Großer Glockenturm des Höhlenklosters

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Großer Glockenturm des Höhlenklosters © Goethe-Institut / Serhiy Klymenko

Der Große Glockenturm des Höhlenklosters wurde von dem deutschen Architekten Gottfried Johann Schädel im Barockstil errichtet. Der Name des Architekten und die wichtigsten Baujahre des Glockenturms sind in einer Inschrift auf der Kachel unter dem Sims der ersten Etage verewigt. Wie J.G. Schädel selbst behauptete, gebe es keinen ähnlichen Glockenturm in Russland und Europa. Nachdem der Bau fertig war, schrieb Schädel: "Dich, mein majestätisches Werk, das durch meine Vorstellungskraft und Energie ins Leben gerufen wurde, werden die Nachkommen feierlich empfangen".

Allerheiligen-Glocke © Goethe-Institut / Serhiy Klymenko

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts galt der 96,5 Meter hohe Große Glockenturm als das höchste Gebäude in Kiew. Bis heute gehört der Glockenturm des Kiewer Höhlenklosters zu den größten Glockentürmen der orthodoxen Kirchen weltweit.

Der Turm thront auf den 10 Meter dicken und bis 6 Meter tiefen Fundamenten, deren Bau bereits 1707 angefangen hat und vom damaligen ukrainischen Hetman Iwan Masepa finanziert wurde. Die Mauern unten sind 8 Meter dick. Als die naheliegende Mariä-Himmelfahrtskathedrale während des Zweiten Weltkriegs in die Luft gesprengt wurde, bekam der Glockenturm jedoch nur eine leichte Neigung von 60 cm.

Aussicht vom Glockenturm auf die Mariä-Himmelfahrtskathedrale © Goethe-Institut / Nataliia Diachenko

Der Glockenturm hat vier sich nach oben verjüngende Ebenen mit verschiedenen Säulenarten und eine Kuppel, vergoldet mit 3,275 kg Blattgold. Jede Ebene ist auf eine besondere Art und Weise verziert. Über den Kapitellen der Säulen im Obergeschoß sieht man den vergoldeten Doppeladler als Wappentier des ehemaligen Russischen Reiches. Im Erdgeschoß des Glockenturms wurde früher das Klosterarchiv aufbewahrt. Heute befindet sich hier ein Ausstellungsraum. In der zweiten Ebene gab es eine Klosterbibliothek, in der dritten die Glocken und in der vierten das Glockenspiel. Mit diesem Glockenspiel, bestehend aus 8 Tönen, wird heute jede Viertelstunde eine diatonische Tonleiter abgespielt.

Aussicht vom Glockenturm auf den Fluss Dnipro und die Anlagen des Höhlenklosters © Goethe-Insitut / Nataliia Diachenko

Wenn Sie die 374 Stufen der Wendeltreppe meistern, befinden Sie sich auf einer Aussichtsbalustrade in 47 Metern Höhe. Das 360-Grad-Panorama bietet einen hervorragenden Blick auf die ganze Stadt, den breiten Fluss Dnipro und das gesamte Ensemble des Höhlenklosters. Man sagt: Wer den Großen Glockenturm nicht bestiegen hat, hat Kiew nicht gesehen.

Standortinformationen

Großer Glockenturm des Höhlenklosters
Kiew, wul. Lawrska 21K5
Tel. +380 44 2803071

Öffnungszeiten
Mo-So 9:30-18:00