Schöner Ignaz

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Schöner Ignaz Statue (c) Ondrej Pöss


Ignaz Lamar, als „fescher Nazi“ allgemein bekannt, war in seiner Zeit das Original von Preßburg. Fast sein ganzes Leben lang schlenderte er durch die Gassen, über den Korso zwischen Michaelertor und Donau, immer elegant nach seiner Art, mit Frack, Zylinder, weißen Gamaschen, mehreren Ringen und Stock nach allen Seiten hin auf Deutsch, Ungarisch und Slowakisch grüßend. Vielfach verlacht und trotzdem beliebt - oft beschenkt mit feinen Päckchen aus Konditoreien.

Schöner Ignaz im Jahre 1959 (c) Karpatenpost, Juli 1959, S. 5.


Geboren am 11. August 1897 in Preßburg – Engerau (heute Petržalka) hatte er schon früh die Eltern verloren und verdingte sich als Clown bei seinem Großvater. Beliebt war er bei den Preßburger Hausfrauen beim Hausputzen, Teppichklopfen und weiteren Dienstleistungen. 1945 wurde er mit den anderen Deutschstämmigen im Lager in Engerau interniert. Nach einer Legende antwortete er auf die Frage der Ermittler, ob er Nazi sei, lächelnd „ja“. Bis 1966 lebte er im Armenhaus in der Radlinsky Straße, dann die letzte Monate schwer lungenleidend im Krankenhaus in Lehnice, wo er 23. Oktober 1967 starb.
Geschaffen hat die Statue „Schöner Nazi“ in Lebensgrösse der Bildhauer Juraj Meliš.