Denkmal für den Volksarzt Fedor Christoforowitsch Grahl

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Denkmal für den Volksarzt Fedor Christoforowitsch Grahl © Varaksa Olga

Der Botanische Garten bei der Staatlichen Universität Perm wurde auf Initiative des Gelehrten und Doktors der Botanik Professor Alexander Germanowitsch Henckel (1872 – 1927) angelegt. Sein Vater, German Augustowitsch Henckel, war ein preußischer Offizier, der 1858 die russische Staatsangehörigkeit annahm und als Eisenbahnangestellter beschäftigt war. A. G. Henckel wurde in der Stadt Wilno (damals Russisches Kaiserreich, heute Vilnius in Litauen) geboren und studierte von 1891 bis 1896 an der Universität St. Petersburg in der naturwissenschaftlichen Abteilung der Fakultät für Physik und Mathematik. In den Jahren 1897 bis 1901 war er Assistent am Lehrstuhl für Botanik an der Neurussischen Universität (Odessa). 1911 verteidigte er seine Dissertation für die Promotion zum Doktor der Botanik. Ab 1916 leitete er den Lehrstuhl für Morphologie und Systematik der Pflanzen an der Universität Perm.

Denkmal für den Volksarzt Fedor Christoforowitsch Grahl © Varaksa Olga

Entstehungsgeschichte des Botanischen Gartens
Der Botanische Garten wurde unter Mitwirkung des berühmten Ehrenbürgers von Perm N. W. Meschkow gegründet. Als erfolgreicher Kapitalist und Dampfschiffsbetreiber besaß er einige große Grundstücke, von denen er eines der Stadt übereignete, um dort einen „Volksgarten“ anzulegen. Für dessen Planung lud er 1915 den berühmten Landschaftsarchitekten deutscher Herkunft E. A. Mayer ein. Mayers „Das Projekt der Errichtung eines Volksgartens beim Nachtasylhaus namens E. I. Meschkowa“ ist bis heute erhalten geblieben. Wegen der Revolution und des Bürgerkrieges wurden diese Pläne zunächst jedoch nicht verwirklicht. Erst sechs Jahre später, 1922, wurden die Arbeiten zur Errichtung des Gartens auf Initiative des Professors Henckel wieder aufgenommen. Henckel plante, den Garten vor allem für Studienzwecke wie den Botanikunterricht und wissenschaftliche Forschungen zu nutzen. Bereits im ersten Jahr wurde eine Baumschule gegründet, Sammelstellen und ein Arboretum angelegt und eine Sammlung von Samen von Wildpflanzen und Kulturpflanzen des Gartens organisiert. Zudem legte der technische Mitarbeiter des Gartens J. J. Hirschfeld einen Gewächshausgarten an.

Denkmal für den Volksarzt Fedor Christoforowitsch Grahl © Varaksa Olga
1927 brach in der Universität ein Feuer aus, das auch den Botanischen Garten beschädigte: Das Gewächshaus war komplett niedergebrannt. Henckel bekämpfte den Brand zwei Tage lang, um die Pflanzen zu retten. Dort erkältete sich der Professor sehr stark und starb am 9. April 1927 in Folge dessen im Alter von 54 Jahren. Am Tag der Beerdigung befand sich an einer Wand im Botanischen Büro der Universität, wo sich der Sarg mit seinem Leichnam befand, ein Plan des Botanischen Gartens mit der Inschrift: „Das beste Denkmal für Professor Henckel ist der Botanische Garten“. Seitdem trägt der Botanische Garten der Universität den Namen seines Gründers Alexander Germanowitsch Henckel. Heute ist der Botanische Garten ein Naturdenkmal von regionaler Bedeutung. Seine Sammlungen zählen bis zu 7.500 Pflanzenarten. Im Garten werden Exkursionen zu verschiedenen Themen und auf ökologischen Wegen durchgeführt und Pflanzenausstellungen organisiert.

Standortinformationen

Denkmal für den Volksarzt Fedor Christoforowitsch Grahl.

Perm, Plechanow Str. 36, Geb. 2

Kooperationspartner

Überregionale gesellschaftliche Organisation „Jugendring der Russlanddeutschen“ (JdR)

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AOV „Internationaler Verband der deutschen Kultur“

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