Denkmal für die „Heilige Große Familie des letzten russischen Kaisers Nikolaus II“

Denkmal für die „Heilige Große Familie des letzten russischen Kaisers Nikolaus II.“ © Matz Lidiya

Dieses Denkmal wurde als Teil einer Skulpturengruppe am 25. Juni 2020 auf dem Gelände des Mariä Geburt-Klosters Iljinski errichtet. Die Komposition der Skulpturen zeigt den Kaiser Nikolaus II., seinen Sohn Zarewitsch Alexei, seine Töchter, die Großfürstinnen Olga, Tatjana, Maria und Anastasia und die Kaiserin Alexandra Fjodorowna (geborene Alix Viktoria Helene Luise Beatrix von Hessen-Darmstadt), die alle zusammen in einem Boot namens „Rus“ stehen. Bemerkenswert ist, dass das Symbol von Tjumen auch ein Boot ist. Die Bildhauerin des Denkmals ist Irina Makarowa, die in Nischni Nowgorod bereits ein ähnliches Projekt geschaffen hat.

Das rechtliche Schicksal dieses Denkmals weckt ein gewisses Interesse bei den Städtern, denn es wurde ohne Genehmigung der Stadtverwaltung errichtet. Nach den aktuellen städtebaulichen Normen muss die Errichtung von Denkmälern genehmigt werden und gemäß den durch den Beschluss der Stadtverwaltung festgelegten Vorschriften erfolgen. Das Thema der Verewigung von Nikolaus II. in Form eines Denkmals war einmal in Tjumen aufgeworfen worden, wurde jedoch von der Stadtkommission abgelehnt. Außerdem war ursprünglich geplant, dieses Denkmal in Tobolsk aufzustellen, wo die Familie Romanow unter Hausarrest stand. Aber aus mehreren Gründen entschied man sich schlussendlich für Tjumen als Ort des Denkmals.

Denkmal für die „Heilige Große Familie des letzten russischen Kaisers Nikolaus II“ © Matz Lidiya

Die Skulptur befindet sich auf dem Klostergelände, weil gemäß der Entscheidung der Stadtduma von Tjumen „Über die Genehmigung der Verordnung über die Errichtung von Monumenten, Denkmälern und Gedenksteinen auf dem Gebiet der Stadt Tjumen“ festgestellt wurde, dass „diese Verordnung nicht für monumentale Kunstgegenstände anwendbar ist, die auf dem im Besitz von Einzelpersonen und juristischen Personen befindlichen und zur Kontrolle und für kostenlose Besuche gesperrten Gelände errichtet werden.“

Der Ort für die Errichtung dieses Denkmals wurde auch nicht zufällig gewählt. In der Nähe dieses Klosters befinden sich ein Hafen am Fluss Tura und ein gleichnamiger Bahnhof, an dem am 4. August 1917 der Zug eintraf, der die kaiserliche Familie nach Tjumen brachte. Bereits am 5. August fuhr die Familie mit dem Dampfer „Rus“ nach Tobolsk ab.

Höchstwahrscheinlich wird dieses Denkmal in Zukunft zur aktuellen touristischen „Kaiserroute“ gehören, die durch die Exilorte der kaiserlichen Familie führt, sowie eine Fortsetzung der Komposition „Zarenhafen“ – ein der Familie Romanow gewidmetes Gedenkmuseum – sein.