Sicherheitsbehörden

Aus goethe.de
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die frühere Lage der Direktion der Nationalen Sonderbehörde für Sicherheit. Photo: © Goethe-Institut Athen

Sicherheitsbehörden (1:51)

Sicherheitsbehörden (1:51)


fileGRIECHENLAND COVER 20thC 17.jpg

Im westlichen Teil des Athener Zentrums hatte die staatliche Dienststelle, die eng mit den Besatzungsstreitkräften zusammenarbeitete, ihren Sitz.

In nächster Nähe des Viktoria Platzes (ehemaliger Kyriakou Platz) befand sich die Nationale Sonderbehörde für Sicherheit, eine Sondereinheit der griechischen Gendarmerie, die ab 1929 mit der Verfolgung der kommunistischen Organisationen beauftragt war, die von Athen ausging und sich in der Folge unter der Leitung der Allgemeinen Sicherheitsbehörde Athen der Stadtpolizei auch auf die Athener Vororte erstreckte.

Elpidosstraße 3. Photo: © Goethe-Institut Athen

Unter der Diktatur von Ioannis Metaxas wurde sie in die Nationale Sonderbehörde für Sicherheit umbenannt und richtete in allen großen Städten Dienststellen ein, die von hochrangigen Gendarmerie-Offizieren geleitet wurden. Sie operierte völlig autonom, ihre Stoßtrupps setzten sich zusammen aus Angehörigen der Gendarmerie „ohne Geschäftsbereich“ und ohne Kompetenzen, oder aus Freiwilligen, die unverzüglich einen Dienstgrad bekamen und sehr oft auf Initiative ihrer Gruppenführer und ohne Aufsicht der leitenden Offiziere außerhalb des Gesetzes handelten.

Elpidosstraße 5. Photo: © Goethe-Institut Athen

Während der Besatzungszeit kooperierte diese Sondereinheit von Anfang an direkt mit den Besatzungsmächten und beteiligte sich an Razzien in verschiedenen Athener Stadtteilen mit Tausenden von Opfern sowie an Festnahmen bei großen Zusammenstößen und an Hinrichtungen von Widerstandskämpfern. In der Elpidosstraße 3 lagen die Vernehmungsbüros, nebenan im Hotel Crystal die Folter- und Todeszellen für Juden und andere Bürger, die den deutschen Besatzern übergeben worden waren. Der bekannteste Fall war der von Elektra Apostolou, Heldin des Widerstandes und führendes Mitgliedes der Kommunistischen Partei Griechenlands, die am 26. Juli 1944 in den SS-Dienststellen getötet wurde.

Elpidosstraße. Photo: © Goethe-Institut Athen

Heute sind keine Spuren der Gebäude mehr erhalten und der Zerfall der Nachbarschaft hat auch dazu getragen, das damit verbundene historische Gedächtnis zu auszulöschen.

Poi sammlung 01 de IGNORECLICK .jpg

Bibliographie

Iasonas Chandrinos, To timoro xeri tou laou – H drasi tou ELAS kai tis OPLA stin katexomeni protevousa 1942-1944, Verlag Themelio, Athen 2012.

Menelaos Charalambidis, H empeiria tis Katoxis kai tis Antistasis stin Athina, Alexandria 2012.

Link

Männer des Sicherheitsbataillons in kleinem Panzer nahe der Kreuzung Panepistimiou Straße/ Vasilissis Sofias Straße, ERT-Archiv – Petros Poulidis

Standort

Elpidosstraße 3 und 5
10434 Athen