Sammlung deutscher Uhren im Café-Museum

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Eingang in das Café-Museum © Goethe-Institut / Nataliia Vyshyvana

Im Café-Museum „Pan Sawarkin ta syn” („Herr Sawarkin und Sohn”), das mitten in der Stadt Winnyzja in der ruhigen und gemütlichen Olexander-Solowjow-Straße liegt, ist eine der größten privaten Sammlungen an Antiquitätenuhren aus dem Ende des 19. - Anfang des 20. Jh. der Ukraine untergebracht. Die einzigartige Kollektion zählt insgesamt 41 Uhren, ein Drittel davon wurde in Deutschland hergestellt.

Die berühmte Uhr von Gustav Becker „Walküre“ © Goethe-Institut / Nataliia Vyshyvana

Die Vielfalt an Uhren überrascht: klassische Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald, einige rare Pendeluhren – „Triumph“ (1903) und „Walküre“ (1922) – hergestellt in der berühmten deutschen Uhrenfabrik von Gustav Becker, eine Konsoluhr mit ihrer Inkrustierung aus dem Jahr 1885, die auf Bestellung des bekannten Kiewer Rechtsanwaltes und Uhrensammlers Joseph Herelt angefertigt wurde, und eine schlichte Apothekenuhr.

Die Balancier-Uhr „Nymphe Dryade“ © Goethe-Institut / Nataliia Vyshyvana

Seit 1895 misst außerdem eine Kalender-Uhr, die im deutschen Städtchen Villingen in der Fabrik der Gebrüder Wilde hergestellt wurde, die Zeit im Café-Museum. Mittels eines speziellen Mechanismus wechselt die Uhr um Mitternacht automatisch den Wochentag, das Datum und den Monat; sie zeichnet sich dazu durch ihr prunkvoll verziertes Gehäuse und den Uhrenmechanismus, der bislang keinem Eingriff ausgesetzt wurde, aus. Im oberen Teil befindet sich der deutsche Adler mit dem Monogramm der Gebrüder Wilde „GW“. Unter dem Monogramm sieht man die Inschrift auf Lateinisch „Semper idem“: „Alles wiederholt sich“. Seit 1915 existiert die Uhrenfabrik der Gebrüder Wilde nicht mehr: Sie brannte zu Zeiten des ersten Weltkrieges ab. Die Uhren der deutschen Uhrenmeister hingegen messen die Zeit auch heute noch in der ganzen Welt.

Die Konsoluhr mit der Inkrustierung aus dem Jahr 1885 © Goethe-Institut / Nataliia Vyshyvana

Besondere Aufmerksamkeit von den Besuchern erlangen ebenso die Balancier-Uhr „Nymphe Dryade“, 1920 von Moris Buwal in Deutschland angefertigt, und eine Uhr, die den Zeitverlauf umgekehrt anzeigt, mit der symbolischen Aufschrift „Manchmal läuft alles verkehrt“. Zu erwähnen ist auch die Interieur-Wanduhr „Zeitnot“ vom Uhrenmeister Max Klaus aus dem Jahr 1903 mit dem Mechanismus HAU (Hamburger amerikanische Uhrenfabrik). Das Design wurde auf Bestellung eines Berliner Schachklubs ausgeführt.

Gebrüder Wildes Uhr „Semper idem“ in der Innenausstattung des Café-Museums © Goethe-Institut / Nataliia Vyshyvana
Alle Uhren aus der Sammlung des Café-Museums sind professionell restauriert und funktionieren einwandfrei.

Standortinformationen

Sammlung deutscher Uhren im Café-Museum

Winnyzja, wul. Olexandra Solowjowa (ehem. wul. Internationalna) 3