Grabmal Karl Wilberg

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Grabmal Karl Wilberg. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Grabmal Karl Wilberg (2:38)

Grabmal Karl Wilberg (2:38)


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Eine Marmorstele mit Blumenverzierungen nach antikem Vorbild markiert das Grab des deutschen Diplomaten, der die erste internationale Buchhandlung in Athen eröffnet hat.

Grabmal Karl Wilberg. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Trüge sie kein Kreuz zwischen den Blütenblättern, könnte die schlichte Grabstele mit den Rosetten und der Blumenbekrönung auch auf einem attischen Friedhof des 4. Jahrhunderts vor Christus stehen. Sie erinnert aber an den deutschen Diplomaten und Buchhändler Karl Wilberg und an seine vier Kinder Adolph, Max, Edmund und Alexander Wilberg, die in Athen geboren wurden und zwischen 1866 und 1883 im Kindesalter verstarben.

Grabmal Karl Wilberg. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Karl Wilberg wurde als Sohn des Lehrers Friedrich Wilberg und dessen Frau Luise 1823 in Essen geboren. Luise war die Schwester von Karl Baedecker, des ersten Autors und Herausgebers der berühmten Reiseführer. Nach Griechenland kam Wilberg 1857 und eröffnete in der Ermou Straße die erste internationale Buchhandlung, die schnell zum Treffpunkt bildungshungriger Athener wurde. Hier hatten griechische Gelehrte Gelegenheit, sich über europäische Geistesbewegungen zu informieren und gleichzeitig wurden über den Buchhandel philologische und wissenschaftliche Veröffentlichungen aus Griechenland in Europa bekannt.

Grabmal Karl Wilberg. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Wilberg betätigte sich auch als Herausgeber und brachte unter anderem die ersten Baedecker-Reiseführer über Griechenland in drei Sprachen sowie verschiedene Museumsführer auf den Markt. Damit gab er ausländischen Griechenland-Besuchern seriöse Erläuterungen an die Hand und trug dazu bei, das Land weltweit zu einer Reisedestination zu machen. Ende der 1870iger Jahre wurde er zudem zum Generalkonsul des Deutschen Kaiserreiches in Athen berufen.

Grabmal Karl Wilberg. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Er starb am 15. Juli, bzw. nach Gregorianischer Zeitrechnung am 27. Juli 1882, im Alter von 59 Jahren auf der Insel Spetses an einer Herzkrankheit und wurde zwei Tage später in Athen begraben. Sein Tod rief vor allem unter den Gelehrten jener Zeit Bestürzung hervor und alle Athener Zeitungen lobten seine Rolle bei der Verbreitung von Ideen und Wissen sowie seine Zugänglichkeit und Höflichkeit, die ihn bei Griechen und Ausländern beliebt gemacht hatten.

Die Buchhandlung führte sein Sohn Friedrich Wilberg bis 1901 weiter und verkaufte sie dann an Kostas Eleftheroudakis, den Gründer des gleichnamigen Verlages.

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Bibliographie

J. F. Julius Schmidt, Beitrage Zur Physikalischen Geographie Von Griechenland, Publications de l'Observatoire d' Athènes, εκδ. K. Wilberg, Αθήνα - Leipzig 1861.

Athènes et ses environs, Karl Wilberg & K. Baedeker, Αθήνα 1871.

Arthur Milchhoefer, Die Museen Athens, εκδ. K. Wilberg, Αθήνα 1881.

Νεκρολογίες του Karl Wilberg στις αθηναϊκές εφημερίδες Αιών, Παλιγγενεσία, Στοά και Νέα Εφημερίς, 17 Ιουλίου 1882.

«Στου Βίλμπεργ», αθηναϊκή εφημερίδα Σκριπ, 28 Δεκεμβρίου 1898.

Φρειδερίκος Βίλμπεργ, Η ελληνική δημοσιογραφία 1791-1836, Αθήνα 1900.

Φρειδερίκος Βίλμπεργ, «Το Εθνικόν Τυπογραφείον», περιοδικό Αρμονία 1 (1901).

«Δήλωσις του Γαλλικού και Διεθνούς Βιβλιοπωλείου», αθηναϊκή εφημερίδα Εμπρός, 24 Ιουνίου 1901.

Νεκρολογία του Friedrich Wilberg στην αθηναϊκή εφημερίδα Σκριπ, 14 Φεβρουαρίου 1904.

Standort

Grabmal Karl Wilberg
Erster Friedhof von Athen, Protestantischer Teil, Reihe W2
Trivonianou 29 & Anapavseos
Athen