Der zweite jüdische Tempel

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Mit dem Tabor-Haus - benannt nach der Bibel - das 1889 fertig gestellt wurde, erfüllte sich Schick einen langgehegten Traum. Die notwendigen Mittel hatte er durch den Bau von einer ganzen Reihe von Modellen des Zweiten Jüdischen Tempels erworben. Seine Rekonstruktion des Tabernakels wurde in Jerusalem von zahlreichen Staatsoberhäuptern besichtigt, bevor er ins Vereinigte Königreich wanderte. Man zeigte auch zwei seiner Holzmodelle im türkischen Pavillion der Weltausstellung 1873 in Wien. Eines ging anschließend an ein Schweizer Museum. Das andere erwarb König Karl I. von Württemberg, der Schick daraufhin für seine Leistungen zum Hofbaurat erhob.

Schick aber stand auch im Dienst des osmanischen Sultans. Für ihn baute er ein Modell des zeitgenössischen Tempelberges und Felsendomes. Sein letztes vierteiliges Modell, das den Tempelberg in verschiedenen Epochen darstellt, wurde auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis gezeigt.

© Goethe-Institut

Das war bereits drei Jahre nach seinem Tod in Jerusalem. Conrad Schick ist auf dem protestantischen Friedhof auf dem Zionsberg begraben. Es heißt, Christen, Juden und Moslems hätten ihn gleichermaßen betrauert.

Zwei seiner Tempelbergmodelle befinden sich im Untergeschoss der Schmidt-Schule in der Nablus-Straße. Zu Schicks architektonischen Spuren gehören außerdem das 1887 von ihm entworfene „Lepra-Krankenhaus“ in der Nähe des Jerusalem-Theaters, sowie die St-Pauls Anglican Chapel und das Deutsche Diakonissinnen Krankenhaus (ein Flügel des Bikur-Holim-Gebäude), beide in der Prophetenstraße.

Bericht über das Tabor-Haus

Bericht über das Tabor-Haus


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Spurensuche

Ein Projekt des Goethe-Instituts Israel

Texte: Israel:Gisela Dachs

Fotos: Israel:Noa Ben-Shalom

Tonaufnahmen: Yael Goldman und Dor Glick, mit freundlicher Unterstützung von ARD/BR Hörfunk Tel Aviv