Sankt-Georgs-Kathedrale

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Sankt-Georgs-Kathedrale: Parkansicht © Goethe-Institut/ Inna Koreiba

Eines der bedeutendsten Denkmäler der Stadt – die Sankt-Georgs-Kathedrale – ist Vertreter eines monumentalen Barock-Rokoko-Stiles und hat einen Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes, das durch eine Kuppel in der Mitte überdacht wird. Errichtet in den Jahren 1744-1761, ist die Kathedrale die dritte Kirche an dieser Stelle. Zu Zeiten des galizisch-wolhynischen Fürstentums platzierte Fürst Lew Danylowytsch auf dem Berg eine Holzkirche. Ab dem Jahr 1363 ließ ein bis heute wenig bekannter Architekt, dessen Name unter der deutschen Version „Doring“ zu finden ist, dort eine neue Kirche aus Stein erbauen. Das einzige Überbleibsel aus dieser Zeit ist eine Glocke aus dem Jahr 1340.

Sankt-Georgs-Platz © Goethe-Institut/ Inna Koreiba

1744 wurde unter der Ägide des Metropoliten Athanasius Scheptyzkyj und des Bischofs Lew Scheptyzkyj mit dem Bau einer neuen großen Kathedrale begonnen, die vom Architekten Bernhard Meretyn entworfen wurde. Eine Tatsache, die Meretyns deutsche Herkunft belegt, ist eine Unterschrift desselben in gotischer Schrift, jedoch in der italienischen Version des Namens „Merettini“. Quellen zeigen allerdings auch Unterschriften von ihm in seiner deutschen Version „Merettiner“. Der Künstler verschaffte sich ein besonderes Markenzeichen mit der Kreation der ursprünglichen Fassade der Kathedrale, dekoriert mit Pilastern und Steinvasen im korinthischen Stil. An dieser Fassade arbeitete auch der herausragende Bildhauer Johann Georg Pinsel, der von Meretyn in die Stadt berufen wurde. In den Jahren 1759-1761 verzierte der Bildhauer die Fassade mit der Figur des Patrons des Gotteshauses, dem Heiligen Georg, der in seiner bekannten Darstellung auf einem Pferd sitzend mit der Lanze eine Schlange tötet. Außerdem ließ Pinsel über dem Haupteingang der Kathedrale die Figuren von Athanasius und Lew Scheptyzkyj aufstellen.

Erzbischofspalast © Goethe-Institut/ Inna Koreiba
Bernhard Meretyn ist auch der Architekt der Dekoration der Kirche, beenden konnte er seine Arbeit jedoch nicht. Nach seinem Tod im Jahr 1759 setzte der Architekt Clemens-Xavier Fessinger den Bau fort, der ebenso deutscher Herkunft war.

Standortinformationen

Sankt-Georgs-Kathedrale

Lwiw, Ploschtscha Swjatoho Jura 5