Megaro Deligeorgi

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Megaro Deligeorgi. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Megaro Deligeorgi (2:56)

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Ein imposantes Werk aus der reifen Periode Zillers ist die dreistöckige Villa, die gegen Ende des Jahres 1890 im Auftrag des Politikers und Journalisten Leonidas Deligeorgis errichtet wurde, des Bruders des sechsmaligen Ministerpräsidenten Griechenlands Epaminondas Deligeorgis.

Megaro Deligeorgi. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Mit dem Bau der Villa wurde in dem Jahr begonnen, in dem Leonidas das Amt des Außenministers in der Regierung von Theodoros Deligiannis antrat. Gemeinsam mit seinem Bruder Epaminondas hatte Leonidas Deligeorgis zuvor eine Bewegung gegen König Otto angeführt und gegen die königliche Dynastie gekämpft, weswegen die Brüder Anfang der 1860er Jahre Verfolgungen ausgesetzt waren.

Das Grundstück, das bis zur Pindarou Straße reicht, befand sich in einer aufsteigenden Gegend, damals „nördlich des Palastes“ von König Otto genannt und sehr nah bei den Herrenhäusern wichtiger Familien des politischen und wirtschaftlichen Lebens entlang des damaligen Kifisias Boulevards.

Megaro Deligeorgi. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Das Gebäude verbindet mit großer Kunstfertigkeit Elemente der Renaissance wie die Marmortreppe und die eindrucksvolle Vorhalle mit den Rundbögen mit Charakteristika des Neoklassizismus wie den schlichteren Türstürzen und den Parastaden, die die Balkontüren des Obergeschosses flankieren.

Im Erdgeschoss befanden sich wie zu jener Zeit üblich die Empfangsräume und das Büro, im Obergeschoss die Schlafräume und im Keller die Küche, der Weinkeller und die Unterkünfte der Bediensteten.

Megaro Deligeorgi. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Nach dem Krieg entstand in dem Gebände das „Kleine Taschentheater“, das verschiedenen innovativen Theatergruppen eine Bühne bot – wie der „Neuen Bühne“ von Kostas Livadeas und dem „Experimentiertheater“ von Marietta Rialdi in seiner ersten Zeit.

1963 wechselte die Villa den Besitzer und ging von den Erben Leonidas Deligeorgis an die Aktienkasse der zivilen Staatsangestellten über und beherbergte seitdem für mehr als drei Jahrzehnte das „Filmarchiv Griechenlands“ und das „Filmmuseum“.

Es hat wenig gefehlt und die Villa wäre während der Diktatur abgerissen worden, als die Kasse auf dem Grundstück an so privilegierter Stelle ein Bürogebäude errichten lassen wollte, ähnlich all den anderen, die die Akademias Straße heute beherrschen. Zum Glück ist dieser Plan nicht realisiert worden.

Nach einem Brand, der 1979 erhebliche Schäden im zweiten Stock und im Dachgeschoss angerichtet hatte, wurde das Gebäude zwischen 2009 und 2014 wiederhergestellt und renoviert.

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Leonidas Deligeorgis (1839-1928)

Leonidas Deligeorgis wurde in Mesolongi geboren, Ende 1850 siedelte er mit seiner Familie nach Athen über. Seit seiner Studienjahre an der Juristischen Fakultät von Athen war er politisch aktiv und zeichnete sich durch seine kämpferischen Artikel gegen König Otto aus. Er wurde sogar verdächtigt, den Mordversuch an Königin Amalia begangen zu haben. Als Unternehmer hielt er Aktien an den Bergwerken in Lavrion.

Eine aktive Rolle auf der politischen Bühne spielte er nach dem Tod seines Bruders, des Ministerpräsidenten Epaminondas Deligeorgis 1879. 1890 übernahm er das Ressort des Außenministers in der Regierung von Theodoros Deligiannis und fünf Jahre später erzielte er einen großen Sieg bei den Parlamentswahlen gegen seinen Mitkandidaten Charilaos Trikoupis. Er zog sich 1902 aus der aktiven Politik zurück und starb in Paris, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte.

Bibliographie

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Μετοχικό Ταμείο Πολιτικών Υπαλλήλων, Ετήσια Έκθεση 2012-2013, Αθήνα 2014.

Standort

Megaro Deligeorgi
Akademias Straße & Kanari 1
Athen