Baron-Hirsch-Viertel

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Nationalgarten. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Nationalgarten (3:21)

Nationalgarten (3:21)


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Das Baron-Hirsch-Viertel wurde 1891 von der Jüdischen Gemeinde errichtet, um Unterkünfte für ihre mittellosen Mitgliedern zu schaffen. Daher war es ausschließlich von Juden bewohnt. Es befand sich neben dem Güterbahnhof und war von Sturzbächen umgeben. Das Viertel bestand aus kleinen Häusern, die entlang von vier Straßen gebaut waren, zusammen mit einer Synagoge, einer Volksschule und einer Krankenstation, die dann ab den 1930er Jahren als jüdische Psychiatrie arbeitete. In derselben Zeit zimmerten sich recht viele obdachlose Juden Baracken am Rand des Viertels. Die Bevölkerung war arm. Es waren ungelernte Arbeiter, Arbeitslose und schutzlose alte Leute ohne geregeltes Einkommen.

Während der Durchführung der „Endlösung“ fungierte das Baron-Hirsch-Viertel als Durchgangslager. Die Ghetto-Bewohner kamen dorthin und blieben solange, bis sie in die Züge Richtung Auschwitz steigen mussten. Am 6. März 1943 wurde die Siedlung mit Holzzäunen abgeriegelt, und am 15. desselben Monats wurde das Viertel zur ersten Deportation geräumt. Bis zum Juli desselben Jahres durchlief nach und nach die Gesamtzahl von 46.000 deportierten Juden aus Thessaloniki das Baron-Hirsch-Viertel.

Der kurze Aufenthalt im Durchgangslager Baron Hirsch wird in den Erzählungen von Holocaust-Überlebenden in düstersten Farben geschildert. Zu den verübten Verbrechen gehörten Vergewaltigungen von Frauen und Folterungen von Männern, die auf diese Weise die Verstecke von Wertgegenständen verraten sollten.

Standort

Nationalgarten
Vasilissis Amalias Boulevard 1
Athen