Deutsche Kriegsgräber in Nazareth

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Jedes Jahr im November, anlässlich des Volkstrauertags, lädt die deutsche Botschaft zu einer Gedenkfeier auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Nazareth ein. Zu den Gästen zählen in der Regel Vertreter von Staat und Kirche sowie Militär-Attachées anderer Länder. Hier findet dann auch eine ökumenische Andacht statt.

Um jeglichen Missverständnissen vorzubeugen, unterstreichen deutsche Diplomaten die tiefere Bedeutung einer solchen Zusammenkunft: Dies sei kein Heldengedenktag, heißt es ausdrücklich, sondern es gehe um die Erinnerung an das Leid, das Krieg überall auf der Welt verursache. Besonders natürlich auch an die sechs Millionen Juden, die im Holocaust ermordet wurden.

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In Nazareth sind 261 deutsche Soldaten bestattet. Die Friedhofsanlage, die vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut wird, gibt es seit Mitte der 1930er Jahre. Heute helfen deutsche Volontäre mit bei der Instandhaltung.

Die Gefallenen haben im Ersten Weltkrieg an der Seite des verbündeten Osmanischen Reichs gekämpft und sind in Palästina und Transjordanien ums Leben gekommen. Dabei handelt es sich vor allem um Angehörige der Königlich Bayerischen Fliegertruppe. Sie war am 20.Juli 1917 in Oberschleißheim aufgestellt und am 25.August auf den Kriegsschauplatz Palästina verlegt worden. Ihre Einsätze gegen Briten und Araber dienten vor allem der Luftaufklärung und dem Schutz der Hedschasbahn – die von Damaskus nach Medina fuhr.

Nach der Aufgabe Jerusalems (wo es ebenfalls deutsche Kriegsgräber gibt) im Dezember 1917 war das Hauptquartiert der deutschen Truppen nach Nazareth verlegt worden, bis die Stadt am 20. September von den Briten vereinnahmt wurde.

Bericht über die deutschen Kriegsgräber in Nazareth

Bericht über die deutschen Kriegsgräber in Nazareth


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Ein Projekt des Goethe-Instituts Israel

Texte: Israel:Gisela Dachs

Fotos: Israel:Noa Ben-Shalom

Tonaufnahmen: Yael Goldman und Dor Glick, mit freundlicher Unterstützung von ARD/BR Hörfunk Tel Aviv