangte das Theater neues Leben.

São Pedro Theater. Foto: Tetraktys © Wikicommons

Zusammen mit der Mega-Veranstaltungshalle Multipalco bildet das Theatro São Pedro den größten Kulturkomplex Lateinamerikas. Eva Sopher hat für ihren Einsatz und ihren unternehmerischen Geist bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. 1970 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, das ihr für ihre Verdienste um den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern verliehen wurde.

Standortinformationen

Teatro São Pedro
Praça Marechal Deodoro
90010-300
Centro
Porto Alegre