Lasar Segall und sein Aufenthalt in Deutschland

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1939: Navio de Emigrantes (Auswandererschiff) von Lasar Segall © Museu Lasar Segall

Lasar Segall wurde 1891 in Wilna, Litauen, geboren. Bereits als junger Mensch fand er den Zugang zur Welt der Künste und schon mit 15 Jahren zog er nach Berlin, wo er bis 1910 an der Königlichen Akademie der Künste studierte. Anschließend ging er nach Dresden und besuchte die Hochschule für Bildende Künste, wo er ein eigenes Atelier besaß. Zwei Jahre später reiste er zum ersten Mal nach Brasilien, um drei seiner sieben Geschwister zu besuchen, die dort lebten. In São Paulo gab er Unterricht in Malerei und veranstaltete die eine oder andere Ausstellung, jedoch noch ohne viel Aufsehen zu erregen.

Ende 1913 ging Segall nach Europa zurück. Der Erste Weltkrieg prägte die Malerei Lasar Segalls, deren Motive von menschlichen Leiden und Nöten gekennzeichnet waren. Im Jahre 1919 gründete er mit Otto Dix und anderen Künstlerkollegen die Dresdner Sezession, die eine expressionistische sozialkritische Kunst vertrat. Segalls Gemälde wurden in ganz Europa ausgestellt. 1924 kehrte Segall endgültig nach Brasilien zurück, wo er sich in São Paulo niederließ und später die brasilianische Staatsbürgerschaft annahm.

1928 erwarb das Museum Pinacoteca do Estado de São Paulo sein Bild Bananal und 1943 ehrte das Museu Nacional de Belas Artes in Rio de Janeiro sein Schaffen mit einer Retrospektive. Es folgten Ausstellungen in Europa und Brasilien. 1967, zehn Jahre nach seinem Tod, wurde das Museum Lasar Segall im ehemaligen Wohnhaus des Malers eröffnet, das 3000 Werke aus seinen Nachlass beherbergt.

Standortinformationen

Museu Lasar Segall
Rua Berta, 111
Vila Mariana
04120-040
São Paulo – SP

Öffnungszeiten
Täglich außer dienstags 11.00–19.00 Uhr.