Brasilien:Der Musiker Bruno Kiefer in Porto Alegre: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:BRASILIEN_046-A-Hary-Schweizer.jpg|750px|thumb|left|Hary Schweizer, T.N.C.S. Orchester. © Alan Moreira]]
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[[Datei:BRASILIEN_048-B-Bruno-Kiefer-Neu.jpg|750px|thumb|left|Bruno Kiefer © Discoteca Pública Natho Henn]]
Hary Schweizer wurde im Bundesstaat Santa Catarina in eine deutsche Familie hineingeboren. Er liebte Musik seit seiner Kindheit und seine Mutter legte ihm als Schlaflieder die Brandenburgischen Konzerte von Bach auf. Er lernte früh das Klavierspielen, aber erst mit 18 Jahren wurde ihm bei einem Konzert klar, was er wirklich im Leben machen wollte: in einem Orchester spielen. Er studierte in Curitiba Musik und später ging er für ein Fagott-Studium nach München. Auf Einladung von zwei Musikern des Bläserquintetts der Universität Brasília (UnB) übernahm er nach seinem Studium die Stelle des Fagottisten des Ensembles.         
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Bruno Kiefer (1923–1987) wurde in Baden-Baden geboren und kam mit seiner Familie im Alter von elf Jahren nach Brasilien. Die Familie ließ sich zunächst in Santa Catarina nieder, zog aber dann weiter nach Porto Alegre. Kiefer studierte Musik am Instituto de Belas Artes, wo er u.a. Schüler keines Geringeren als Hans-Joachim Koellreutter war, der die Zwölftonmusik in Brasilien eingeführt hat.         
  
Diese Stelle war mit einer Tätigkeit an der Universität verbunden, so dass Schweizer ab 1977 Dozent für Fagott an der UnB wurde. Die Zahl der Schüler hing von der Anzahl der verfügbaren Instrumente ab. Obwohl  in jedem Orchester mindestens zwei Fagotte spielen und Komponisten wie Händel, Vivaldi und Mozart spezielle Werke für das Instrument geschrieben haben, ist es schwer zu spielen und nicht weit verbreitet. Zudem ist ein Fagott teuer und aufwendig in der Herstellung. In den 1980er Jahren gab es in Lateinamerika keine Instrumentenbauer, die Fagotte anboten und der Import trieb die Preise extrem in die Höhe.  
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Kiefer, der als Komponist, Musikwissenschaftler und Kritiker tätig war, begann am selben Institut zu unterrichten. Als Liebhaber der brasilianischen Musik schrieb er mehrere Bücher über dieses Thema, einschließlich des enzyklopädischen fünfbändigen Referenzwerkes über die Geschichte der brasilianischen Musik História da Música Brasileira. Im Rückgriff auf seine eigenen Wurzeln verfasste er auch das Buch Música Alemã: Dois Estudos. Er führte das Fach „Geschichte der brasilianischen Musik“ in den Lehrplan des Instituts ein und gemeinsam mit anderen auch die Postgraduierung im Fach Musik an der Bundesuniversität Rio Grande do Sul. Er verfasste mehr als 150 Werke, von Klavierkompositionen bis hin zu Stücken für Kammerorchester.
[[Datei:BRASILIEN_046-B-Hary-Schweizer.jpg|750px|thumb|left|Fagottwerkstatt von Hary Schweizer © Hary Schweizer]]
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[[Datei:BRASILIEN_048-A-Bruno-Kiefer.jpg|750px|thumb|left|Teatro Bruno Kiefer © Divulgação CCMQ]]
Ein ehemaliger Schüler brachte  Schweizer auf die Idee Fagotte herzustellen.
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Kiefer war einer der Gründer des Orquestra Sinfônica de Porto Alegre sowie auch Mitglied des Kulturrats des Bundesstaates. Heute trägt eines der wichtigsten Theater in Rio Grande do Sul seinen Namen. Das Teatro Bruno Kiefer mit einer Kapazität für 200 Personen ist Bestandteil des Kulturhauses Mário Quintana in Porto Alegre. Sein umfangreiches Programm umfasst Theaterstücke und Konzerte.{{#newBox:listbox}}
Nach vielem Tüffteln und Versuchen  entstand 1991 das Erste einer Reihe von Instrumenten, die weltweit bekannt werden sollten. Bis heute werden Schweizers Fagotte ausschließlich aus Imbuia, einer Holzart aus Brasilien, gebaut. Trotz hartnäckiger Bitten aus aller Welt  baut Schweizer seine Fagotte ausschließlich auf Bestellung brasilianischer Kunden.
 
Hary Schweizer war 1980 auch Mitbegründer des Sinfonieorchesters des Teatro Nacional Claudio Santoro, in dem er bis heute spielt.{{#newBox:listbox}}
 
 
== Standortinformationen ==
 
== Standortinformationen ==
''' Oficina do Fagote '''<br>
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''' Teatro Bruno Kiefer – Casa de Cultura Mário Quintana '''<br>
SMLN trecho 13 - casa 38D<br>
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Rua dos Andradas, 736 / 6° andar<br>
Condomínio Porto Seguro<br>
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Centro<br>
71540-135<br>
+
90020-003<br>
Brasília - DF<br>
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Porto Alegre - RS<br>

Version vom 10. November 2012, 00:59 Uhr

Bruno Kiefer © Discoteca Pública Natho Henn

Bruno Kiefer (1923–1987) wurde in Baden-Baden geboren und kam mit seiner Familie im Alter von elf Jahren nach Brasilien. Die Familie ließ sich zunächst in Santa Catarina nieder, zog aber dann weiter nach Porto Alegre. Kiefer studierte Musik am Instituto de Belas Artes, wo er u.a. Schüler keines Geringeren als Hans-Joachim Koellreutter war, der die Zwölftonmusik in Brasilien eingeführt hat.

Kiefer, der als Komponist, Musikwissenschaftler und Kritiker tätig war, begann am selben Institut zu unterrichten. Als Liebhaber der brasilianischen Musik schrieb er mehrere Bücher über dieses Thema, einschließlich des enzyklopädischen fünfbändigen Referenzwerkes über die Geschichte der brasilianischen Musik História da Música Brasileira. Im Rückgriff auf seine eigenen Wurzeln verfasste er auch das Buch Música Alemã: Dois Estudos. Er führte das Fach „Geschichte der brasilianischen Musik“ in den Lehrplan des Instituts ein und gemeinsam mit anderen auch die Postgraduierung im Fach Musik an der Bundesuniversität Rio Grande do Sul. Er verfasste mehr als 150 Werke, von Klavierkompositionen bis hin zu Stücken für Kammerorchester.

Teatro Bruno Kiefer © Divulgação CCMQ
Kiefer war einer der Gründer des Orquestra Sinfônica de Porto Alegre sowie auch Mitglied des Kulturrats des Bundesstaates. Heute trägt eines der wichtigsten Theater in Rio Grande do Sul seinen Namen. Das Teatro Bruno Kiefer mit einer Kapazität für 200 Personen ist Bestandteil des Kulturhauses Mário Quintana in Porto Alegre. Sein umfangreiches Programm umfasst Theaterstücke und Konzerte.

Standortinformationen

Teatro Bruno Kiefer – Casa de Cultura Mário Quintana
Rua dos Andradas, 736 / 6° andar
Centro
90020-003
Porto Alegre - RS