Standortinformationen
Rua da Espanha, s/n
Comércio
Salvador – BA
40010-040
Das Gebäude Instituto do Cacau in Salvador
Aus goethe.de
Gebaut vom deutschen Architekten Alexander S. Buddeüs, steht das Instituto do Cacau für die Ideen der Moderne in Salvador. Das Gebäude, das einen gesamten Häuserblock im Stadtteil Bairro do Comércio in der Unterstadt (Cidade Baixa) einnimmt, weist Einflüsse von Walter Gropius’ Bauhaus auf wie auch des Expressionisten Erich Mendelsohn. Buddeüs lebte zehn Jahre lang in Brasilien, dem „Land seines Herzens”, wie er sagte. Auf Einladung von Lúcio Costa unterrichtete er an der Escola Nacional de Belas Artes (ENBA) und bildete eine Generation brasilianischer Architekten aus, die Jahre später Furore machten.
Zu Beginn der 30er Jahre erlebte Bahia einen wirtschaftlichen Niedergang infolge der Krise von 1929 und der damit verbundenen Stagnation der Zuckerindustrie. Das Stadtbild in Salvador war geprägt von einfachen kleinen Häusern und dem Kolonialbarock des Pelourinho-Platzes. Nach der Revolution von 1930 übertrug Getúlio Vargas Oberleutnant Juracy Magalhães die Regierungsgewalt für Bahia. Dieser setzte auf den Kakao als wirtschaftlichen Motor für den Bundesstaat. Um den Kakaoanbau anzukurbeln, eröffnete er 1936 den Sitz des Instituto do Cacau, dessen Architektur die Aufbruchstimmung der neuen Zeit ausstrahlen sollte.
Nach der neuesten Technik der Zeit in Stahlbeton gebaut, umfasst das Gebäude von Buddeüs 16.250 Quadratmeter Fläche auf vier Stockwerken. Mit seiner klaren Linienführung, den abgerundeten Ecken und den umlaufenden Kippfensterbändern stellt es eine Mischung aus Bürogebäude und Lager dar. In seinem Innern gibt es u.a. eine Ausstellungshalle, eine Bibliothek mit Auditorium sowie ein Lager für 350.000 Säcke Kakao. Das Gebäude wurde 2002 unter Denkmalschutz gestellt und beherbergt heute nicht nur das Kakaomuseum, sondern auch ein Verbraucherbüro, das Regionalreferat des Ministeriums für Bildung und Kultur des Bundesstaates (Direc) und eine Bankfiliale.
