Neo Arsakeion

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Neo Arsakeion. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Neo Arsakeion (2:49)

Neo Arsakeion (2:49)


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Der Gebäudekomplex, zu dem auch das Neue Arsakeion gehört, ist von Ernst Ziller mitgestaltet worden.

Neo Arsakeion. Photo: Κ.Κ. © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Mit seiner Einflussnahme auf das Neue Arsakeion führt der deutsche Architekt Ernst Ziller, der Athen stark geprägt hat, im Jahre 1900 zum ersten Mal den Begriff der Großbauten in der griechischen Hauptstadt ein – so wie mit seinen weiteren modernen Gebäuden wie dem Megaro Schliemann-Melas in der Panepistimiou Straße und dem Apartmenthaus Pesmazoglou auf dem Vassilis Sofias Boulevard.

Der Gebäudekomplex an der Stadiou-, Arsaki- und Panepistimiou Straße nahm den Platz einer Reihe älterer Bauten aus dem 19. Jahrhundert ein, die nach und nach in den Besitz der Athener Gesellschaft für Bildungsförderung gelangt waren. Diese Bauten – mit Ausnahme der Arsakion Mädchenschule an der nordöstlichen Seite – wurden 1900 abgerissen, um auf der Gesamtfläche des Häuserblocks einen modernen Komplex im zeitgenössischen Stil von Großbauten zur kommerziellen Nutzung zu errichten.

Neo Arsakeion. Photo: © Culturplay

Interessant ist, dass das ursprüngliche Gebäude nicht von Ziller entworfen worden ist, sondern von dem Architekten Konstantinos Maroudis. Maroudis‘ Pläne stellten die Bauherren aber nicht zufrieden und so übertrugen sie 1907 Ziller die gesamte Neugestaltung der Fassaden.

In geradezu gigantischen Ausmaßen kamen an diesen Fassaden des Neuen Arsakeion die Prinzipien des Eklektizismus zur Anwendung. Ziller arbeitete mit neoklassizistischen Elementen an den Fensteröffnungen, mit turmartigen Kuppeln des Neubarock an den freistehenden Ecken und mit einem Glasdach über der Stoa des Gebäudekomplexes.

Neo Arsakeion. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum
Neo Arsakeion. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

1925 wurde auf dem letzten freien Teil des Blocks an der Pesmazoglou Straße auch das Verwaltungsgebäude der Gesellschaft für Bildungsförderung errichtet. Abgeschlossen wurde die Nutzung des Gebäudekomplexes 1936 und 1937 mit dem Bau des Kinos „Orfeas“ im Inneren der Stoa und später mit dem Einzug des „Theatro Technis“, des „Kunsttheaters“ von Karolos Kuhn in den Keller.

Neo Arsakeion. Photo: Leonidas Kallivretakis © Nationales Hellenisches Forschungszentrum

Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde der gesamte Gebäudekomplex restauriert und renoviert. 1989 wurde dabei das „Orfeas“ Kino und auch die Geschäfte, die 1936 gebaut worden waren, abgerissen. 1996 wurde die „Stoa des Buches“, ein Kultur- und Veranstaltungszentrum rund ums Buch dort untergebracht.

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Apostolos Arsakis (1792 - 1874)

Der Arzt, Gelehrte, Politiker und nationale Wohltäter Apostolos Arsakis wurde in dem Dorf Chotοchova, heute Hotove in der Nähe von Permet in Albanien geboren. Er war mit der Familie Tositsa verwandt, lebte und betätigte sich in Rumänien, wo er 1862 für einige Tage Ministerpräsident war. Es war sein Bestreben, sich am geistigen und moralischen Aufbau des neuen Griechenlands zu beteiligen und so schloss er auf eigene Kosten den Bau einer Schule ab, die die damals neugegründete Athener Gesellschaft für Bildungsförderung gegründet hatte, aber mangels finanzieller Mittel nicht in der Lage war, fertigzustellen. Seine Spende an die Gesellschaft wird auf insgesamt 600.000 Golddrachmen geschätzt. Um ihrer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, benannte die Gesellschaft die Schule nach ihrem Wohltäter und unter dem Namen Arsakeion ist auch der gesamte Gebäudekomplex bekannt, der von den Straßen Panepistimiou, Arsaki, Stadiou und Pesmazoglou begrenzt wird. Arsakis starb im Alter von 82 Jahren in Budapest.

Bibliographie

Hans Hermann Russack, Deutsche bauen in Athen, Βερολίνο 1942.

Δημήτρης Φιλιππίδης, Η ζωή και το έργο του αρχιτέκτονα Λύσανδρου Καυταντζόγλου (1811-1885), Αθήνα 1995.

Κώστας Η. Μπίρης, Αι Αθήναι από του 19ου εις τον 20ον αιώνα, Αθήνα 3η έκδ. 1996.

Η εν Αθήναις Φιλεκπαιδευτική Εταιρεία, Αρσάκεια-Τοσίτσεια Σχολεία, Αθήνα 1996.

Μάνος Γ. Μπίρης, «Από τον όψιμο Νεοκλασικισμό ως την ανάδυση του μοντερνισμού, 1900-1930», Ελληνικό Ινστιτούτο Αρχιτεκτονικής-Deutsches Architektur Museum, Αρχιτεκτονική του 20ου αιώνα: Ελλάδα, Αθήνα 2000.

Friedbert Ficker, Gert Morzinek, Barbara Mazurek, Ernst Ziller: Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland - Die Familie Ziller, Lindenberg im Allgäu 2003.

Maro Kardamitsi-Adami, Classical Revival: The Architecture of Ernst Ziller 1837–1923, Athens 2006.

Μάρω Καρδαμίτση - Αδάμη, Γιώργης Γερόλυμπος, Έρνστ Τσίλλερ 1837-1923: Η τέχνη του κλασικού, Αθήνα, 2006.

Link

„Stoa des Buches“

Standort

Neo Arsakeion
Stadiou Straße 44-46
Athen