Burg Bratislava - Herren zu Salm

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Bratislava (c) archív Galérie mesta Bratislavy

Von 1532 bis 1784 war Preßburg Hauptstadt des Königreichs Ungarn. Der Habsburger Kaiser und König von Ungarn Ferdinand I. residierte jedoch im nahe gelegenen Wien. Die Preßburger Burg war also nie kaiserliche oder königliche Residenz jedoch die der Gaugrafen. Ab 1545 bestimmte Ferdinand I. die Nachfahren von Niklas Graf Salm (* 1459 in Niedersalm in den Ardennen, Belgien; † 4. Mai 1530 in Salmhof, Gemeinde Marchegg, Niederösterreich), einer seiner wichtigsten militärischen Befehlshaber und Organisator der Verteidigung Wiens gegen das osmanische Angriff im Jahre 1529, zum Gaugrafen von Preßburg.

Burg Bratislava (c) archív Galérie mesta Bratislavy

Graf Eck von Salm-Neuburg († 1574) veranlasste die Herrichtung der mittelalterlichen Burg zu einem prachtvollen Renaissancebau, der Ort von Krönungen und Zusammenkünften der Regierenden wurde. Der Bau erfolgte durch den italienischen Architekten Pietro Ferrabosco unter Mitwirkung anderer namhafter Meister wie dem Maler Giulio Licinio. Neue Bauformen der Renaissance wie Stuckarbeiten und Wandmalereien wurden hier erstmals im ungarischen Königreich realisiert. Reste davon sind heute im Oratorium und im Erker der ehemaligen Kapelle zu sehen.

Von 1567 bis 1571 stand der sächsische Prinz Johann Friedrich II., als Unterstützer Luthers mit dem Reichsbann belegt, in der Burg unter Hausarrest.

Wappen der Familie Salm (c) Michal Cyrany

Erhaltene Renaissance-Zimmer erinnern heute an die Verdienste der Grafen zu Salm-Neuburg insbesondere auf militärischem Gebiet bei der Abwehr der Türken. Neben der Preßburger Burg hatten die Grafen weitere Sitze in der (heutigen) Slowakei in Freistadt (Hlohovec) , Schintau (Šintava) und Paulenstein-Stampffen (Pajštún-Stupava).