Für alle Länder der Welt „mit Ausnahme Deutschlands“ / 50 Jahre Diplomatische Beziehungen

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Für alle Länder der Welt „mit Ausnahme Deutschlands“

Niemand in Israel hätte diese Entwicklung nach der Staatsgründung 1948 für möglich gehalten, als beschlossen wurde, jedem Deutschen die Einreise und jedem Israeli die Reise nach Deutschland zu verbieten. Bis 1956 stand in jedem israelischen Pass der Vermerk: Für alle Länder der Welt „mit Ausnahme Deutschlands“. Mit dem Volk, das für den Holocaust verantwortlich war, wollte man nie wieder etwas zu tun haben.

Doch nationale israelische Interessen, eine deutsche Moral- und Realpolitik vor dem Hintergrund weltpolitischer Entwicklungen sowie eine ganze Reihe von bilateralen Verträgen führten schließlich doch zur Annäherung. Den Grundstein für die bilateralen Beziehungen bildete das im September 1952 in Luxemburg von dem israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion und dem deutschen Kanzler Konrad Adenauer unterzeichnete „Wiedergutmachungsabkommen“.

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50 Jahre Diplomatische Beziehungen

Beide Regierungschefs setzen sich damit gegen massive Widerstände in Kabinett, Parlament und bei der Bevölkerung durch. Die Deutschen, die noch nichts vom bevorstehenden Wirtschaftswunder ahnten, sahen ihr Land in Trümmern liegen und wollten alles andere als an ihre Verbrechen erinnert werden – die Israelis wollten kein Geld als Entschädigung für den sechsmillionenfachen Mord an ihren Verwandten annehmen.

1965 kam es offiziell zur Aufnahme von diplomatischen Beziehungen. Heute gibt es auch deutsche Honorarkonsuln in Eilat und Haifa.

Bericht über die Deutsche Botschaft in Tel Aviv

Bericht über die Deutsche Botschaft in Tel Aviv


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Spurensuche

Ein Projekt des Goethe-Instituts Israel

Texte: Israel:Gisela Dachs

Fotos: Israel:Noa Ben-Shalom

Tonaufnahmen: Yael Goldman und Dor Glick, mit freundlicher Unterstützung von ARD/BR Hörfunk Tel Aviv