Brasilien:Hary Schweizer: Fagottbauer in Brasília: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:BRASILIEN_046-A-Hary-Schweizer.jpg|750px|thumb|left|Hary Schweizer, T.N.C.S. Orchester. © Alan Moreira]]
1838 als Arquivo Público do Império (Öffentliches Archiv des Kaiserreichs ) gegründet, wurde die Einrichtung erst 1911 in Arquivo National (Nationalarchiv) umbenannt. Sie ist aufgeteilt in den ursprünglichen Sitz in der alten Casa da Moeda, Rio de Janeiro, in der Nähe des Bahnhofs Estação Central do Brasil, und eine regionale Zweigstelle in Brasília. Das Nationalarchiv umfasst historische Dokumente von unschätzbarem Wert, die auch die deutsche Einwanderung in Brasilien betreffen. Hier können beispielsweise die Passagierlisten mit den Namen der Auswanderer eingesehen werden, die sich einst auf den Weg nach Brasilien machten. Die auf Mikrofilm festgehaltenen Listen der Schiffe, die in den Häfen von Rio de Janeiro, Santos und Salvador ankamen, sind auch online abrufbar.      
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Hary Schweizer wurde im Bundesstaat Santa Catarina in eine deutsche Familie hineingeboren. Er liebte Musik seit seiner Kindheit und seine Mutter legte ihm als Schlaflieder die Brandenburgischen Konzerte von Bach auf. Er lernte früh das Klavierspielen, aber erst mit 18 Jahren wurde ihm bei einem Konzert klar, was er wirklich im Leben machen wollte: in einem Orchester spielen. Er studierte in Curitiba Musik und später ging er für ein Fagott-Studium nach München. Auf Einladung von zwei Musikern des Bläserquintetts der Universität Brasília (UnB) übernahm er nach seinem Studium die Stelle des Fagottisten des Ensembles.      
[[Datei:BRASILIEN_027-B-Arquivo-Nacional.jpg|750px|thumb|left|Innenansicht des Arquivo Nacional Foto: Dantadd © CC-BY-SA-2.5]]
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[[Datei:BRASILIEN_046-B-Hary-Schweizer.jpg|750px|thumb|left|Fagottwerkstatt von Hary Schweizer © Hary Schweizer]]
Darüber hinaus können Wissenschaftler, die sich mit Fragen zur Einwanderung in Brasilien beschäftigen, auf Mikrofilme der Zentralen Nationalen Immigrationsbehörde (Agência Central de Imigração) zugreifen, wo alle Immigranten registriert wurden, die im Hafen von Rio de Janeiro ankamen. Die erste Unterkunft der Immigranten war in der Herberge auf der Ilha das Flores in der Guanabara-Bucht , von dort aus wurden sie in landwirtschaftliche Betriebe in ganz Brasilien geschickt. Die Anzahl der Schiffe war so groß, dass der überlastete Schreiber häufig Fehler machte und sich bei den ausländischen Namen verschrieb. So verwandelte sich beispielsweise der Name Kuhn in Cunha.
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Diese Stelle war mit einer Tätigkeit an der Universität verbunden, so dass Schweizer ab 1977 Dozent für Fagott an der UnB wurde. Die Zahl der Schüler hing von der Anzahl der verfügbaren Instrumente ab. Obwohl  in jedem Orchester mindestens zwei Fagotte spielen und Komponisten wie Händel, Vivaldi und Mozart spezielle Werke für das Instrument geschrieben haben, ist es schwer zu spielen und nicht weit verbreitet. Zudem ist ein Fagott teuer und aufwendig in der Herstellung. In den 1980er Jahren gab es in Lateinamerika keine Instrumentenbauer, die Fagotte anboten und der Import trieb die Preise extrem in die Höhe.  
  
