Strauss Eiscreme in Ramat Gan

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An fast jedem israelischen Kiosk hängt eine Eistafel mit dem Emblem der Firma Strauss: Es handelt sich um farbige Blütenblätter, angeordnet wie ein Blumenstrauß. Viele Israelis kennen die Bedeutung dieses deutschen Wortes nicht. Strauss ist für sie eine Marke. Sie steht längst nicht nur für Eis, sondern eine ganz Palette von „milchigen Produkten“. Von Joghurt über Schokolade bis zu Salaten.

© Goethe-Institut

Die Firmengründer stammen ursprünglich aus Deutschland. Genauer aus Ulm. Dort packten Dr. Richard Strauss und seine Frau Hilda 1936 die Koffer und emigrierten mit ihrem einjährigen Sohn Michael-Peter ins damalige Palästina. Sie ließen sich wie viele andere Jeckes, also deutschstämmige Juden, in der Umgebung von Naharija, im Norden, nieder.

Familienbetrieb im Kuhstall

Ihr Familienbetrieb begann mit einem Kuhstall in Naharija. Weil die Transportwege damals nicht ungefährlich waren, man also nicht täglich liefern konnte, setzte man auf haltbarere Produkte wie Käse. So begann ein Imperium. Heute gehört Strauss zu den größten Lebensmittelkonzernen des Landes. 1951 begann die Eisproduktion, die heute fast die Hälfte des gesamten Marktes abdeckt. Ein Großteil der Anteile von Strauss Ice Cream wurden zwar längst an Unilever NV verkauft, doch Eis von Strauss gilt immer noch als ein sehr heimisches Produkt – ebenso wie deren Kichererbsenbrei und Hütten-Käse, der zu jedem typisch israelischen Abendbrottisch gehört.

Strauss ist ein Familienbetrieb geblieben. Nachdem Sohn Michael (auf den Zusatznamen Peter verzichtete er in Israel) lange Jahre an der Spitze war, übernahm 2001 dessen Tochter Ofra das Management.

Das einstige Familienhaus in Naharija wurde als kulturelles Erbe und Andenken an die Gründer in seiner usprünglichen Form erhalten. Hier trifft sich aber auch das Management, es werden VIP-Gäste (wie der deutsche Botschafter) empfangen und es versammeln sich die Nachkommen, wenn sie Chanukka oder Pessach feiern.

Bericht über Strauss Eiscreme

Bericht über Strauss Eiscreme


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Spurensuche

Ein Projekt des Goethe-Instituts Israel

Texte: Israel:Gisela Dachs

Fotos: Israel:Noa Ben-Shalom

Tonaufnahmen: Yael Goldman und Dor Glick, mit freundlicher Unterstützung von ARD/BR Hörfunk Tel Aviv