Der „Gibraltar Point” Leuchtturm

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Vor der Küste der Innenstadt Torontos liegt eine kleine Inselkette, bekannt als die „Toronto-Islands“. Die Inseln, die ursprünglich eine durch einen Sturm vom Festland abgeschnittene Halbinsel formten, sind ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Die meisten Besucher der Insel kommen wegen der Parklandschaft oder des Vergnügungsparks, aber all diejenigen, die bis zur südlichsten Spitze der Insel, dem „Gibraltar Point“, spazieren, können Torontos ältestes Wahrzeichen sehen.

Auf den „Gibraltar Point“ Leuchtturm war man zum ersten Mal 1803 gekommen, als die Inseln noch eine Halbinsel formten, um für die Sicherheit der Boote, die durch den Ontario See fuhren und im Hafen von Toronto anlegten, zu sorgen. Der Leuchtturm wurde 1808 fertiggestellt und war für fast 50 Jahre das höchste Gebäude der Stadt. Es gibt nur noch drei Gebäude, die älter sind und überlebt haben.

Der erste Leuchtturmwärter, John Paul Radelmüller, wurde Mitte des 18.Jahrhunderts in Bayern geboren. Zu dieser Zeit war die Königsfamilie Großbritanniens deutscher Abstammung und immer noch mit der Heimat verbunden. Viele ihrer Bediensteten waren ebenfalls aus Deutschland. Auch Radelmüller arbeitete zunächst für den jüngeren Bruder König Georges III und dann als Pförtner bei Prinz Edward. Zum ersten Mal besuchte er Kanada 1799 während einer Reise nach Halifax mit Edward, nachdem er seine Stelle am Hof aufgegeben hatte, übersiedelte er 1804 nach Kanada. Ursprünglich hatte er auf eine Landzuweisung in Markham, nördlich von Toronto gehofft, wo es bereits eine Gemeinschaft deutscher Siedler gab. Seine Anfrage wurde abgelehnt, aber er arbeitete als Übersetzer und gab dieser Siedlergruppe Englischunterricht bis er 1809 zum ersten Wärter des „Gibraltar Point“ Leuchtturms wurde. Seine Arbeit wurde besonders während des Krieges von 1912 wichtig, als der Ontario See zum Schlachtfeld der britischen Flotte wurde.

Radelmüller war bis zum 2.Januar 1815 Leuchtturmwärter, bis er unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Zu seinem Tod gibt es eine Reihe unterschiedlicher Geschichten, aber die bekannteste Version ist, dass er von einem in der Nähe stationierten Soldaten, der ihn für einen Umtrunk besucht habe, ermordet worden sei, weil die beiden vielleicht auch betrunken gewesen seien. Zwei Soldaten kamen vor Gericht, aber sie wurden freigesprochen und niemand wurde des Mordes an Radelmüller angeklagt. Jahre später, tauchten Splitter eines Sarges und eines menschlichen Kieferknochens in der Nähe des Leuchtturms auf, was die Legende noch verstärkte. Wir werden höchstwahrscheinlich nie erfahren, was mit Radelmüller passiert ist, aber man erzählt sich, dass er bis heute als Gespenst im Leuchtturm herumspukt.

Wegbeschreibung

Gibraltar Point Lighthouse
Gibraltar Point auf Toronto Island
Toronto, Ontario M5V 2X3

weiterführende Informationen