Holocaustdenkmal

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Holocaustdenkmal. Photo: © Culturplay

Holocaustdenkmal (2:44)

Holocaustdenkmal (2:44)


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Athen bekam 2010 neben dem antiken Friedhof von Kerameikos ein besonderes Holocaustdenkmal, den durch einzelne verstreute Marmorblöcke gebildeten Davidstern.

Das Werk der Künstlerin DeAnna Maganias wurde in einem Wettbewerb unter 19 künstlerischen Arbeiten ausgewählt. Der Leiter der jüdischen Gemeinde, Benjamin Albalas, sagt über das Werk, es sei „Ausdruck der Schlichtheit der Trauer in der jüdischen Religion und gleichzeitig eines modernen Konzepts der Darstellung und des Gedenkens in einer symbolischen, minimalistischen, unbildlichen und universellen Form“. Als Auslandsgriechin verleiht die Künstlerin ihrem Werk eine weitere Dimension: „An dem Ort der Tore des antiken Athens sah ich den Davidstern als Kompass, der in die Richtung all jener Städte und Dörfer zeigt, in denen jüdische Gemeinschaften lebten“.

Holocaustdenkmal. Photo: © Culturplay

Die Marmordarstellung des Davidsterns mit seinen einzelnen verstreuten Dreiecksblöcken, auf denen die Namen der Städte eingraviert sind, von denen aus die Juden in die Lager abtransportiert wurden, verleiht dem Mahnmal eine Besonderheit im Vergleich zu den übrigen jüdischen Gedenkstätten in Griechenland, die aus Stelen mit Eintragungen und Leidensinschriften bestehen. Das Besondere liegt auch in der doppelten Symbolik: der zerbrochene Stern, der die Erschütterung des Judentums anspricht, und sein unversehrter Kern, der von Hoffnung zeugt.

Holocaustdenkmal. Photo: © Culturplay

Das Mahnmal wurde am 10. Mai 2010 errichtet und auf einer Gedenktafel schreibt der bekannte Holocaust-Überlebende Elie Wiesel:

„Wanderer, halte ein, schließe deine Augen und erinnere dich. Erinnere dich, irgendwo hier wurden friedliche und unbeirrte Mitbürger, Männer, Frauen und Kinder gefangengenommen und entwürdigt, verurteilt zu einem grausamen Tod in einem der Vernichtungslager. Diese sollten für immer zur Schande der europäischen Zivilisation werden. Weil sie Juden waren, wurde 6 Millionen Seelen das Recht auf Freiheit, Glück, Hoffnung, auf ein Lächeln, einen Wunsch, auf das Leben genommen. Erinnere dich an ihr Leben, ihr Leiden und ihren Tod. Ohne Trauer und ohne Zorn über den Schmerz und das Ungeheuerliche. Lass es nicht zu, dass Wut und Verzweiflung deine Zukunft trüben. Leite deine Erinnerung auf den Weg der Gerechtigkeit und der Ehre und hindere den Feind von gestern daran, seine Opfer noch einmal zu töten – durch Vergessen.“

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Bibliographie

Anna Maria Droubouki, Mnimeia tis Lithis. Ixni tou B`Pankosmiou Polemou stin Ellada kai stin Evropi, Verlag Polis, Athen 2014.

To Olokavtoma ton Ellinon Evraion. Mnimeia kai mnimes. Generalsekretariat für Jugend. Zentralrat der Juden in Griechenland, Athen 2006.

Standort

Melidonistraße, Ermou- und Evvouloustraße
Thiseion
10553 Athen