Kasernen Goudi

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Kasernen Goudi. Photo: © Iason Chandrinos

Kasernen Goudi (3:01)

Kasernen Goudi (3:01)


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Die Kasernen von Goudi waren eine der Unterkünfte der Evzonenbataillione, derjenigen griechischen paramilitärischen Organisationen, die die Streitkräfte der deutschen Besatzungsmacht unterstützten.

Die sogenannte “Militärstadt Goudi”, die in den Anfängen des 20. Jh. entstand, war bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die größte militärische Anlage der Hauptstadt auf einem Gelände von 96,5 Hektar mit einem Regimentslager, Kasernen, Stallgebäuden, Fahrzeuglagern, Backstuben und Rüstungslagern.

Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden in Goudi Einheiten aus dem Militärbezirk der Hauptstadt aufgestellt, wie z.B. das 1. Infanterie-Regiment, während nach Ausbruch des Griechisch-Italienischen Krieges dort die Wehrdienstpflichtigen ausgebildet wurden.

Zu Beginn der Besatzungszeit und mit der Auflösung des griechischen Heeres wurden die großen Militärlager aufgegeben und nur die kleineren Dienststellen aus formalen Gründen weitergeführt. 1943 fanden die Kasernen Wiederverwendung. Die Evzonenbataillione, die von den Besatzungsstreitkräften mobilisiert wurden, um die deutsche Wehrmacht bei der Bekämpfung des Widerstandes zu unterstützen, zogen ein.

In Athen wurden drei Evzonenbataillione (die sogenannten “Sicherheitsbataillione”) formiert und unterstanden ab sofort der Waffen-SS. Im Frühjahr 1944 kam es zur Aufstellung des 1. Evzonen-Sicherheitsbataillions Athens mit 2000 Soldaten und Offizieren. Sitz des Regiments und des gesamten Bataillions – 4 Kompanien, Küchen, Büros, Fahrzeuglager und Haftzellen – wurden die Kasernen von Goudi.

Kasernen Goudi. Photo: © Iason Chandrinos

Hunderte von bei Razzien in verschiedenen Stadtteilen – z.B. in Piräus, Dourgouti, Peristeri, Ampelokipi – Festgenommene kamen in die Kasernen, wo über ihr Schicksal entschieden wurde. Im Allgemeinen wurden sie dem Hinrichtungskommando überführt oder in die Lager nach Deutschland deportiert. In Goudi gab es ab Anfang 1944 das in Griechenland einzige Durchgangslager 125 (Dulag), eines der Tausenden von Transitlagern für Personen, die für die Zwangsarbeit im Dritten Reich bestimmt waren. Letztlich wurden die Kasernen als Folterlager bekannt.

Heute untersteht ein Teil der alten Kasernen dem griechischen Ministerium für Verteidigung und beherbergt das Militärarchiv und das Militärkommando Attikas. Das Gelände wurde weitgehend in einen öffentlichen Park mit Grünanlagen und Cafés umgestaltet und bekam während der Olympischen Spiele einen Olympischen Sportkomplex.

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Standort

Park der Griechischen Armee
11527 Athen