2007 und in den Folgejahren wurden mehrere wertvolle Dokumente des Nationalarchivs von der UNESCO zum Gedächtnis der Menschheit deklariert und gehören heute zum Weltdokumentenerbe. {{#newBox:listbox}}
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Ein ehemaliger Schüler brachte  Schweizer auf die Idee Fagotte herzustellen.
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Nach vielem Tüffteln und Versuchen  entstand 1991 das Erste einer Reihe von Instrumenten, die weltweit bekannt werden sollten. Bis heute werden Schweizers Fagotte ausschließlich aus Imbuia, einer Holzart aus Brasilien, gebaut. Trotz hartnäckiger Bitten aus aller Welt  baut Schweizer seine Fagotte ausschließlich auf Bestellung brasilianischer Kunden.
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Hary Schweizer war 1980 auch Mitbegründer des Sinfonieorchesters des Teatro Nacional Claudio Santoro, in dem er bis heute spielt.{{#newBox:listbox}}
 
== Standortinformationen ==
 
== Standortinformationen ==
'''Praça da República, 173 '''<br>
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''' Oficina do Fagote '''<br>
Centro<br>
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SMLN trecho 13 - casa 38D<br>
20211-350<br>
+
Condomínio Porto Seguro<br>
Rio de Janeiro – RJ<br>
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71540-135<br>
Tel.: +55 (21) 2179 1228<br>
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Brasília - DF<br>
 
 
'''Öffnungszeiten'''<br>
 
Montag bis Freitag (8:30–17:30 Uhr).{{#newBox:listbox}}
 
==Link==
 
* [http://www.arquivonacional.gov.br/ Arquivo Nacional]
 

Version vom 10. November 2012, 00:37 Uhr

Hary Schweizer, T.N.C.S. Orchester. © Alan Moreira

Hary Schweizer wurde im Bundesstaat Santa Catarina in eine deutsche Familie hineingeboren. Er liebte Musik seit seiner Kindheit und seine Mutter legte ihm als Schlaflieder die Brandenburgischen Konzerte von Bach auf. Er lernte früh das Klavierspielen, aber erst mit 18 Jahren wurde ihm bei einem Konzert klar, was er wirklich im Leben machen wollte: in einem Orchester spielen. Er studierte in Curitiba Musik und später ging er für ein Fagott-Studium nach München. Auf Einladung von zwei Musikern des Bläserquintetts der Universität Brasília (UnB) übernahm er nach seinem Studium die Stelle des Fagottisten des Ensembles.

Fagottwerkstatt von Hary Schweizer © Hary Schweizer

Diese Stelle war mit einer Tätigkeit an der Universität verbunden, so dass Schweizer ab 1977 Dozent für Fagott an der UnB wurde. Die Zahl der Schüler hing von der Anzahl der verfügbaren Instrumente ab. Obwohl in jedem Orchester mindestens zwei Fagotte spielen und Komponisten wie Händel, Vivaldi und Mozart spezielle Werke für das Instrument geschrieben haben, ist es schwer zu spielen und nicht weit verbreitet. Zudem ist ein Fagott teuer und aufwendig in der Herstellung. In den 1980er Jahren gab es in Lateinamerika keine Instrumentenbauer, die Fagotte anboten und der Import trieb die Preise extrem in die Höhe.

Ein ehemaliger Schüler brachte Schweizer auf die Idee Fagotte herzustellen. Nach vielem Tüffteln und Versuchen entstand 1991 das Erste einer Reihe von Instrumenten, die weltweit bekannt werden sollten. Bis heute werden Schweizers Fagotte ausschließlich aus Imbuia, einer Holzart aus Brasilien, gebaut. Trotz hartnäckiger Bitten aus aller Welt baut Schweizer seine Fagotte ausschließlich auf Bestellung brasilianischer Kunden.

Hary Schweizer war 1980 auch Mitbegründer des Sinfonieorchesters des Teatro Nacional Claudio Santoro, in dem er bis heute spielt.

Standortinformationen

Oficina do Fagote
SMLN trecho 13 - casa 38D
Condomínio Porto Seguro
71540-135
Brasília - DF