Grabmal Friedrich Eduard von Rheineck
Als Philhellene, der sich aktiv am griechischen Befreiungskampf beteiligte verbrachte Baron Friedrich Eduard von Rheineck den größten Teil seines Lebens in Griechenland.
Die Büste von Baron Friedrich Eduard von Rheineck und die Grabstele mit seinem Familienwappen erinnern auf dem Ersten Athener Friedhof an den deutschen Offizier, der griechischen Unabhängigkeitskämpfern zu Hilfe eilte.
Er wurde 1796 in Eisenach in Thüringen geboren und hatte schon in sehr jungen Jahren von 1813 bis 1815 als preußischer Kavallerieoffizier gegen Napoleon gekämpft. Im Alter von nur 26 Jahren zog er als Freiwilliger in den griechischen Freiheitskampf und trat dem Korps der Philhellenen bei, die auf ihre Schwerter schworen „zu siegen oder zu sterben“.
Im Juli 1822 nahm Rheineck an der Schlacht von Peta teil, bei der die meisten ausländischen Freiwilligen den Tod fanden, viele von ihnen Deutsche, darunter auch deren Anführer, Graf Karl von Normann-Ehrenfels, Unteroffizier des Württembergischen Heeres. (1784-1822)
Rheineck beteiligte sich später auch an der Verteidigung der von den Osmanen belagerten Stadt Mesolongi und an anderen Schlachten des Befreiungskampfes. 1828 wurde er als Abgesandter der neugebildeten Regierung von Ioannis Kapodistrias mit einer Armee nach Kreta geschickt, um die dortigen Operationen zu leiten.
Nach der Revolution blieb er im befreiten Griechenland und brachte es zum Generalmajor der Griechischen Armee. Von 1832 bis 1840 war er Leiter der von Kapodistrias gegründeten Militärakademie. Er war mit der Schwester des Politikers Alexandros Mavrokordatos, Evrosyni verheiratet.
Er starb am 26. Oktober bzw. nach julianischer Zeitrechnung am 7. November 1854 im Alter von 58 Jahren in Athen und wurde mit militärischen Ehren beigesetzt. Die Athener Presse würdigte ihn als Mitglied „der ehrenvollen Phalanx der Philhellenen, jener unvergesslichen Männer wie Byron, Hastings, Normann-Ehrenfels, Santa Rosa, Valesta, Meyer“, die, den Kriegsruf der griechischen Nation vernehmend herbeigeeilt seien, „als mutige Helfer“ im Kampf, dem Rheineck „mit Eifer und nach den Prinzipien der Mäßigung und der Vernunft gedient“ habe.
Sein Sohn Aristidis Rheineck, geboren 1834, gestorben 1913 diente in der Griechischen Kriegsmarine und war 1897 als Befehlshaber eines Marinegeschwader bei der Landung des griechischen Expeditionskorps auf Kreta beteiligt, wo der Befreiungskampf noch tobte.