Grabmal Adolf Furtwängler

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Grabmal Adolf Furtwängler. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Grabmal Adolf Furtwängler (2:47)

Grabmal Adolf Furtwängler (2:47)


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Eine Bronzekopie der Sphinx von Ägina hält unermüdlich Wache auf dem Grab des großen deutschen Archäologen Adolf Furtwängler – die marmorne Tempelwächterin war einer seiner wichtigsten Funde.

Grabmal Adolf Furtwängler. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Mit ihrem leicht zur Seite gedrehten Kopf und den keineswegs mehr dämonischen, sondern menschlichen Gesichtszügen ist die Sphinx von Ägina ein hervorragendes Beispiel für eine Votivgabe und belegt die große Bildhauertradition der Insel.

Furtwängler zu Ehren ließ die Archäologische Gesellschaft von Athen eine Bronzekopie des Fundes als Aufsatz für die schlichte Grabstele des deutschen Archäologen anfertigen, der Ende des 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts in Griechenland tätig war und 1907 in Athen verstarb.

Grabmal Adolf Furtwängler. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Furtwängler wurde 1853 als Sohn eines Lehrers für altgriechische Philologie geboren und studierte in seiner Heimatstadt Freiburg sowie an den Universitäten von Leipzig und München, wo er von Professor Heinrich Brunn beeinflusst wurde, dem Begründer der vergleichenden Formanalyse antiker Kunstwerke.

1880 wurde er Vizedirektor des Berliner Museums und Privatdozent an der dortigen Universität. 1894 ließ er sich in der bayerischen Hauptstadt nieder und übernahm die Nachfolge seines Mentors Heinrich Brunn als Professor für Klassische Archäologie sowie die Leitung der Münchner Glyptothek.

Ab Mitte der 1870er Jahre begann er systematisch und für lange Zeiträume Griechenland zu besuchen und nahm an vielen Ausgrabungen teil, so in Olympia, Mykene und vor allem auf der Insel Ägina, wo er unter anderem in den Trümmern des Apollon Tempels im Grabungsgebiet Kolona die berühmte Marmorsphinx entdeckte, die heute im Archäologischen Museum von Ägina zu sehen ist.

Grabmal Adolf Furtwängler. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Furtwängler zeichnete sich durch seinen Versuch aus, die ursprüngliche Polychromie, die Vielfarbigkeit antiker Denkmäler, zu rekonstruieren. Bei den Giebelfiguren des Aphaiatempels in Ägina gelang ihm das mit bemerkenswerten Ergebnissen, wenn man den Kenntnisstand und die technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit bedenkt.

Auf der Grundlage entwicklungsgeschichtlicher Klassifizierungen der Kunststile arbeitete er weiterhin Datierungsmethoden für archäologische Funde aus und damit für die archäologischen Stätten und die Grabungsschichten, in denen diese Funde gemacht wurden und bereicherte damit den wissenschaftlichen Kenntnisstand auf diesen Gebieten erheblich.

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Bibliographie

Adolf Furtwängler, Eros in der Vasenmalerei (διδακτορική διατριβή), Μόναχο 1874.

Adolf Furtwängler, «Die Bronzefunde aus Olympia und deren kunstgeschichtliche Bedeutung», Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 7 (1879).

Adolf Furtwängler, Meisterwerke der Griechischen Plastik, Βερολίνο 1893.

Adolf Furtwängler, Adolf Urlichs, Denkmäler Griechischer und Römischer Skulptur, Μόναχο 1904.

Ernst Robert Fiechter, Adolf Furtwängler, Hermann Thiersch, Aegina: Das Heiligtum Der Aphaia, Μόναχο 1906, 2η έκδ. 2014.

Adolf Furtwängler, Die Aegineten der Glyptothek König Ludwigs I, nach den Resultaten der neuen Bayerischen Ausgrabung, Μόναχο 1906.

Gabriel Welter, Aigina, Βερολίνο 1938.

Gabriel Welter, Αίγινα, Αθήνα 1982.

Eberhard Straub, Die Furtwänglers: Geschichte einer Deutschen Familie, Μόναχο 2007.

Νικόλας Ζώης, «Το άγνωστο Α΄ Νεκροταφείο», εφημερίδα Τα Νέα, 7 Οκτωβρίου 2013.

Standort

Grabmal Adolf Furtwängler
Erster Athener Friedhof, Protestantischer Teil, Reihe Q2
Triavonianou 29 & Anapavseos
Athen