Else Lasker-Schülers Grab in Jerusalem

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Else Lasker-Schüler liegt am Fuße des Ölbergs begraben. Als sie hier im Januar 1945 beigesetzt wird, trägt der Rabbiner Kurt Wilhelm ein Gedicht aus ihrem letzten Lyrikband „Mein blaues Klavier“ vor: „Ich weiß, daß ich bald sterben muß/ Es leuchten doch alle Bäume/ Nach langersehntem Julikuß“.

In den letzten Jahren vor ihrem Tod hat die vielleicht bedeutendste deutsche Dichterin in Jerusalem in ärmlichen Verhältnissen gelebt. Es war alles andere als eine glückliche Existenz. Zwar inspirierte das Gelobte Land stets ihre Schaffenskraft , sie nannte Palästina poetisch den „Bibelstern“, aber für sie war Jerusalem dann doch ein letztes – unfreiwilliges – Zuhause.

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Emigration 1933

Nach tätlichen Angriffen auf offener Straße in Deutschland emigriert Else Lasker-Schüler bereits im April 1933 nach Zürich. Von dort aus unternimmt sie drei Reisen nach Palästina – ihrem „Hebräerland“. Im Herbst 1938 wird sie vom Deutschen Reich offiziell ausgebürgert. Was von ihr 1939 lediglich als ein dreimonatiger Aufenthalt geplant ist, endet schließlich im dauerhaften Exil. Der Kriegsausbruch verhindert ihre Rückkehr nach Europa, vor allem aber weigern sich auch die Schweizer Behörden, ihr ein Rückreise-Visum auszustellen.1944 erkrankt die Dichterin schwer. Nach einem Herzanfall am 16. Januar stirbt Else Lasker-Schüler am 22. Januar 1945 im Hadassah-Krankenhaus.

Engel für Jerusalem

Die Spuren, die sie – außer ihrer Dichtung - in Jerusalem hinterlassen hat, sind diskret – oder verschwunden. Neben ihrem Grab gibt es im Stadtviertel Nayot eine kleine Else-Straße, die nach ihr benannt ist. Im Jerusalemer Park Yad Kennedy war auch 1995 eine 3.5 m hohe Bronzeskulptur als Hommage an sie aufgestellt worden: Ein schlanker Baumstamm mit Flügeln. Dieser „Engel für Jerusalem“ stammt von dem Düsseldorfer Künstler Horst Meister. Seine Skulptur aber verschwand im Juli 2007. Es wird vermutet, dass sie Metalldiebe erbeutet haben.

Bericht über Else Lasker-Schüler in Jerusalem

Bericht über Else Lasker-Schüler in Jerusalem


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Spurensuche

Ein Projekt des Goethe-Instituts Israel

Texte: Israel:Gisela Dachs

Fotos: Israel:Noa Ben-Shalom

Tonaufnahmen: Yael Goldman und Dor Glick, mit freundlicher Unterstützung von ARD/BR Hörfunk Tel Aviv