Standortinformationen
Erlöserkirche (Mandylion-Kirche)
Die Erlöserkirche ist eines der ältesten Gebäude in Tjumen. Früher stand eine Holzkirche an dieser Stelle, die 1586 beim Anlegen der Festung Tjumen errichtet wurde. Ihren Namen erhielt die Erlöserkirche in Tjumen zu Ehren der wundersamen Jesus-Ikone (ein sogenanntes „Mandylion“), die speziell für diese Kirche gemalt wurde. Vor der Revolution befand sie sich im zweiten Stock des Gebäudes, später ging sie jedoch verloren. In der Neuzeit war die Kirche ein Objekt von endlosen Streitigkeiten um Eigentumsrechte und die Weiterentwicklung des Bauwerks. Während des momentanen Wiederaufbaus der Mandylion-Kirche wurde ein Sarg mit einem unbekannten Leichnam gefunden. Historiker und Archäologen vermuten, dass es der Leichnam des Mäzens und ehemaligen Bürgermeisters von Tjumen A. I. Tekutjew sein könnte, weswegen Leichnam zurzeit geprüft wird. Die Beurteilung soll bis Ende 2020 veröffentlicht werden.
In seiner heutigen Form wurde die zweistöckige Kirche zwischen 1794 und 1819 erbaut. Den Hauptteil der oberen Kirche nimmt ein zweistöckiges Viereck mit einem erhöhten Mittelteil der Fassaden ein, gekrönt von fünf dekorativen Kuppeln mit reichem Dekor. Die westliche Vorhalle mit Überdachungen im pseudorussischen Stil wurde 1887 vom Architekten Bogdan Bogdanowitsch Zinke erbaut, der für die Architektur Tjumens im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts äußerst wichtig ist. Zinke war in den frühen 1870er-Jahren hauptsächlich in Westsibirien beschäftigt. Er arbeitete sich von einem freiberuflichen Architekten in Tjumen zum Diözesanarchitekten von Tobolsk hoch. 1873 zog Bogdan Zinke ins Gouvernements Tobolsk. 1879 war er Stadtarchitekt in Tjumen und verbrachte dort zehn Jahre. Erhalten geblieben sind seine Pläne und Zeichnungen der Fassaden religiöser und ziviler Gebäude, die teils gebaut und teils nicht gebaut wurden.
In Tjumen beschäftigte er sich mit dem Bau bzw. der Rekonstruktion folgender Objekte:
Erlöserkirche (Mandylion-Kirche)
Überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR)
AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“