Physiker Philipp Lenard

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Der gebürtige Preßburger Philipp Lenard ist bisher der einzige Nobelpreisträger aus der Slowakei. Es handelt sich bei Lenard unzweifelhaft um eine beeindruckende Persönlichkeit, welche die Physik der Jahrhundertwende maßgeblich beeinflusst hat. Andererseits muss konstatiert werden, dass er ein führender Gegner der Relativitätstheorie Albert Einsteins und ein Protagonist einer ideologisch und rassistisch bestimmten „deutschen Physik“ war.

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Das Gebäude der ehemaligen Preßburger Realschule (c) Goethe-Institut


Philipp Lenard wurde in Preßburg, in der Kozia Straße am 7. Juni 1862 geboren. Im Herbst 1876 trat Lenard in die 5. Klasse der Preßburger Realschule in der Kostolná Straße 1 ein. Zuvor war in diesem Gebäude seit 1673 ein von den Jesuiten geführtes katholisches Gymnasium untergebracht. Bis in die 90er Jahre des 19. Jh. konnte man hier die Ungarische königliche Realschule vorfinden. Physik wurde hier von Virgil Klatt unterrichtet, welcher auf Lenards weitere Entwicklung einen außerordentlichen Einfluss ausübte. An dieser Schule entstand Lenards Interesse an den Kathodenstrahlen, deren Erforschung ihm 1905 den Nobelpreis für Physik einbrachte. Philipp Lenard ist am 10. Mai 1947 in Messelhausen (heute Teil von Lauda-Königshofen) gestorben. Das Schulgebäude gehört heute wieder dem Jesuiten-Orden und dient zur Erziehung der Religionslehrer.