Bauwerke des Architekten Eduard Eset

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Foto des historischen Bebauungsplanes des Stadtzentrums © Ewgenija Gamowa

Eduard Eset kam 1838 in einer deutschen Bauernfamilie in der Nähe von Peterhof zur Welt. Von seiner Kindheit an interessierte er sich für Malerei und war künstlerisch veranlagt.Sein Studium an der kaiserlichen Kunstakademie in Sankt Petersburg wurde von dem Staat gefördert. 1860 beendete er die Akademie mit Auszeichnung – einer Silbermedaille.

Das Gebäude des Kadettenkorps (Leninstraße 26) © Ewgenija Gamowa

Zwischen 1860 und 1866 schuf er Zeichnungen, Gemälde und Vorlagen und half bei Ausbauarbeiten im Michalowski-Palast. Eine Tuberkuloseerkrankung zwang Eset, Sankt Petersburg zu verlassen. Er entschied sich, nach Omsk zu ziehen, da die Stadt damals für ihr günstiges Leben und trockenes Klima bekannt war.

Als Eset nach Omsk kam, wurde ihm das hohe Amt des Stadtarchitekten zugesprochen (1863). Parallel dazu war er Architekt der Sibirischen Kosakentruppen (1865–1869).

Das Gebäude des Kadettenkorps (Leninstraße 26) © Ewgenija Gamowa

In der armen Stadt wurde nur wenig gebaut – lediglich notwendige Infrastruktur wurde geschaffen: Schulen und andere Lehrgebäude, Krankenhäuser, Gebäude der öffentlichen Verwaltung. Zudem wurden diese staatlichen Objekte schlecht finanziert. Geld für Zuckerbäckerstil, technische Innovationen oder außergewöhnliche gestalterische Freiheiten gab es nicht. Trotzdem gelang es Eset, viele seiner Ideen und Projekte zu verwirklichen, sodass er den inoffiziellen Titel „Aktivster Baumeister von Omsk“ bekam.

Das Gebäude des Mädchengymnasiums (Leninstraße 10) © Ewgenija Gamowa

Unter der Aufsicht Esets wurde beispielsweise die Kreuzerhöhungskirche erbaut. Er wirkte auch beim Bau von Gebäuden wie dem Omsker Studienseminar (1876, heute nicht mehr erhalten), dem ersten Theatergebäude (1874, noch im selben Jahr abgebrannt) oder dem ersten klassischen Gymnasium für Jungen (1876, heute Institut der Bildungsentwicklung – Tarskaja-Straße 2) federführend mit.

Das Gebäude des Mädchengymnasiums (Leninstraße 10) © Ewgenija Gamowa

Kurz nach der Fertigstellung des Jungengymnasiums erhielt er den Auftrag, ein Mädchengymnasium einschließlich eines Mädchenpensionats (1882, Leninstraße 10) zu schaffen. Dieser wunderschöne Komplex zählt zu den Perlen der Omsker Architektur des 19. Jahrhunderts.

Das Gebäude des Jungengymnasiums (Tarskaja-Straße 2) © Ewgenija Gamowa

Zur selben Zeit erbaute Eset auch ein Gebäude der medizinischen Fakultät (1883, heute das Gebäude der Bezirksstaatsanwaltschaft – Tarskaja-Straße 4). Die größten und bedeutendsten Werke des Architekten sind die Schlaf- und Lehrgebäude des Sibirischen Kosakenkorps, welche Nachbauten von früheren Gebäuden sind (1879, Leninstraße 26). Er schuf zudem die Landwirtschaftsschule und den hölzernen Zirkus.

Das Gebäude der medizinischen Fakultät (Tarskaja-Straße 4) © Ewgenija Gamowa

Eduard Eset starb am 1. Januar 1892 in Omsk.

Standortinformationen

Bauwerke des Architekten Eduard Eset
Omsk, Lenin-Straße 10
 

In Kooperation mit dem AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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