Österreichisches Archäologisches Institut. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Es ist ein schlichtes dreistöckiges Gebäude, das Ernst Ziller als Sitz des Österreichischen Archäologischen Instituts entworfen hat – des letzten der vergleichbaren Institute, die im 19.Jahrhundert in Athen eingeweiht wurden.
Österreichisches Archäologisches Institut. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
1898 wurde die Zweigstelle des Österreichischen Archäologischen Instituts in Athen mit dem Ziel gegründet, archäologische Studien auf griechischem Boden voran zu treiben. Zwischen 1905 und 1908 wurde dann der neoklassizistische Bau auf dem Alexandras Boulevard nach Plänen des Architekten Ernst Ziller errichtet, in den das Institut einzog.
Der Architekt dürfte die Herausforderung mit Unbehagen angenommen haben, ein Gebäude auf einem Grundstück zu entwerfen, das der Staat in einer zu jener Zeit fast unbewohnten Gegend zur Verfügung gestellt hatte. Ziller realisierte eine modifizierte Version seiner ursprünglichen Idee und schuf ein schlichtes Gebäude mit grundsätzlich neoklassizistischen Elementen wie der Dreiteilung, wobei sich in diesem Fall die dreiteilige Fassade in zwei zweistöckige Flügel rechts und links und einen dreistöckigen Mittelteil gliedert. Ebenfalls neoklassizistisch sind die Parastaden an den Fenstern sowie die Giebel die im Mittelteil symmetrisch zwei dieser Fenster bekrönen.
Österreichisches Archäologisches Institut. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Österreichisches Archäologisches Institut. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 wurde das Österreichische Institut bis 1944 zu einem Ableger des Deutschen Archäologischen Instituts. Mit dem Abzug der Besatzungstruppen aus Griechenland 1944 stellte das Institut dann seine Arbeit ein und nahm sie erst nach zwanzig Jahren, also 1964 wieder auf. Im gleichen Gebäude wurde nach dem Krieg auch die österreichische Botschaft untergebracht und zwar von 1947 bis 2003.
Das Österreichische Archäologische Institut setzt seine Arbeit in Kooperation mit griechischen Trägern archäologischer Forschung bis heute fort und hat wichtige Grabungen durchgeführt – unter anderem in den antiken Städten Aigeira, und Lousoi auf der Peloponnes sowie auf der Insel Ägina.