Kraftwerk „Rauschskaja“ (GRES)

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Kraftwerk „Rauschskaja“ (GRES) © Alexandr Pimenow

Das größte Kraftwerk Moskaus zur Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war das Kraftwerk „Rauschskaja“. Die Abkürzung GRES steht in diesem Fall für städtisches Bezirkskraftwerk (nicht für Wasserkraftwerk). Es ist zu bemerken, dass die erste Glühbirne in Moskau gar kein „Iljitsch-Lämpchen“, sondern eine deutsche Birne war. Sie wurde vom ersten städtischen Kraftwerk gespeist, das 1888 von der Firma „Siemens und Halske“ gebaut wurde. Später, um den Energiebedarf der Moskauer weiterhin zu decken, wurde 1897 dieses Kraftwerk gebaut. Heute versorgt es als das älteste funktionierende Kraftwerk in Moskau mit elektrischer Energie das historische Zentrum der Stadt, darunter den Kreml, das Viertel Kitai-Gorod und den Stadtteil Lubjanka. Nach dem Konzept des Architekten Scholtowski erinnerte das Gebäude an ein laufendes Schiff mit dampfenden Rohren.

Kraftwerk „Rauschskaja“ (GRES) © Alexandr Pimenow

„Kommunismus ist die Sowjetmacht plus die Elektrifizierung des ganzen Landes“ – so standen die Behörden zur Elektrifizierung. Zur Verbreitung des elektrischen Lichtes musste die 1886 in Sankt Petersburg gegründete „Aktiengesellschaft für elektrische Beleuchtung Siemens und Halske“ beitragen. 1896, im Vorfeld der Krönung von Nikolaus II., übernahm die Firma „Siemens und Halske“ den Auftrag für die Beleuchtung des zentralen Teils Moskaus (darunter auch die des Kremls). Heute ist es das älteste Objekt des Moskauer Energiesystems, das bis heute noch in Betrieb ist. Vor dem Bau des Kraftwerks sammelte man die Anmeldungen aller Verbraucher, die sich an das neue Kraftwerk anschließen wollten. Der größte Verbraucher war von der Christ-Erlöser-Kathedrale mit 3 350 Glühbirnen.

Kraftwerk „Rauschskaja“ (GRES) © Siemens Fotoarchiv

Die Firma „Obschtschestwo-86“ (wie man sie später nannte) erhielt viele Aufträge, von denen der größte der Auftrag zur Elektrifizierung Moskaus mit Einräumung eines Monopolrechts war. Natürlich ließ sich hier die Kehrseite der Medaille nicht vermeiden: Die langfristigen Konzessionen hatten zufolge, dass die Einwohner Moskaus damals 50 Kopeken für eine Kilowattstunde zahlten, was der höchste Preis in ganz Europa war.

Der Bau des Kraftwerks „Rauschskaja“ trat im Bereich Elektrizität einen neuen wirtschaftlichen Umschwung los, und die Fabrikbesitzer erkannten die Vorteile von Elektromotoren gegenüber Dampfmotoren. Der Tagesstrom war deutlich günstiger als der Nachtstrom, und der Strom für technischen Bedarf kostete halb so viel wie der für Haushaltsbedarf. Das lag an der massenhaften Elektrifizierung der russischen Industrie. In der Nähe des Kraftwerks „Rauschskaja“ entstanden viele Fabriken, weswegen es viele von ihnen im Stadtteil Samoskworetschje gab.

Für seine herausragenden Erfolge wurde Carl Siemens ausgezeichnet: 1896 verlieh Nikolaus II. ihm einen Adelstitel.

Standortinformationen

Kraftwerk „Rauschskaja“ (GRES)

Moskau, Rauschskaja Uferstr. 10

Kooperationspartner

Überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR)

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AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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Siemens

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